Angelstandorte an der Weser in der Stadtgemeinde Bremen

Der Angelsport erfreut sich auch in Bremen nach wie vor großer Beliebtheit: Seit Jahrzehnten nutzen Angler die Ufer der Weser und der kleineren Flüsse in der Stadt, um ihr Hobby auszuüben.

Neben der Wasserqualität, die sich seit dem Ende der Achzigerjahre wieder deutlich verbessert hat, ist die Erreichbarkeit der Wasserflächen für die Angler von entscheidender Bedeutung. Hier ist es insbesondere bei den Angelstandorten an der Weser in den vergangenen Jahren, durch notwendige Hochwasserschutzmaßnahmen, ebenso wie durch die Entwicklung der Überseestadt, zu zahlreiche Veränderungen und Einschränkungen für den Angelsport gekommen.

Mit der städtebaulichen Hinwendung zur Weser kam es stellenweise zu einer Verdrängung der Angler von ihren bevorzugten Plätzen an der Weser. Baumaßnahmen haben dazu geführt, dass sich insbesondere ältere Angler zuletzt mehrfach darüber beschwert haben, dass ihnen der Zugang zu vielen Angelstellen kaum noch möglich sei. Als Problem wird dabei u. a. konkret aufgeführt, dass noch zu beangelnden Stellen oftmals mit steilen Steinböschungen versehen sind, die ihnen eine gefahrlose Ausübung ihres Hobbys unmöglich machen. Sie verweisen darauf, dass im Laufe der letzten Jahre neben dem zugeschütteten Überseehafen, auch am Holzhafen, am Getreidehafen, am Neustädterhafen, am Europahafen, am Wendebecken, am am Teerhof und an der Kleinen Weser Angelstandorte weggefallen sind.

Auch sei am Hohentorshafen und im Industriehafen das Angeln zwar prinzipiell noch erlaubt, aber durch starken Firmenverkehr im Hohentorshafen kaum noch möglich und im Industriehafen aufgrund der inzwischen hohen Anzahl der dort anzutreffenden Angler wenig zufriedenstellend.

Auch diese zumeist schon etwas älteren Angler sehen den Nutzen, den die Stadtgemeinde Bremen durch verstärkte Bautätigkeiten an der Weser in den letzten Jahren erzielt hat und in den nächsten Jahren voraussichtlich weiter erzielen wird. Gleichwohl verweisen sie auf die langjährige Tradition des Fischens und Angelns in unserer Stadt und wünschen sich von der Politik, dass sie bei der Entwicklung der Stadt am Fluss auch ihre Interessen berücksichtigt.

Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat:

1. An welchen Streckenabschnitten der Weser ist das Angeln in der Stadtgemeinde Bremen erlaubt? Welche Veränderungen hat es diesbezüglich in den letzten zehn Jahren gegeben? Welche Veränderungen sind diesbezüglich in den kommenden Jahren abzusehen?

2. Wie bewertet der Senat die an der Weser vorhandenen Angelstandorte hinsichtlich der Kriterien Zugänglichkeit (u. a. für mobilitätsbeeinträchtigte Mitbürger) und Unfallgefahr?

3. Wie bewertet der Senat allgemein das Angebot an Angelstandorten in der Stadtgemeinde Bremen in Vergleich mit anderen Großstädten an großen Flüssen in Deutschland?

4. Welche Möglichkeiten sieht der Senat, um kurzfristig und kostengünstig weitere Standorte für Angler freizugeben?

5. Wie hat sich die Anzahl und die sozialstrukturelle Zusammensetzung der Angler in der Stadtgemeinde Bremen in den letzten Jahren entwickelt? Sind dem Senat daraus resultierende Konflikte bekannt? Wie beurteilt der Senat die integrationsfördernde Funktion des Anglersports in der Stadtgemeinde Bremen?