Fortbildung

Der Berechnung des „Jugendeinwohnerwertes" basiert auf umfassenden theoretischen Grundlagen der Sozialwissenschaften. Der Berechnungsweg ist mathematisch komplex.

Da die Anwendung dieses Verfahrens überwiegend im Bereich der Jugendhilfeplanung erfolgt, hat sich der Name „Jugendeinwohnerwert" etabliert. Es kann aber auch für andere Planungsbereiche (und damit andere Alterszielgruppen) herangezogen werden.

Die Berechnung ermöglicht es, den Bedarf für Infrastruktureinrichtungen in einer räumlichen Einheit allgemein und abstrakt zu quantifizieren und verfügbare Ressourcen auf unterschiedliche räumliche Einheiten oder Gebiete (z. B. Stadtteile) in einem Gesamtgebiet (z. B. Hamburg) zu verteilen.

Die mit Aufgaben der Jugendhilfeplanung in den Bezirksämtern und der Fachbehörde betrauten Fachkräfte wurden für die Anwendung dieses Verfahrens im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung des Instituts für Soziale Arbeit (ISA) in Münster geschult.

Definition

Der Jugendeinwohnerwert ist die um einen Standardpunktwert gewichtete Bevölkerungszahl (Alterszielgruppe) in einer räumlichen Einheit. B. Bevölkerungszahl eines Stadtteils

Standardpunktzahl. Die Standardpunktzahl wird ermittelt, in dem der Wert der Alterszielgruppe eines Gebietes in eine Rangfolge aller Gebiete in der räumlichen Gesamteinheit gebracht und diese Rangfolgen nach einem mathematischen Verfahren „standardisiert" werden. Diese Standardisierung bewirkt, dass die Standardpunktwerte nicht kleiner als 0 und nicht größer als 100 sein können. Dieses Berechnungsverfahren und die Ergebnisse der Berechnung unterscheiden sich von einer üblichen Prozentuierung, führen wie eine Prozentuierung aber dazu, dass unterschiedliche Werte für unterschiedliche Gebiete miteinander verglichen werden können.

Berechnungsverfahren

Die Standardpunkte werden ermittelt, in dem die Prozentanteile der unter 18-Jährigen an der Gesamtbevölkerung für die Stadtteile Hamburgs in eine Rangfolge gebracht und die Rangfolgewerte standardisiert werden. Auf diese Weise wird für jeden Bezirk ein Jugendeinwohnerwert nach der o. g. Formel ermittelt. Diese Werte werden addiert und die Prozentanteile jedes Bezirks an dem Gesamtwert berechnet. Nach diesem Prozentwert werden die Mittel aufgeteilt.

1 Jordan/Schone (Hg.), „Handbuch Jugendhilfe Planung", 2. Auflage, Münster 2000; Friedrichs, J, „Stadtanalyse", 2. Auflage, Opladen 1980, S. 197 ff.