Sonderprogramm Einstiegsqualifizierung Jugendlicher (EQJ)

Im Rahmen der Vermittlung von Schlüsselkompetenzen ist auch die Vermittlung interkultureller Kompetenzen vorgesehen (interkulturelles Training).

Die Eignungsanalyse zur passgenauen Allokation des Jugendlichen verfolgt einen Kompetenzansatz und ist auf die Voraussetzungen von jungen Menschen mit Migrationshintergrund abgestimmt

Die Träger der Maßnahmen sind verpflichtet, sich eng in die bestehenden regionalen Netzwerkstrukturen einzubinden. Hierzu gehört insbesondere eine Kooperation mit migrationsspezifischen Netzwerken.

Sonderprogramm Einstiegsqualifizierung Jugendlicher (EQJ): Junge Frauen, Jugendliche mit Migrationshintergrund, behinderte und schwerbehinderte Jugendliche sowie benachteiligte Jugendliche im Sinne von § 68 BBiG sind angemessen zu berücksichtigen, soweit nicht der individuelle Förderbedarf eine außerbetriebliche Qualifizierung erfordert.

Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE): Erlangung eines Berufsabschlusses durch eine zielgruppenspezifische Ausgestaltung der Ausbildungsphasen und den Einsatz darauf abgestimmter Inhalte. Zur förderungsfähigen Zielgruppe gehören u. a. sozial benachteiligte Auszubildende unabhängig von dem erreichten allgemein bildenden Schulabschluss, insbesondere jugendliche Spätaussiedler mit Sprachschwierigkeiten, ausländische Jugendliche, die aufgrund von Sprachdefiziten oder noch bestehender sozialer Eingewöhnungsschwierigkeiten in einem fremden soziokulturellen Umfeld der besonderen Unterstützung bedürfen.

c) Angebote der Regelversorgung ohne spezielle Leistungssegmente für Menschen mit Migrationshintergrund, die aber in hohem Maße von ihnen in Anspruch genommen werden und zur Integrationsförderung beitragen Maßnahme Hamburger Ausbildungsprogramm und Jugendberufshilfe (soweit nicht unter b) auszuweisen): Trägergestützte außerbetriebliche bzw. betriebsnahe oder begleitete betriebliche Ausbildung benachteiligter Jugendlicher, die eine Berufsvorbereitungsmaßnahme und eine Kompetenzfeststellung durchlaufen und höchstens den Hauptschulabschluss erreicht haben.

Sofortprogramm Ausbildung 2006 mit 1.000 Plätzen: Mit dem Sofortprogramm Ausbildung unterstützt der Senat die Anstrengungen der Wirtschaft, die Lücke zwischen Ausbildungsangebot und nachfragenden Hamburger Jugendlichen zu schließen. Wesentliche Elemente des Sofortprogramms sind:

- 784 zusätzliche Ausbildungsplätze, davon allein 55 in Zusammenarbeit mit den Hamburger Innungen,

- 85 Praktikerplätze (Erwerb zertifizierter Teilqualifikationen und anschließende Vermittlung in Ausbildung oder Arbeit)

- 100 zusätzliche Plätze im Programm QuAS (Qualifizierung und Arbeit für Schulabgänger),

- 140 Ausbildungsplätze sollen akquiriert und durch drei Ausbildungsagenturen besetzt werden.

Von dem Programm werden insbesondere auch Jugendliche mit Migrationshintergrund profitieren.

Koordinierungsstelle Ausbildung zur Förderung der Berufsorientierung und Ausbildungsplatzvermittlung von Hauptschülern mit Unterstützung des Hamburger Netzwerks der Initiative für Beschäftigung (unter den Hauptschülern ist einer hoher Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund), gefördert durch die BWA (ESF). Verbesserung der schulischen Berufsorientierung durch den Praxis-Lerntag an 30 Hauptschulen seit dem Schuljahr 04/05. Der Praxis-Lerntag umfasst einen vollständigen Arbeitstag je Woche im Betrieb und dauert mindestens ein Jahr. Hiervon profitieren insbesondere Jugendliche ausländischer Herkunft, gefördert durch die BWA (ESF).

Das Berufsinformationszentrum (BIZ) bietet einen umfassenden Überblick über Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten auch außerhalb Hamburgs. Es ist eine Selbstinformationseinrichtung für alle Menschen, die berufskundliche Informationen benötigen. Das BIZ bietet die Möglichkeit, sich mit Hilfe von Berufsinformationsmappen, Filmen und anderen Medien sowie im Internet über Berufe, Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten zu informieren. Selbsterkundungsprogramme können die Berufswahl unterstützen. Über die Internetplätze können Interessierte kostenlos ­ bei Bedarf mit Unterstützung des BIZ-Personals ­ auch die Angebote anderer Einrichtungen für Migranten aufrufen. Zudem verfügt das BIZ über aktuelle Flyer und Veranstaltungshinweise.

Das Jugendinformationszentrum bietet mit seiner Broschüre „Deine berufliche Zukunft ­ Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Ausbildung" einen Überblick und Wegweiser durch die Vielfalt der Hamburger Ausbildungsmöglichkeiten.

Hochschulen

a) Angebote ausschließlich für Menschen mit Migrationshintergrund Maßnahme BLK-Modellversuchsprogramm: Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund (FörMig). Das BLK-Programm befasst sich mit Maßnahmen der Migrantenförderung an „Schnittstellen" des Bildungsbereichs: vom Kindergarten in die Schule, in weiterführende Schulen, von der Schule in den Beruf.

Die Länder bilden in ihren jeweiligen Projekten regionale Fördernetzwerke, die gemeinsam die Förderkonzepte erproben und ihre Wirksamkeit überprüfen. Laufzeit: 5 Jahre, Beginn: 1.9.2004. Das Programm wird je zur Hälfte finanziell gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und den am Programm teilnehmenden Bundesländern (BE, BB, HB, HH, MV, NRW, RP, SL, SN, SH).

Die Hamburger Hochschulen bieten ihren Studierenden Sprachunterricht Deutsch als Fremdsprache ­ Schwerpunkt Fachsprachen ­ in der vorlesungsfreien Zeit und z. T. studienbegleitend an, um die vorhandenen Kenntnisse zu vertiefen und somit zum Studienerfolg beizutragen.

Für alle ausländischen Studierenden bieten die Hamburger Hochschulen und das Studierendenwerk Hamburg vielfältige Beratungs-, Betreuungs- und Förderprogramme an, z. T. mit erfahrenen ausländischen Studierenden als unmittelbare Kontaktpersonen. Als Orientierung wird ein von Experten erarbeitetes Konzept „Betreuungsstandards für die Hamburger Hochschulen" verwendet.

Welcome-Tutorenprogramm in den Studentenwohnheimen: Seit 2004 wird ein umfangreiches Tutorenprogramm in den Wohnheimen des Studierendenwerks Hamburg angeboten, das ausländischen Studierenden den Start in Hamburg zu erleichtern, ihre Integration in den Wohnanlagen zu unterstützen und den Dialog zwischen ausländischen und deutschen Studierenden zu fördern sucht.

Forschungsprojekt: Maßnahmen zur Förderung von Internationalisierung und Interkulturalität in Ausbildung und Praxis Sozialer Arbeit. Ziel ist die Förderung der Studien- und Berufsplanung von ausländischen Studierenden und Studierenden mit Migrationshintergrund verknüpft mit ihren beruflichen Zukunftsperspektiven (Kontakt: Prof. P. Weber, Fakultät Soziale Arbeit und Pflege, Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg). Forschungsprojekt: Herstellung von didaktischem Filmmaterial für die Präventions- und Integrationsarbeit mit muslimischen Jugendlichen mit Tendenzen zum Islamismus nach dem Konzept der subversiven Verunsicherungspädagogik (Kontakt: Prof. Dr. E. Osborg, Fakultät Soziale Arbeit und Pflege, Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg).

Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs Mehrsprachigkeit an der Universität Hamburg wird eine Elternberatung aus sprachwissenschaftlicher Perspektive angeboten. Behandelt werden Themen wie Sprachentwicklung bei mehrsprachigen Kindern im Vorschulalter, mehrsprachige Erziehung, Sprachmischungen/Sprachentrennung.

Das Propädeutikum ist ein neues Betreuungsangebot der Universität Hamburg, der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg, der Technischen Universität Hamburg-Harburg und des Studienkollegs Hamburg zur Verbesserung der Eingliederung ausländischer Studierender. In einem einsemestrigen fächergruppenspezifischen Vorbereitungskurs vor Studienaufnahme werden die Teilnehmer sprachlich und inhaltlich so für das Studium in Hamburg vorbereitet und persönlich betreut, dass der gewünschte Studiengang im Anschluss erfolgreich und ohne Zeitverlust absolviert werden kann.

Die mit Leistungsstipendien der Freien und Hansestadt Hamburg geförderten ausländischen Studierenden der Universität Hamburg erbringen im Rahmen des „SPAS-Programms" (Stipendienprogramm für ausländische Studierende) besondere Informations- und Betreuungsleistungen, die ihre ausländischen Kollegen unterstützen und den deutschen Kommilitonen „fremde" Kulturen näher bringen.

Im Auftrag des BMFSFJ berät und betreut die Otto Benecke Stiftung e.V. junge Zuwanderer, die ein Hochschulstudium in Deutschland aufnehmen oder fortsetzen möchten. Asylberechtigte, Flüchtlinge und Spätaussiedler können nach den Richtlinien Garantiefonds-Hochschule eine Förderung in Kursen zur Vorbereitung auf TestDaF und DSH oder in Maßnahmen zum Erwerb der Hochschulreife (Sonderlehrgang/Studienkolleg) erhalten.

Für ausländische Studierende, die vom BAföG-Bezug ausgeschlossen sind, gibt es ein Hamburger Angebot an persönlichen Fördermitteln in Form von zeitlich begrenzten Leistungsstipendien bzw. Examenshilfen.

Die Programme ermöglichen geförderten, leistungsstarken Studierenden, ihre Studienfinanzierung insbesondere in Examensphasen ohne hochschulexterne Jobs zu regeln. Studienabbruch aus finanziellen Gründen wird vorgebeugt u. gute Examensergebnisse werden ohne Lernablenkung leichter. Zugleich steigern die Angebote die Attraktivität Hamburgs als Studienstandort für leistungsstarke ausländische Studierende.

Aufgrund der großen Anzahl ausländischer Teilnehmer an den internationalen Studiengängen der Technischen Universität Hamburg-Harburg, die bei Ankunft oft die deutsche Sprache nur rudimentär beherrschen, wurde ein Accomodations Office zur Unterstützung bei der Wohnraumsuche eingerichtet. (E-Mail: accomodation@tu-harburg.de)

b) Angebote der Regelversorgung, die mit Leistungssegmenten auf die z.T. spezifischen Bedarfe und Interessen der Zuwanderer ausgerichtet sind Maßnahme Hochschulübergreifendes Projekt zur Förderung der interkulturellen Kommunikation von Studierenden (HOPIKOS): Das Projekt unterstützt ausländische Studierende bei der Eingewöhnung in die deutsche (Hochschul-) Kultur, verbessert die Kooperation zwischen deutschen und ausländischen Studierenden und bereitet deutsche Studierende auf Studien- oder Arbeitsaufenthalte im Ausland vor. Laufzeit: seit 1999.

c) Angebote der Regelversorgung ohne spezielle Leistungssegmente für Menschen mit Migrationshintergrund, die aber in hohem Maße von ihnen in Anspruch genommen werden und zur Integrationsförderung beitragen Maßnahme

In den Hamburger Studierendenwohnanlagen werden zu sozial verträglichen Mietpreisen Zimmer und Appartements insbesondere unter Berücksichtigung des Alters der Studierenden, ihrer finanziellen Situation und anderen Härtefallgesichtspunkten (z.B. Behinderung) zur Verfügung gestellt. Obwohl das Angebot sich nicht nach der Herkunft richtet, ist die Nachfrage seitens Studierender mit Migrationshintergrund deutlich überproportional. Unter Berücksichtigung der Nachfrage und sozialer Kriterien (z.B. Vermittlungsschwierigkeiten auf dem freien Wohnungsmarkt, erleichterte Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit anderen Studierenden in den Wohnheimen) wird daher ein viel höherer Anteil der Plätze in den Wohnanlagen des Studierendenwerks Hamburg für ausländische Bewerber reserviert als ihrem Anteil an der Gesamtzahl der Studierenden entspricht (Quote in manchen Wohnheimen bis 50%). Ausländische Studierende profitieren als Gruppe entsprechend ihres hohen Anteils an der Belegung überproportional: Der Anteil ausländischer Studierender an den Hamburger Hochschulen im Wintersemester 2005/2006 betrug 13%; ihr Anteil unter Bewohnern der Studentenwohnanlagen des Studierendenwerks betrug 2005 42%.

Einige Studiengänge an den Hamburger Hochschulen (z.B. Deutsche Sprache und Literatur, Islamkunde, Lehramtsstudium mit dem Unterrichtsfach Türkisch, Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg) werden besonders stark von Studierenden mit Migrationshintergrund, die hier ihre Sprachkenntnisse und Vorstudienqualifikationen einbringen können, als Haupt- oder Nebenfächer nachgefragt. Da jedoch das Zulassungsverfahren eine Quotierung der Plätze für Bildungsausländer vorsieht, spiegelt sich dieses Bewerbungsverhalten nicht immer in der Zusammensetzung der Studierendenschaft in diesen Fächern wieder.

In mehreren Studiengängen bieten die Hamburger Hochschulen freiwillige Vorkurse für Studienanfänger an, in denen die Vorkenntnisse vor Studienaufnahme aufgefrischt werden können, damit die Voraussetzungen für den Studienerfolg vom ersten Semester an gegeben sind und zu Studienabbruch führende Misserfolgserfahrungen vermieden werden können. Beispiele sind: EDV/Mathematik für ingenieurwissenschaftliche Studiengänge an der TU Hamburg-Harburg; Vorkurs Mathematik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften; Rechnernutzung für Informatiker / Mathematik für Mathematiker / Kommunikationstraining für Gebärdensprachdolmetschen an der Universität Hamburg. Zudem finden Studierende an den Hochschulen bzw. ihren Partnereinrichtungen Sprachkurse auf fachsprachlichem Niveau (z.B. Englisch, Französisch) als Vorbereitung auf Lektüreanforderungen des Studiums und Auslandsaufenthalte vor. Die Vorkurse und Sprachkurse richten sich an alle interessierten Studierenden, könnten aber von besonderem Nutzen für Personen sein, die sprachliche oder fachliche Wissenslücken aufweisen oder die Schule vor längerer Zeit abgeschlossen haben. Nähere Informationen finden sich z. B. auf folgenden Internetseiten: http://www.tuhh.de/studium/studienint/vorkurs_EDV_Mathematik.html; http://intranet.tu-harburg.de/stud/vvz_ausgabe.php3'sg_s=SPRACH; http://www.haw-hamburg.de/Studierendenzentrum.7250.0.html; http://www.uni-hamburg.de/fremdsprachen.html; http://www.verwaltung.uni-hamburg.de/vp-1/3/34/tzgneuk.html; http://www.math.uni-hamburg.de/teaching/vorkurs.html;