Ausschöpfung der Ausbildungskapazitäten der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung und Zukunftsperspektiven

In den Fachbereichen Finanzen und Allgemeine Verwaltung der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung ist die Zahl der Studierenden in den letzten Jahren erheblich gesunken. So spricht das „Hamburger Abendblatt" vom 10. Februar 1998 besonders im Hinblick auf den Fachbereich Finanzen davon, dass „drei Viertel der FHÖV-Studienplätze unbesetzt bleiben".

Eine ähnliche Entwicklung hat es auch in fast allen anderen Bundesländern gegeben, z. B. in Mecklenburg-Vorpommern und in Berlin. In Mecklenburg-Vorpommern hat dies zu dem Ergebnis geführt, daß Ausbildungskapazitäten, die über den Einstellungsbedarf künftiger Steuerbeamtinnen und Steuerbeamten hinausgehen, trotzdem für sogar alimentierte Fachhochschulstudenten zur Verfügung gestellt wurden.

In Berlin wird parallel zu dem Ausbildungsgang für Steuerbeamte ein Studiengang für Diplomsteuerfachwirte konzipiert, für die es auch einen Bedarf in der Wirtschaft bzw. bei Verbänden gibt. Zugleich wird der Empfehlung des Wissenschaftsrates, die verwaltungsinternen Fachhochschulen schrittweise zu öffnen und „übergreifende Studienangebote für die steuerverwaltenden und die steuerberatenden Berufe" zu entwickeln, entsprochen.

In Hamburg wird im Fachbereich Allgemeine Verwaltung konkret an einem neuen Ausbildungsmodell gearbeitet, das unter anderem den Schwerpunkt Public Management enthält und ab dem Wintersemester 1998/99 angeboten wird; zur Zeit nehmen 17 Studenten dieses Angebot wahr.

Dieser neue Studiengang sollte über den konkreten Personalplanungsbedarf Hamburgs hinaus in Zukunft sinnvollerweise auch von Studierenden angenommen werden können, die nicht in den Landesdienst, sondern in private Beschäftigungsverhältnisse eintreten wollen.

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Der Senat wird aufgefordert,

1. die vor 1998 verfügbaren Studienplätze im Bereich der Fachbereiche Finanzen und Allgemeine Verwaltung weiter zur Verfügung zu stellen;

2. die Fachhochschule für einen Modellstudiengang zu öffnen, der dem Studiengang für Diplomsteuerfachwirte in Berlin entspricht.