Rehabilitation

J. Gesundheitssport

1. Welche Angebote zur systematischen Weiterentwicklung des gesundheitsorientierten Sports in Hamburg wurden entwickelt?

Es wurden die Qualitätssiegel Sport pro Gesundheit und Pluspunkt sowie dazugehörige Qualitätszirkel eingeführt, die in Zusammenarbeit mit den Spitzenverbänden DOSB und Deutscher Turner-Bund (DTB) kontinuierlich ausgebaut und verbessert werden.

2. Welche Ergebnisse haben bisher die Rehabilitationsziele (nach Geschlechtern differenziert) u. a. für Herzsportgruppen, Krebsnachsorgegruppen und Diabetes-Sportgruppen des Landessportbundes zu verzeichnen?

Siehe Antwort zu C. 23.

3. Von welchen Kooperationsprojekten (auch geschlechtsspezifische Projekte) in der Gesundheitsförderung hat der Senat Kenntnis und welche Zielgruppen werden dabei jeweils erreicht?

Seitens der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung (HAG) gibt es Kooperationsprojekte, die sich mit Bewegung bzw. Gesundheitssport befassen.

Zielgruppe Kinder und Jugendliche sowie Eltern:

· Schule in Bewegung (SiB); „Schulsport bewegt Schule" (Kooperation Schule und Sportvereine an der Hamburger Gesamtschule am Heidberg)

· Bille in Bewegung ­ fit, pfiffig und kooperativ (Arbeit und Leben e. V., Bezirksamt Mitte u. a.)

· Moving Kids ­ Bewegungsförderung in gestaltbaren Umwelten (Hamburger Forum Spielräume e. V.)

· Primakids ­ Gesundheitsförderung in der Schule, mit Bewegungsförderung (HAW, Techniker Krankenkasse)

· Fit und pfiffig ­ Kinder bewegen ihre Zukunft (Kooperation HAG und Verein für Turnen und Freizeit u. a.)

· Das bewegte Kinderzimmer (Hamburger Forum Spielräume) Zielgruppe langzeitarbeitslose Jugendliche:

· Gesunde Fitness für den Job (Kooperation Arbeiten, Lernen, Ausbilden (KoALA))

· Beweglich und Gesund (Berufsausbildungswerk Hamburg)

4. Welche Angebote des Gesundheitssports, von welchen Trägern, zu welchen Kosten werden in den folgenden Bereichen vorgehalten: (1) Entspannung und Körpererfahrung (2) Aktivierung und Mobilisierung (3) Haltungs- und Bewegungsförderung (4) Bewegungslernen und Einsteigersport (5) Beweglichkeit und Fitness (6) Herz- und Kreislauf-Belastung?

Wie haben sich diese Angebote jeweils in den letzten fünf Jahren entwickelt?

5. Inwieweit sind die gesundheitsorientierten Sport- und Bewegungsangebote geschlechtergerecht ausgerichtet?

Im Bereich Gesundheitssport werden in Hamburg von mehreren Trägern Leistungen angeboten. Der Verband für Turnen und Freizeit (VTF), der eng mit dem HSB kooperiert, sowie die VHS, bieten in ihren Programmen spezifische Angebote an. Die Kosten und die genauen geschlechterspezifischen Aufteilungen der gesundheitsorientierten Sportangebote sind nicht zu evaluieren, da sich die spezifischen Sportangebote auch nach der Marktlage richten und die angegliederten Vereine ihre Leistungen selbst systematisieren und über die Mitgliederbeiträge und Kursgebühren finanzieren.

Der VTF sensibilisiert in seinen Ausbildungen die Kursleiter auf den geschlechterspezifischen Aspekt bei der Gestaltung und Durchführung der Kurse. Der Gesundheits sportbereich hat sich in den letzten fünf Jahren sehr positiv entwickelt. Hamburg steht bei der bundesweiten Vergabe des DTB Qualitätssiegels „Pluspunkt Gesundheit" an der Spitze.

Zu den Angeboten der VHS siehe Anlage 8.

6. In welchem Umfang finden Maßnahmen zur Gesundheitsförderung in Verbindung mit Sportvereinen oder mit dem Schulsport in besonders benachteiligten Stadtteilen statt?

7. Mit welchen Maßnahmen und Perspektiven zur Gesundheitsförderung sind Sportvereine an der Entwicklung des Schulsports und von entsprechenden Konzepten auf Landesebene eingebunden?

Siehe Antworten zu A. 5. und G.

8. Stehen außer dem Bericht „Kindergesundheit in Hamburg" weitere Gesundheitsberichterstattungen in Zusammenhang mit Bewegung, Sport und Gesundheitsförderung zur Verfügung? Welche Konsequenzen für den Sport wird der Senat jeweils daraus ziehen?

Von der zuständigen Behörde wurde im Februar 2007 im Rahmen der Reihe „Berichte und Analysen zur Gesundheit" die Broschüre „Hamburger Kinder in Bewegung" herausgegeben. Der Senat wird die dort enthaltenen Handlungsempfehlungen aufgreifen, und die zuständige Behörde wird Gespräche mit Expertinnen und Experten führen und entsprechende Maßnahmen einleiten.

9. Wie wird in Hamburg ein dopingfreier Sport durchgesetzt? Hält der Senat den Beitrag der Freien und Hansestadt Hamburg für die NADA (Nationale Anti-Doping-Agentur) für ausreichend angesichts der Anstrengungen aller Beteiligten, vor allem der Bundesregierung und des Sportausschusses des Bundestages?

Hamburger Spitzensportler/-innen, die einem Bundeskader (A ­ C) eines Spitzenverbandes angehören, werden regelmäßig im Training und in Wettkämpfen hinsichtlich des Gebrauchs von Doping-Mitteln durch die NADA (Nationale Anti-Doping-Agentur) kontrolliert. Dies gilt auch für ausgewählte D/C-Kader-Athleten, die Kosten für diese Trainings-Kontrollen werden vom HSB getragen. Darüber hinaus beinhaltet die vom HSB verabschiedete Grundsatzposition im Anti-Doping-Kampf verstärkt die Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen im Nachwuchsbereich, Schulungen von und Informationsaustausch mit Trainern, die Festlegung von Anti-Dopingbestimmungen in den Hamburger Sportfachverbänden (vertragliche Regelungen mit Trainern, Einsetzung von Anti-Doping-Beauftragten) sowie Festschreibung von Anti-Doping-Regelungen im Förderprogramm „Team Hamburg". Der Senat fördert diese Maßnahmen in Hamburg und unterstützt die Bemühungen der Bundesregierung, den Sport (Breiten- wie Leistungssport) nachhaltig freizuhalten von unsportlichen und unethischen Eingriffen und Manipulationen durch die Sportler selbst oder ihr Umfeld. Darüber hinaus sind die Prüfungen der zuständigen Behörden noch nicht abgeschlossen.

10. Welche Angebote im Bereich des Gesundheitssports für über 50-Jährige existieren derzeit in Hamburg? (Bitte aufgegliedert nach Bezirken.)

Die erfragten Angaben werden nicht systematisch erfasst. Der VTF empfiehlt seinen Vereinen, die Gesundheitssportangebote ohne Zusätze wie 50plus, 60plus, Senioren, Ältere oder Hochaltrige zu unterbreiten, weil für die Gestaltung von Angeboten nicht das Alter, sondern die körperliche Verfassung und die Motivation der Mitglieder ausschlaggebend sind. Siehe auch Antwort zu E. 7.

11. Wie werden diese Angebote durch über 50-Jährige wahrgenommen, wie sind die Auslastungen der jeweiligen Sportangebote und welche Sportangebote werden von der o. g. Zielgruppe besonders gut besucht?

Nach Auskunft des HSB werden die Angebote sehr gut frequentiert und nachgefragt.

Die Angebote werden kontinuierlich ausgebaut. Eine Teilnahmestatistik wird nicht geführt, dies liegt in der Verantwortung der jeweiligen Sportvereine und wird nicht systematisch erfasst.

12. Bei welchen Sportvereinen ist im Bereich des Gesundheitssports ab 50 derzeit qualifiziertes Personal (Zertifikate/Trainerlizenzen) aktiv, und welcher Bedarf besteht hierzu in den einzelnen Sportvereinen und im Rahmen der bestehenden Projekte bzw. beabsichtigter Projekte?

Der HSB und der VTF bieten Aus- und Fortbildungen in diesem Bereich an, die die Vereine und deren Übungsleitende besuchen können. Eine Auflistung, welches Personal in welchen Vereinen eingesetzt wird, liegt nicht vor, da dies nicht systematisch erhoben wird.

K. Sport von Menschen mit Behinderung

1. Mit welchen Maßnahmen und mit wie vielen Mitteln ist der Sport von Menschen mit Behinderung in den Jahren 2002 bis 2006 in Hamburg gefördert worden?

Im Rahmen der institutionellen Förderung des BRSH und des HGSV werden Projekte und Maßnahmen durch den Verband selbstständig durchgeführt. Der Verband finanziert sich zusätzlich über Eigenmittel der angegliederten Vereine, über die Fördermöglichkeiten des Versorgungsamtes (VÜbV ­ Versehrten-Leibesübungen-Verordnung) und über Mittel des Sportamts zur Förderung des Leistungs- und Breitensports. Zusätzlich gibt es projektbezogene Förderungen aus Mitteln des Sammelfonds für Bußgelder der Justizbehörde, die an zahlreiche Sportvereine für Sportprojekte mit Behinderten flossen:

2. Welche Angebote des Sports von Menschen mit Behinderung, von welchen Trägern, zu welchen Kostenbedingungen werden in den folgenden Bereichen vorgehalten: (1) Herz- und Gefäßerkrankungen (2) Stoffwechselerkrankungen (3) Krebserkrankungen (4) Rheumatische Erkrankungen

(5) Erkrankungen des Halteapparates (6) Atemwegserkrankungen (7) Infektionserkrankungen, Allergien (8) Sehstörungen, Blindheit (9) Hörstörungen, Taubheit (10) Nervenerkrankungen (11) Amputationen, Lähmungen (12) Geistige Behinderungen (13) Psychische Störungen? Wie haben sich diese Angebote jeweils in den letzten fünf Jahren entwickelt?

Eine abschließende Beantwortung ist in der für die Beantwortung einer Großen Anfrage zur Verfügung stehende Zeit mit vertretbarem Verwaltungsaufwand nicht möglich.