Gebäude für ein CFEL Für das CFELGebäude ist bereits ein Raumprogramm erarbeitet worden
Gebäude für ein CFEL
Für das CFEL-Gebäude ist bereits ein Raumprogramm erarbeitet worden. Auf rund 8.000 qm sollen Büroräume, Laboratorien, Seminar- und Büroräume für rund 340 Personen entstehen. Das Gebäude soll auf dem DESY-Campus auf einem Grundstück im Bestand der FHH in unmittelbarer Nachbarschaft zu FLASH, HASYLAB und den Physikalischen Instituten der Universität Hamburg errichtet werden. Dieses Grundstück lässt auch eine Erweiterung zu, sofern es zur Gründung eines Max-Planck-Instituts kommt. Die Kosten wurden anhand von Erfahrungswerten mit Laborbauten im Hochschulbau (Richtwert Physik) auf 40 Mio. Euro geschätzt. Derzeit wird die Haushaltsunterlage Bau vorbereitet, die eine detaillierte Kostenaufstellung geben wird. Über die Kosten des Gebäudes wird die Bürgerschaft anschließend mit gesonderter Drucksache unterrichtet. Die Finanzierung soll aus Mitteln des Sonderinvestitionsprogramms „Hamburg 2010" (SIP) erfolgen.
Stand der Gründung eines CFEL
Bisher gibt es nur sehr wenige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die auf dem Gebiet der Forschung mit FELs Erfahrungen haben. Somit hat ein Ringen um diese Experten eingesetzt, da derzeit die Leitungspositionen bei den im Bau befindlichen Röntgenlasern in den USA und in Japan, beim XFEL und bei den an mehreren Orten entstehenden kleineren FELs besetzt werden sollen. Dies hat dazu geführt, dass die Stellen für zwei Abteilungsleitungen bereits vor Abschluss der Vertragsverhandlungen ausgeschrieben wurden. Für die gemeinsame Berufung Universität Hamburg und DESY liegt bereits die Berufungszusage eines ausgewiesenen Wissenschaftlers aus den USA vor, der mit seiner Tätigkeit zum 1. Januar 2008 beginnen soll. Mit dem Kandidaten für eine Abteilungsleitung in der Max-Planck-Forschungsgruppe werden Berufungsverhandlungen geführt. Das CFEL könnte dann zum 1. Januar 2008 seine Arbeit aufnehmen. Die weiteren Berufungen sollen zeitlich versetzt erfolgen.
Zwischenunterbringung
Da das CFEL-Gebäude voraussichtlich erst Ende 2009/Anfang 2010 fertig gestellt sein kann, ist eine Zwischenunterbringung erforderlich. DESY wird hierzu auf seinem Gelände das Gebäude 49 umbauen, um den Abteilungsleiter der Experimentellen Arbeitsgruppe DESY unterzubringen. Damit auch während der Phase der Zwischenunterbringung schon der Synergieeffekt eines „gemeinsamen Daches" im CFEL genutzt werden kann, ist folgende Lösung vorgesehen: DESY errichtet 480 qm Bürofläche für rund 40 Personen (MPG-Forschungsgruppe der Universität Hamburg) aus 24 Containern und verbindet diese mit dem Gebäude 49.
DESY schließt mit der Universität Hamburg einen langfristigen Mietvertrag (20 Jahre) ab. Diese Lösung ermöglicht der Universität Hamburg bis zur Fertigstellung des CFEL-Gebäudes eine Zwischenunterbringung der MaxPlanck-Forschungsgruppe und schafft nach Bezug des CFEL-Gebäudes Reserveflächen für eine Nutzung der Universität, z. B. für verstärkter Drittmitteltätigkeit in der Strukturforschung. Hamburg übernimmt den Kaufpreis für die Container und damit die hochgerechneten Mietkosten der Universität in Höhe von 640.000 Euro. DESY ist nach Auslaufen des Vertrages für den Rückbau zuständig.
Eine Schaffung der erforderlichen Laborflächen mit einer Containerlösung ist dagegen wegen der besonderen Anforderungen an die Schwingungsfreiheit nicht möglich.
DESY hat daher angeboten, seine im Gebäude 46 für den Leiter der DESY-Gruppen vorgesehenen Laborflächen um 125 qm zu erweitern. Dazu fallen Kosten in Höhe von 250.000 Euro an.
3410.893.02 „Zuschuss an die Stiftung Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY) für die Herrichtung von Flächen für die Max-Planck-Forschungsgruppe CFEL" neu eingerichtet.
Kosten des CFEL DESY wird aus seiner institutionellen Förderung die Kosten für die Beteiligung am CFEL tragen. Hamburg trägt 10 Prozent der Zuwendung. DESY plant durch Umschichtung 70 zusätzliche Stellen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im CFEL zu schaffen. Dazu kommt noch eine größere Zahl von Studierenden, die im CFEL arbeiten sollen. Auch die Kosten für die drei gemeinsam mit der Universität Hamburg zu berufenden W3-Professuren werden von DESY getragen. DESY wird außerdem aus HGF-Ausbaumitteln, die ebenfalls zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent von Hamburg finanziert werden, 10,6 Mio. Euro für die Ausstattung der Labore der DESY-Gruppen und der Advanced Study Group Uni einbringen. Die Unterbringung im geplanten Gebäude erfolgt mietfrei. DESY stellt allen Gruppen die Forschungsinfrastruktur von DESY zur Verfügung. Sämtliche Aufwendungen beim DESY für die Beteiligung am CFEL werden aus dem Institutshaushalt getragen (Bestandsfinanzierung).
Die Finanzierung der Max-Planck-Forschungsgruppe CFEL ist im Kooperationsvertrag über den Betrieb (siehe Anlage 2) geregelt. Die MPG-Mittel sind im jeweiligen Wirtschaftsplan der MPG ausgewiesen und der Hamburger Finanzierungsbeitrag für die MPG im Hamburger Haushalt beim Titel 3410.685.35 veranschlagt (zur Anpassung des Titels an die Beschlüsse der BLK siehe Ziffer 4).
Von den auf den Standort Hamburg entfallenden MPGMitteln trägt Hamburg einen Sitzlandanteil von 25 Prozent. Weiterhin trägt Hamburg noch einen Anteil entsprechend Königsteiner Schlüssel (2007: 2,51002 Prozent) an dem Finanzierungsanteil, der von allen 16 Bundesländern gemeinsam finanziert wird.
Neben den MPG-Mitteln soll der zusätzliche Hamburger Anteil für die Max-Planck-Forschungsgruppe CFEL der Universität gesondert zur Verfügung gestellt werden.
Hierfür soll im Haushaltsjahr 2008 der Titel 3420.685. „Zuweisung an den Wirtschaftsplan der Universität Hamburg für die Mitfinanzierung der Max-Planck-Forschungsgruppe CFEL an der Universität Hamburg" neu eingerichtet werden.
Die Advanced Study Group MPG wird zu 100 Prozent aus MPG-Mitteln finanziert. Den Sitzlandanteil tragen die Sitzländer der entsendenden Max-Planck-Institute. Die Kosten sind ebenfalls im Wirtschaftsplan der MPG veranschlagt. Hamburg beteiligt sich über seinen Anteil an der Ländergemeinschaftsfinanzierung.
Die Universität Hamburg ist in fünf Gruppen bereits im Bereich FEL-Forschung tätig. Eine der fünf Gruppen wird in das CFEL eingebracht und ausgebaut. Von den übrigen vier Gruppen sollen rund 50 neue Beschäftigte (Diplomanden, Doktoranden, Postdocs von DFG, BMBF, SFB u.a.) im CFEL ihren Sitz haben. Die Finanzierung der Advanced Study Group Uni erfolgt aus dem Budget der Universität bzw. durch Drittmittel. In der Laborausstattung wird diese Gruppe mit HGF-Ausbaumitteln von DESY unterstützt. Der Universität Hamburg sind am 29. Juni 2007 für diese Forschung am FEL bereits Drittmittel des Bundes für den Zeitraum 2007 bis 2010 in Höhe von rund 5 Mio. Euro bewilligt worden3).
3. Verlängerung des Förderungszeitraums der Max-Planck-Arbeitsgruppe „Zytoskelett"
Um die 1985 eingerichteten drei Arbeitsgruppen für Strukturelle Molekularbiologie der Max-Planck-Gesellschaft nach einer positiven Evaluation am Standort zu halten, hatte sich die Freie und Hansestadt Hamburg bereit erklärt, für die Arbeitsgruppe „Zytoskelett"4) die Finanzierung bis zum voraussichtlichen Ausscheiden ihres Leiters bis zum 31. Dezember 2008 zu einhundert Prozent zu übernehmen (Drucksache 14/4464).
Im Rahmen der Verhandlungen um die Einrichtung der Max-Planck-Forschungsgruppe CFEL (siehe Abschnitt 2.2) wurde vereinbart, die Förderung der Arbeitsgruppe „Zytoskelett" durch die FHH über den 31. Dezember 2008 hinaus fortzusetzen, und zwar bis zum 31. Dezember 2011 bzw. bis zum Ausscheiden ihres Leiters, dessen Vertrag verlängert wurde.
Die Mittel für die Arbeitsgruppe „Zytoskelett" sind mit 1.123.000 Euro jährlich bis 2008 im Haushalt veranschlagt (Titel 3410.685.36). Für die Weiterfinanzierung der Jahre 2009 ff. wird der Senat im Rahmen seiner Mittelfristigen Aufgabenplanung (MAP) Vorsorge treffen.
4. Anpassung der Ansätze beim Titel 3410.685. „Zuweisung an die von Bund und Ländern gemeinsam finanzierte Max-Planck-Gesellschaft" im Haushaltsplan 2007/2006
Die MPG legt Bund und Ländern jeweils einen Gesamtwirtschaftsplan über alle Aktivitäten der MPG zur Zustimmung vor. Im Rahmen des Pakts für Forschung und Innovation wurde vereinbart, dass die Gesamtzuwendung von Bund und Ländern an die MPG für fünf Jahre jeweils um 3 Prozent jährlich steigen soll. Im Rahmen ihres Gesamtwirtschaftsplans hat die MPG Deckungsfähigkeiten zwischen ihren einzelnen Vorhaben.
Die MPG wird zu 50 % vom Bund und zu 50 % von den Ländern finanziert. Vom 50-prozentigen Länderanteil übernehmen die Sitzländer von Max-Planck-Einrichtung 25 % der Kosten der in Ihrem Land befindlichen Einrichtungen (sog. Interessenquote). Die weiteren 25 % teilen sich die Länder nach dem sog. Königsteiner Schlüssel (für Hamburg im Jahr 2007 2,51002 Prozent). Durch die Kombination dieser beiden Finanzierungsarten können die prozentualen Steigerungsraten der Zuwendungen eines Sitzlandes von MPG-Einrichtungen erheblich von der Gesamtsteigerungsrate des MPG-Haushalts von 3 % abweichen. So führen für Hamburg die verstärkten Aktivitäten der MPG beim geplanten CFEL zu einer deutlich höheren Steigerungsrate des Zuwendungsbetrages an die MPG.
Der für 2007 vorgelegte Wirtschaftsplan der MPG weist nach Berechnungen der Geschäftsstelle der BLK (BLKDrucksache F-07.59 vom 8. März 2007) für Hamburg einen Finanzierungsbeitrag in Höhe von 13.391.570 Euro aus, der um 1.199.246 Euro über dem von der BLK beschlosseKosten der Max-Planck-Forschungsgruppe CFEL in Euro:
Die Personalkosten haben einen Anteil von insgesamt rund 53 Prozent.
3) BMBF-Forschungsschwerpunkt FLASH: Materie im Licht ultrakurzer und extrem intensiver Röntgenpulse
4) Die Arbeitsgruppe „Zytoskelett" befasst sich mit den Proteinfasern der Zelle, speziell mit Mikrotubuli und Motorproteinen, die für Zellbewegung, Zellteilung und Differenzierung wichtig sind. Von besonderer Bedeutung ist hier das Tau-Protein, das bei der Alzheimer-Krankheit in den Nervenzellen aggregiert und ein Merkmal für ihre Degeneration darstellt. Diese Steigerung ergibt sich aus den höheren Aktivitäten der MPG am Standort Hamburg. So waren für 2006 für die Hamburger Einrichtungen Mittel der MPG in Höhe von 20,8 Mio. Euro (Sitzlandanteil 5,2 Mio. Euro) vorgesehen, in 2007 sollen insgesamt 24,9 Mio. Euro (Sitzlandanteil 6,2 Mio. Euro) nach Hamburg fließen. Der Ansatz im Haushaltsjahr 2007 im Hamburger Haushalt weist einen Betrag von insgesamt 12.114.000 Euro aus; es besteht damit ein Mehrbedarf in Höhe von 1.278.000 Euro.
Darüber hinaus entsteht im Haushaltsjahr 2008 durch die neue Max-Planck-Forschungsgruppe im CFEL, deren Kosten zu 75 Prozent aus MPG-Mitteln finanziert werden, ein erhöhter Bedarf, der die von Hamburg zu leistende Interessensquote um rund 350.000 Euro erhöht.
5. Petitum:
Der Senat beantragt, die Bürgerschaft wolle
von den Ausführungen dieser Drucksache Kenntnis nehmen,
dem Kooperationsvertrag über den Betrieb einer MaxPlanck-Forschungsgruppe im Center for Free-Electron Laser Science (CFEL) Hamburg zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg, der Max-Planck-Gesellschaft und der Universität Hamburg (Anlage 2) sowie der Rahmenvereinbarung über die Errichtung eines Center for Free-Electron Laser Science (CFEL) Hamburg zwischen dem Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY, der Freien und Hansestadt Hamburg, der Max-PlanckGesellschaft und der Universität Hamburg (Anlage 3) zustimmen,
die in der Anlage 4 aufgeführten Änderungen des Haushaltsplans 2007/2008 beschließen und
zur weiteren Deckung der in Anlage 4 dargestellten Nachbewilligungen im Haushaltsplan 2007/2008 die Ansätze beim Titel 9990.359.01 „Entnahme aus allgemeiner Rücklage" im Haushaltsjahr 2007 um 1.278 Tsd. Euro und im Haushaltsjahr 2008 um 805 Tsd. Euro erhöhen.
1. Organigramm CFEL
2. Kooperationsvertrag über den Betrieb einer Max-PlanckForschungsgruppe im Center for Free-Electron Laser Science (CFEL) Hamburg
3. Rahmenvereinbarung über die Errichtung eines Center for Free-Electron Laser Science (CFEL) Hamburg