Pflege

Fortschreibung des Krankenhausplans 2005 der Freien und Hansestadt Hamburg Krankenhausplan 2010 Entwurf: Stand: 5.10.

Maßnahmen zur bedarfsgerechten Weiterentwicklung der teilstationären psychiatrischen Versorgung in Hamburg

1. Das vollstationäre Angebot der AK Harburg ist mit 103,4 % im Jahr 2005 (Hochrechnung für das Jahr 2006: 108,7 %) hoch ausgelastet. Ebenso verzeichnet die Tagesklinik mit 90,6 % im Jahr 2005 eine gute Auslastung. Dabei ist anzumerken, dass der größte Anteil der vollstationären Fälle aus Wilhelmsburg (20,4 % mit 311 Pat.) kommt.

Auch als Kompensation für die hohe vollstationäre Auslastung an der Asklepios Klinik Harburg wird ein teilstationäres psychiatrisches Angebot in Wilhelmsburg mit 20 Plätzen durch die AK Harburg eingerichtet.

2. Im Bezirk Mitte wird am Standort der Praxisklinik Mümmelmannsberg ein zusätzliches teilstationäres Angebot mit einer Kapazität von 20 Behandlungsplätzen aufgebaut. Mit diesem Standort können auch psychiatrisch behandlungsbedürftige Patientinnen und Patienten erreicht werden, die den Weg in weiter entfernte, außerhalb des Umfelds von Mümmelmannsberg liegende Krankenhäuser scheuen. Durch das Vorhalten eines weiteren teilstationären psychiatrischen Angebotes im Bezirk Hamburg-Mitte kann die Einrichtung eines dezentralen vollstationären Angebotes in diesem Bezirk weitgehend kompensiert werden.

3. Am Standort der AK Wandsbek wird durch die AK Nord in qualitativer und quantitativer Ergänzung des dort geplanten neuen vollstationären Versorgungsangebots ein teilstationäres psychiatrisches Angebot mit 20 Plätzen für den zentralen Bereich des Bezirks Wandsbek realisiert. Die hohe Auslastung der psychiatrischen Tagesklinik Wandsbek der AK Nord sowie der psychiatrischen Tagesklinik des Klinikum Eilbek zeigen den Bedarf für ein zusätzliches Angebot im zentralen Bereich des Bezirks Wandsbek auf. Das zusätzliche teilstationäre Angebot für Wandsbek soll der für den Sektor zuständige vollstationäre Anbieter im Rahmen seiner Gesamtkapazitäten erbringen.

Kinder- und Jugendpsychiatrie

Die Versorgungssituation in der Kinder- und Jugendpsychiatrie stellt sich wie folgt dar: Tabelle 24: Behandlungskapazitäten im Fachgebiet Kinder- und Jugendpsychiatrie Krankenhaus Betten-Ist 31.05.

Behandlungsplätze-Ist 31.05.

Fortschreibung des Krankenhausplans 2005 der Freien und Hansestadt Hamburg Krankenhausplan 2010 Entwurf: Stand: 5.10.

Nach vollständiger Inbetriebnahme und der Übernahme der sektoralen Pflichtversorgung durch die kinder- und jugendpsychiatrische Fachabteilung der Asklepios Klinik Harburg wird das im Krankenhausplan ausgewiesene Angebot als zunächst bedarfsgerecht bewertet.

Dennoch wird die künftige Bedarfsentwicklung innerhalb dieses Fachgebietes weiter beobachtet um ggf. weiter erforderliche Anpassungen zur Vorhaltung eines bedarfsgerechten kinder- und jugendpsychiatrischen Angebotes in Hamburg vornehmen zu können.

Bislang gibt es in Hamburg für Patientinnen und Patienten mit komorbiden Suchterkrankungen kein spezialisiertes Angebot. Der Bedarf für ein solches Angebot innerhalb des Hamburger Stadtgebiets kann im Grundsatz bestätigt werden. Es ist anzuerkennen, dass es sich bei den Sucht-Patientinnen und -Patienten mit komorbiden Erkrankungen um eine für die Kernbereiche der klinischen Kinder- und Jugendpsychiatrie äußerst schwierige Klientel handelt, deren Aufnahme das Behandlungssetting einer Einrichtung stark beeinträchtigen kann. Deshalb wird am UKE ein zusätzliches Angebot zur Entgiftung und Behandlung suchtmittelabhängiger und psychisch kranker, sogenannter komorbider Kinder- und Jugendlicher mit einer Kapazität von insgesamt 12 Betten ausgewiesen.

Von Bedeutung werden hierbei die mit Beginn des Jahres 2007 eingeführten neuen Beratungsangebote der Suchthilfe für Kinder und Jugendliche auf die Nachfrage nach klinischen Versorgungsangeboten sein. Gerade hier können vernetzte Angebote klinischer und rehabilitativer Versorgung unter Einbindung von Maßnahmen der Jugendhilfe einen innovativen Weg zur integrierten Behandlung und Betreuung insbesondere komorbider Jugendlicher zeigen.

Psychosomatik

Die Versorgungssituation im Fachgebiet Psychosomatik/Psychotherapeutische Medizin stellt sich in Hamburg wie folgt dar: Tabelle 25: Behandlungskapazitäten im Fachgebiet Psychosomatik Krankenhaus Betten-Ist 31.05.

Plätze-Ist 31.05.

Asklepios Westklinikum Hamburg 71 28 Tagesklinik Rissen mit 12 Plätzen und Tagesklinik Winterhude/Ulmenhof mit 16 Plätzen.

Das Klinikum Eilbek wird den bereits im Krankenhausplan 2005 vorgesehenen psychosomatischen Schwerpunkt in der Inneren Medizin im 2. Halbjahr 2007 mit einer Kapazität von 20 Betten umsetzen.

Psychosomatische Angebote sollen zukünftig nicht mehr als eigenständige bettenführende Abteilungen realisiert werden sondern als Teil psychiatrischer Abteilungen (Abteilungen für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik), mit der Auflage einen Liaison- und Konsili22

Eine Übersicht der Sektorzuordnungen für die kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung gibt die Karte in Anlage 7-1.

Fortschreibung des Krankenhausplans 2005 der Freien und Hansestadt Hamburg Krankenhausplan 2010 Entwurf: Stand: 5.10. ardienst für die somatischen Fachgebiete aufzubauen. Die in diesem Rahmen ggf. zu deckenden Mehrbedarfe der Psychosomatik sollen jedoch nicht zu Lasten der psychiatrischen Kapazitäten erbracht werden. Darüber hinaus können psychosomatische Versorgungsbedarfe im Sinne ursprünglicher Versorgungsplanungen auch im Rahmen z. B. der Inneren Medizin weiter aufgebaut werden (vgl. z. B. Klinikum Eilbek). Innerhalb des DRG-Systems sind jedoch psychosomatische Versorgungskonzepte innerhalb der Inneren Medizin bzw. anderer somatischer Fachgebiete mangels entsprechender Vergütungsregelungen schwer durchzuführen.

Als Teil der psychiatrischen Abteilungen erfolgt die Finanzierung nach Bundespflegesatzverordnung dagegen über tagesgleiche Pflegesätze. Daher sind keine Veränderungen in der Ausweisung von Kapazitäten für das Fachgebiet Psychosomatik für den Krankenhausplan 2010 vorgesehen. Bezogen auf das Asklepios Westklinikum Hamburg wird der Träger gebeten, falls erforderlich einen internen Ausgleich zwischen Psychiatrie und Psychosomatik herbeizuführen. Die Entwicklung der Tagesklinik-Bedarfe in der Psychosomatik wird weiter beobachtet.

9. Investitionsplanung und Pauschalförderung

Zielsetzungen

Der Krankenhausplan dient der Sicherstellung einer bedarfsgerechten Versorgung der Bevölkerung mit leistungsfähigen Krankenhäusern. Er bildet die Grundlage für die Investitionsplanung. Zur Sicherung der Wirtschaftlichkeit, Innovationsfähigkeit und damit der herausragenden Leistungsfähigkeit für die Patientinnen und Patienten sind ausreichende Investitionsmittel erforderlich. Die Aufwendungen des Hamburger Senats pro Einwohner für Krankenhausinvestitionsmittel liegen an der Spitze in der Bundesrepublik Deutschland. Auch in den Jahren 2008 bis 2012 sind 547 Mio. Euro in der mittelfristigen Finanzierung für diesen Zweck vorgesehen. Hinzu kommen umfangreiche Mittel aus dem zuständigen Hochschulbau für das UKE.

Dazu werden unter enger Mitwirkung der unmittelbar Beteiligten jährliche Investitionsprogramme aufgestellt und mit dem Ziel einvernehmlicher Regelungen ausführlich erörtert. Gemäß Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) werden Folgekosten von Krankenhausinvestitionen, insbesondere die Auswirkungen auf die Pflegesätze, berücksichtigt (§ 16 HmbKHG).

Zur krankenhausspezifischen Festlegung der strukturellen Weiterentwicklung werden Krankenhausentwicklungs- bzw. Teilentwicklungspläne erstellt. Diese Pläne setzen die Aussagen des Krankenhausplans in konkrete Projekt- und Maßnahmenplanungen um und stellen die Investitionsbedarfe dar. Eine maßnahmebezogene Förderung wird regelhaft auf der Basis abgestimmter fachlicher Konzepte und Raumprogramme sowie geeigneter Bau- und Kostenunterlagen in Form einer Festbetragsfinanzierung vorgenommen.

Die Hamburgische Bürgerschaft hat in ihren Sitzungen am 26. und 27. Juni 2002 mit der den Senat unter Punkt III. ersucht, „unterBerücksichtigung derim Krankenhausplan 2005 festgelegten Strukturziele,deraktuellen Änderungen von politischen Vorgaben und derfinanziellen M öglichkeiten,M aßstäbe für eine gerechtere,leistungsbezogene sowie transparentere Verteilung derKrankenhausinvestitionsm ittelzu erarbeiten und derBürgerschaftzu berichten."