Das gegenwärtige Konzertleben Hamburgs wird in einigen entscheiden Aspekten

­ Elbphilharmonie Großer Saal (ca. 2150 Plätze): Orchester- und Chorkonzerte, internationale Solisten, konzertante Opern, Jazz, Pop, Weltmusik, Orgelkonzerte

­ Laeiszhalle Großer Saal (ca. 2023 Plätze): Orchester- und Chorkonzerte, Solisten, Alte Musik, Kammermusik, Jazz, Weltmusik, Pop, Orgelkonzerte

­ Laeiszhalle Kleiner Saal (639 Plätze): Ensemble- und Kammerkonzerte, Solisten, Kinderkonzerte, Literarische Veranstaltungen, Einführungen

­ Elbphilharmonie Kleiner Saal (ca. 550 Plätze): Ensemble- und Kammerkonzerte, Solisten, Liederabende, Zeitgenössische Musik, Jazz, Weltmusik, Kinderkonzerte, Mittagskonzerte, Einführungen

­ Elbphilharmonie Dritter Saal (max. 170 Plätze): Kinderkonzerte, pädagogische Veranstaltungen, Avantgarde, Einführungen

3. Eigenveranstaltungen

Eine der zentralen Aufgaben der HamburgMusik gGmbH besteht in der Planung und Durchführung eines eigenverantworteten künstlerischen Programms auf weltstädtischem Niveau. Die Eigenveranstaltungen werden 30 % bis 35% der Gesamtveranstaltungen beider Häuser ausmachen.

Das gegenwärtige Konzertleben Hamburgs wird in einigen entscheiden Aspekten ergänzt.

­ Das Gesamtprogramm wird nach dramaturgischen Kriterien zusammengestellt, die es den Besuchern ermöglichen, Querverbindungen zwischen unterschiedlichen Musikstücken, Komponisten, Epochen und Genres zu ziehen. Der Konzertbesuch wird so herausgelöst aus einer isolierten Aktivität und eingebunden in die Wahrnehmung eines umfassenden kulturellen Erlebens. Thematische Bündelungen werden an Abonnementreihen oder Festivals gebunden sein oder sich frei durch die Saison ziehen. Schwerpunkte können rein musikalisch oder aber auch in einem kulturellen, gesellschaftlichen oder philosophischen Zusammenhang stehen, wobei Querverbindung zu anderen Kunstformen besonders wünschenswert sind. (z. B. „Mahler-Fest", „Bartók remixed" „Kammermusik-Marathon", „Musik der Weltreligionen", „The Art of Song", „Pioniere", „Moderne Mythen", „Musik und Politik", etc.)

­ Die nicht der Klassik zugerechneten Sparten Jazz, Pop und Weltmusik verdienen eine Aufwertung. Eine gleichberechtigte Präsentation der verschiedenen Genres entspricht dem Rezeptionsverhalten des heutigen Publikums und stärkt die Glaubwürdigkeit der „Klassik" als einer immer noch zeitgemäßen Musikform. Die Preisstruktur des Konzertlebens darf die Exzellenz des Konzerterlebnisses nicht verleugnen, muss aber gleichzeitig für finanziell schwächer gestellte Publikumskreise offen sein. Gerade junge Besucher, die für den Forterhalt des Konzertlebens lebensnotwendig sind, müssen die Möglichkeit haben, zu erschwinglichen Konditionen Erfahrungen im Hamburger Musikleben zu sammeln.

­ Ein Schwerpunkt des künstlerischen Programms quer durch alle Formate wird die Zusammenarbeit mit Residenzkünstlern sein, die z. B. im Rahmen eines Festivals oder über die ganze Saison hinweg thematisch gebündelte Konzerte geben. So würde beispielsweise ein Starpianist mit Hamburger Orchestern und mit Gastorchestern konzertieren sowie Kammermusik- und Solorecitals bestreiten. Dazu kommen Gesprächskonzerte, Workshops und pädagogische Veranstaltungen. Toporchester werden eingeladen, nicht nur für ein Konzert nach Hamburg zu kommen, sondern vielmehr einige Tage in der Stadt zu verbringen, um mit zwei bis drei Orchesterkonzerten sowie Auftritten in verschiedenen Kammermusik- und Kammerorchesterformationen sowie Musikvermittlungsprojekten die Bandbreite ihres Repertoires zu präsentieren. Überformt werden alle Eigenveranstaltungen von der Leitidee, auch „außerhalb des Konzertes die Künstler innerhalb des Hauses" zu halten.

Die Eigenveranstaltungen der HamburgMusik gGmbH fallen in vier, zum Teil überlappende Kategorien: Abonnementskonzerte, Festivalkonzerte, Sonderkonzerte und musikpädagogische Veranstaltungen.

a) Abonnementsreihen

Das Abonnement ist das unabdingbare Fundament für ein reichhaltiges Konzertleben. Nur eine Handvoll internationaler Stars sowie die wenigen allgemein bekannten Standardwerke („Beethovens 9.") sind in der Lage, abseits von Abonnements Konzertsäle zu füllen. Die große Fülle und Reichhaltigkeit des klassischen Repertoires sowie das große Reservoir an hervorragenden lokalen, nationalen und internationalen Künstlern können nur dann angemessen präsentiert werden, wenn das Publikum daran gewöhnt ist, von einem vertrauenswürdigen Veranstalter ein Programm konzipiert zu bekommen.

Die Kombination und Gegenüberstellung mehrerer Konzerte im Paket bietet dabei dem Konzertbesucher die Möglichkeit, mit der Fähigkeit zum Vergleich die Bewertungskompetenz auszubilden, die ihm eine aktive und gewinnbringende Teilnahme am kulturellen Leben ermöglicht.

Auch für Nichtabonnenten ist das Abonnementprogramm eine wichtige Orientierungshilfe, mit der sich die Struktur des reichhaltigen Programms von Elbphilharmonie (Elphi) und Laeiszhalle (LH) sofort erschließt.

Die zurzeit von der HamburgMusik gGmbH geplanten Abonnementsreihen lassen sich wie folgt klassifizieren:

­ Internationale Orchester und Solisten: Aushängeschild jedes bedeutenden Konzertsaales ist eine Reihe mit Gastspielen der besten Orchester aus aller Welt.

Darüber hinaus sind die großen Interpreten unserer Zeit sowohl mit Orchester als auch in Solokonzerten zu erleben. Programmatisch reicht der Bogen von der Vorklassik bis zum zeitgenössischen Musikschaffen mit Schwerpunkt auf dem romantischen Repertoire und den Klassikern des 20. Jahrhunderts. (vorwiegend Große Säle Elphi und LH).

­ Oper konzertant: Hunderte Meisterwerke der Opernliteratur vom Barock bis zur Gegenwart sind kaum noch in den Opernhäusern zu erleben, u. a. weil die Libretti einer Inszenierung im Wege stehen; gleiches gilt für Klassiker der Operette und des Musicals.

Kooperationen mit Hamburger Orchestern sind ebenso vorgesehen wie internationale Gastspiele. (Große Säle Elphi und LH).

­ Exzellente Kammermusik und vielversprechende Nachwuchskünstler. Im Abonnement: international renommierte Kammermusik-Formationen und Gastensembles mit festen Zyklen, Pianisten am Beginn einer Weltkarriere, Tea Time Classics (vorwiegend Kleine Säle Elphi und LH).

­ Liederabende: Das Format der Liederabende ist in Hamburg nahezu ausgestorben. Im Abonnement: feine vokale Kammermusik mit exquisiten Stimmen.

(Großer und Kleiner Saal EP).

­ Vernachlässigte Sparten in den traditionellen Konzertsälen Hamburgs mit international renommierten und Hamburger Ensembles. Im Abonnement: komponierte, improvisierte und elektronische Musik der Gegenwart, Jazz, Weltmusik, Pop, Chansons. Viele Bereiche der sogenannten U-Musik haben längst ihre „Klassik" entwickelt; ihre Präsentation im Rahmen eines „klassischen" Formates wie dem Abonnement ist eine konsequente Entwicklung, an der derzeit international viele Häuser teilhaben.

­ Weitere neue Abonnementreihen: Rising Stars (die führenden europäischen Konzerthallen empfehlen Nachwuchskünstler auf dem Sprung zur Weltkarriere), Filmmusik (Stummfilme mit Livemusik, evtl.

Kooperation mit Hamburger Symphonikern), Literatur und Musik (beliebte Hamburger Schauspieler präsentieren komponierte Programme aus Literatur und Musik). (Alle Säle).

­ Kinderkonzerte: ein vielfältiges, altergruppenspezifisches Angebot in zwei bis drei Zyklen (Großer und Kleiner Saal EP und LH).

­ Gemischte Abonnements quer durch alle Genres eignen sich besonders gut als Einsteiger-Angebote und entsprechen auch Rezeptionsverhalten vieler Musikfreunde.

b) Festivals

Während Abonnements die musikalische Grundversorgung sichern, erhöht die terminliche und thematische Bündelung von Konzerten in Festivals die Aufmerksamkeit und erlaubt so eine Konzentration von Mitteln auf den Gebieten der Werbung, der Subventionen, der Sponsoren und des Publikums. Sie verstärkt den Austausch der Zuhörer untereinander und schafft so eine „Gemeinschaft". Eine gestiegene überregionale Wertschätzung wirkt sich schließlich belebend auf das Hamburger Kulturleben und das Verhältnis des regionalen Publikums hierzu aus. Barcelona hat gezeigt, dass Wertschätzung von außen kommt und sich innerstädtisch in Stolz verwandelt. Voraussetzung für diese Festivals ist eine individuelle Programmierung mit einem thematischen Faden, international hochrangige Besetzung und großzügige Ausstattung der Marketing-Budgets.

Hamburg braucht ein großes, jährlich stattfindendes internationales Kulturfestival, das programmatisch mindestens zwei Funktionen erfüllen muss: 1. internationale Künstler, Ensembles, Theater- und Performancekompagnien mit attraktiven Programmen nach Hamburg locken und 2. herausragende Künstler der lokalen Szene in ein Schaufenster stellen. Die Zusammenarbeit der wichtigen Hamburger Kulturinstitutionen ist dabei sehr wünschenswert, wobei man jedoch nicht der Versuchung erliegen darf, die laufenden Programme in einem bestimmen Zeitraum einfach zum Festivalprogramm zu erklären. Nur das Außergewöhnliche wird beim Hamburg Publikum wie im Tourismus Erfolg haben, für den ein jährlicher Höhepunkt des Hamburger Kulturlebens auch eine wichtige Rolle spielen würde. Die HamburgMusik gGmbH könnte Veranstalter des Konzertprogramms der „Hamburger Festwochen" werden. Neben diesen, noch in der Planung befindlichen Überlegungen wird die HamburgMusik gGmbH ab 2011

­ das Musikfest im Mai veranstalten und weltberühmte Künstler (zum Teil auch als Residenzen) mit führenden Hamburger Orchestern und Künstlern zusammenführen und herausragende Projekte präsentieren.

Es sieht ein reichhaltiges Beiprogramm mit Lesungen, Vorträgen, Werkstattkonzerten, öffentlichen Proben und Lounge vor;

­ ein Festival für neue Musik aus der Taufe heben: komponierte, improvisierte und elektronische Musik der Gegenwart, international renommierte und Hamburger Ensembles. Ungewöhnliche Konzertformate wie Klanginstallationen, Nachtkonzerte etc. Geplant sind Konzerte auch außerhalb von Elbphilharmonie und Laeiszhalle (Kampnagel, Opera stabile etc.). (Ende Februar);

­ ein Festival für Alte Musik veranstalten: die spannendsten Originalklang-Ensembles aus Norddeutschland und aus aller Welt, gebündelt in einem themenorientierten Festival. Reichhaltiges Beiprogramm mit Praxis-Werkstatt, Instrumentenausstellung, Symposium, Lesungen. (ca. 10 Veranstaltungen in verschiedenen Sälen);

­ Minifestivals veranstalten: speziell im nichtklassischen Bereich (Jazz, Weltmusik) sind Kurzfestivals in Kooperation mit einschlägigen Veranstaltern geplant;

­ Spartenfestivals (Weltmusik, Jazz etc.) kreieren, vornehmlich im populärmusikalischen Bereich mit attraktiven Künstlern aus aller Welt und Neuentdeckungen für Hamburg.

c) Sonderkonzerte Hierunter fallen insbesondere die Galakonzerte zu besonderen Terminen wie Saisoneröffnung und -abschluss, Silvester- und Neujahrskonzerte, Hafengeburtstag aber auch Star-Galas etc.

d) musikpädagogische Veranstaltungen/Musikvermittlung Integraler Bestandteil des Bespielungskonzeptes der HamburgMusik gGmbH wird die Kinder- und Jugendarbeit sein. Leitlinie dieser Arbeit muss es sein, das kreative Potenzial der Kinder und Jugendlichen zu fördern, sie an das kulturelle Angebot heranzuführen und sie gleichzeitig als dessen Rezipienten ernst zu nehmen. Hierfür sind nicht nur so genannte kulturaffine Familien für Konzerte und musikpädagogische Veranstaltungen zu begeistern, sondern insbesondere jene, die sich momentan in ihrer Freizeit noch nicht für Kultur entscheiden. In diesem Zusammenhang erweist sich das in die Elbphilharmonie integrierte Klingende Museum als wichtiger Partner.

Das Jugendprogramm der HamburgMusik gGmbH wird in einer Vielzahl von Bereichen aktiv werden, die zu einem großen Teil bereits vor Eröffnung der Elbphilharmonie initiiert werden. Dabei wird es darum gehen, neue Ideen zu entwickeln und zugleich die zahlreichen bereits bestehenden Hamburger Initiativen in das Programm der HamburgMusik gGmbH zu integrieren.

Die Jugendarbeit wird sich darum bemühen, bereits bestehendes Interesse weiter zu fördern. Neben der „Förderung des Musizierens und Singens" mit Kinder- und Jugendchören und -orchestern geht es auch um die „Förderung der Kreativität", d. h. Kompositionsworkshops zusammen mit jungen Komponisten (10 Projekte pro Saison), Newsletter „Junge Elbphilharmonie" erstellt von Jugendlichen mit Berichten über Konzerte und Künstler (6 Publikationen pro Jahr), „Ein Haus voll Musik" über die Erschließung des gesamten Hauses durch musikalische Projekte von Schülern, Wandelkonzerte etc.

Die HamburgMusik arbeitet mit den in der Stadt schon vorhandenen Partnern zusammen. Auf der Grundlage von Initiativen wie „Jedem Kind ein Instrument" wird es die Aufgabe der HamburgMusik sein, gewecktes Interesse zu fördern und zu verstärken. Dabei wird sich der erste Kontakt zu jungen Menschen sicher in vielen Fällen auch über das in der Elbphilharmonie ansässige Klingende Museum ergeben.

Bei allen diesen Initiativen wird es wichtig sein, nicht nur die einzelne Person zu fördern, sondern auch das Gruppenerlebnis Musizieren zu fördern. Daher ist Durchführung regelmäßiger öffentlicher Abschlussbzw. Jahresveranstaltungen von Kinder- und Jugendorchestern und -chören in der Elbphilharmonie ein wichtiger Bestandteil des Gesamtkonzeptes. Dieses Angebot wird die HamburgMusik an eine Vielzahl von Hamburger Initiativen richten, um aus der Elbphilharmonie auch in diesem Punkt ein „Haus für alle" zu machen. Denkbar sind die Abschlusskonzerte von Reise 21, Jedem Kind ein Instrument, Jamliner, Jugend musiziert etc.

Daneben wird es ein Bestreben der HamburgMusik sein, die verpflichteten Künstler und Orchester verstärkt mit Jugendlichen und anderen Interessierten zusammenzubringen. Der Kontakt zwischen Laien und Profis soll durch eine Vielzahl von Veranstaltungen gefördert werden, z. B. über eine „Woche der Vorgruppen", in der vor jedem Konzert im Großen Saal der Elbphilharmonie ein Hamburger Laienorchester auftritt.

Neben den Tätigkeiten im Bereich Kinder- und Jugendarbeit wird die HamburgMusik sich auch den klassischen Themen der Musikvermittlung widmen, insbesondere der Förderung der Vermittlungsarbeit (Unterrichtsmaterialien online zu ausgewählten Konzerten, Wochenendseminare „Train the Teacher") und der Vermittlung des Konzertprogramms an den Besucher. Diese Art der Musikvermittlung richtet sich an ein Publikum aller Altersschichten (mit Einführungsveranstaltungen usw.), muss aber zugleich spezielle Formate für Kinder und Jugendliche entwickeln (Jugendclub „Soundcenter Elbphilharmonie", Probenbesuche, „meet the artist"). Ebenfalls zu den klassischen Handlungsfeldern erfolgreicher Vermittlungsarbeit zählt die Veranstaltung spezieller Kinder- und Familienkonzerte (um die 12 Konzerte pro Jahr).

4. Fremdveranstaltungen

Die drei großen Orchester in Hamburg veranstalten seit vielen Jahrzehnten profilierte Konzertreihen, die ein weitgefächertes Repertoire zwischen Barock und Gegenwart abdecken und vom Publikum gut angenommen werden; hinzu kommen musikpädagogische Angebote sowie Konzerte, die auch ein breites, nicht-klassikaffines Publikum ansprechen. Die Aktivitäten der Hamburger Orchester und Ensembles (Ensemble Resonanz, Hamburger Camerata etc.) gilt es zu unterstützen und soweit möglich mit den Eigenveranstaltungen der HamburgMusik programmatisch abzustimmen.

Die HamburgMusik hat mit dem NDR-Sinfonieorchester einen umfangreichen Kooperationsvertrag abgeschlossen, der dem NDR-Sinfonieorchester in der Elbphilharmonie den Status eines Residenzorchesters sowie die Nutzung des Konzertsaals der Elbphilharmonie für Proben und insgesamt 35 Konzerte pro Saison zusichert.

Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg wird mit einer großen Abonnementreihe und dem traditionellen Neujahrskonzert in der Elbphilharmonie präsent sein und dort einen Schwerpunkt seiner konzertanten Tätigkeit bilden. Eine kleine Abonnementreihe wird mit abgestimmtem Programm in der Laeiszhalle stattfinden.

Die Hamburger Symphoniker werden mit Eröffnung der Elbphilharmonie das Residenzorchester der Laeiszhalle.

Das Orchester hat in den vergangenen Jahren sein Profil geschärft, zum einen mit ausgewählten Programmdramaturgien, zum anderen durch erfolgreiche populäre Veranstaltungen und Familienkonzerte. Die HamburgMusik gGmbH möchte insbesondere die musikpädagogischen Aktivitäten der Hamburger Symphoniker unterstützen sowie solche Programme, die ein Publikum auch abseits des traditionellen Konzertrepertoires ansprechen.

Die privaten Veranstalter werden wie bisher in der Laeiszhalle auch in der Elbphilharmonie integraler Bestandteil der Bespielung sein. Vor diesem Hintergrund beabsichtigt die HamburgMusik gGmbH, die Angebote der privaten Veranstalter dort, wo sie den Bedarf des Hamburger Publikums abdecken, nicht durch zusätzliche Konkurrenzangebote zu verdrängen, dort aber, wo sie diese Voraussetzung nicht erfüllen, zu ergänzen.

Das breit gefächerte Angebot der Hamburger Laien- und Schülerorchester sowie der Laienchöre ergänzt traditionell das hansestädtische Konzertleben auf vitale Weise. Diese Aktivitäten sind das Fundament der Musikbegeisterung der Hamburger im Allgemeinen wie des Engagements für die Veranstaltungsorte Laeiszhalle und Elbphilharmonie im Besonderen. Die HamburgMusik Vermiet-GmbH wird das Engagement dieser Klangkörper unterstützen, indem sie für die Laeiszhalle die bisherigen, im nationalen Vergleich niedrigen Mietpreise beibehält. Auf diese Weise wird es diesen Klangkörpern auch weiterhin ermöglicht, Konzerte an professionellem Veranstaltungsort zu veranstalten. Zusätzlich möchte die HamburgMusik alljährlich eine begrenzte Anzahl dieser Ensembles einladen, Konzerte im Großen Saal der Elbphilharmonie zu spielen („Woche der Vorgruppe", s.o.). Nicht-künstlerische Veranstaltungen, insbesondere in Zusammenarbeit mit Fernsehanstalten, werden der HamburgMusik-Vermiet GmbH lukrative Nebeneinnahmen sichern und zur Popularität der Elbphilharmonie beitragen.

5. Markenbildung

In 2008 und 2009 wird die Markenbildung von zentraler Bedeutung für die Unternehmensentwicklung sein. Im Vordergrund steht dabei die Positionierung der Elbphilharmonie als einer der führenden Spielstätten für verschiedene Genres des internationalen Konzertbetriebs und der Laeiszhalle als einer der großen und traditionsreichen Hamburger Kulturinstitutionen. Gleichzeitig gilt es, die Kultursparte „Konzert" als zeitgemäße, attraktive Erlebniswelt zu definieren, die in Hamburg vor allem durch die Abstrahleffekte der einzigartigen Architektur der Elbphilharmonie und ihrer spezifischen Angebote geprägt wird. Bei der Zielgruppenansprache konzentriert sich die Markenbildung sowohl auf die Endkunden, also die Konzertgänger, als auch auf verschiedene Medien von Fachpresse und Branchen-Titeln bis zu Publikumspresse und Neue Medien. Fachpublikum der Reisebranche und Repräsentanten von Agenturen und Konzertveranstaltern werden über entsprechende Messen und Einzelkontakte mit den konzeptionellen Ausrichtungen und Möglichkeiten des Hauses vertraut gemacht.