Ausbildung

Einsatz des Systems „Fognail" bei der Hamburger Feuerwehr

Wenn im Zuge von Feuerwehreinsätzen Türen oder ähnlich geöffnet werden müssen, kann der damit verbundene Anstieg der Sauerstoffkonzentration des Brandraums zu einer explosionsartigen Entflammung brennbarer Stoffe, insbesondere Gas- und Rauchpartikel führen.

Der Einsatz sogenannter „Fognails" kann diese nicht unerhebliche Gefahr wirksam verringern, da man die Spitze dieses speziellen Löschgeräts mittels eines speziellen Hammers durch eine geschlossene Tür treiben kann, so dass die Löscharbeiten bereits vor der Türöffnung begonnen werden können.

Laut Online-Information der Innenbehörde (Behörde für Inneres ­ Feuerwehr

­ Technik und Logistik, Quelle: http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/inneres/feuerwehr/technikund-logistik/ausruestung-und-geraete/loeschnaegel.html) gibt es zwei Varianten von so genannten Fognails.

- Die Variante „Restrictor" versprüht Wasser circa zwei Meter weit und in einer Breite von circa fünf Metern, woraus sich eine Temperatursenkung im Brandraum insgesamt erzielen lässt um die Wärme im Brandraum „abzuriegeln".

- Die Variante „Attack" sprüht etwa acht Meter weit, aber nur in einer Breite von etwa drei Metern. Diese dient dazu, direkt auf eine konkrete Wärmequelle innerhalb des Brandraums zu zielen.

Da die Einsatzmöglichkeiten dieser Systeme recht vielfältig sind (Zimmerbrände, Brände in Dachstühlen und Kellern, Brände in Hohlräumen, Zwischendecken und Doppelböden, sowie Errichtung von Riegelstellungen), ist es wohl als sinnvoll anzusehen, dass Fognail-Systeme Bestandteil der Ausrüstung der Hamburger Feuerwehr sind.

Ich frage den Senat:

1. Wie viele dieser Fognail-Systeme sind bei der Berufsfeuerwehr und bei der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz?

Bei der Feuerwehr Hamburg sind drei „Fognail-Sets" im Einsatz. Diese sind bei der Berufsfeuerwehr an den Feuer- und Rettungswachen Altona, Billstedt und Süderelbe stationiert.

2. Wie häufig kamen Fognail-Systeme schätzungsweise in den letzten drei Jahren bei Feuerwehreinsätzen der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr zum Einsatz?

Einsätze mit „Fognails" werden nicht gesondert statistisch erfasst.

Sie werden ausschließlich für besondere Brandbekämpfungssituationen wie zum Beispiel Containerbrandbekämpfung oder Kühlung von nicht erreichbaren Bodenräumen bei Dachstuhlbränden eingesetzt.

Nach Erfahrungswerten der betroffenen Feuer- und Rettungswachen wurden die „Fognail-Sets" in den letzten drei Jahren weniger als zehn Mal eingesetzt.

3. Wird die Zahl der zur Verfügung stehenden Systeme derzeit als ausreichend betrachtet?

Ja.

4. In welcher Form werden Angehörige der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr im Gebrauch der Fognails geschult (Aus- und Fortbildung)?

An der Landesfeuerwehrschule werden die Einsatzmöglichkeiten der „Fognails" im Rahmen der Laufbahnausbildung behandelt.

Die praktische Handhabung der Systeme wird ausschließlich dezentral an den Feuerund Rettungswachen trainiert.