Trabrennbahn

Vorsitzender: Es ist nicht die Trabrennbahn, wenn ich Sie insofern korrigieren darf, es sind diese Sportmodule, die vorhin vorgestellt worden sind.

Hans-Heinrich Freude: Ja.

Vorsitzender: Die Soccer-Halle und dergleichen, dort soll gegebenenfalls ein Sportkompetenzzentrum errichtet werden.

Hans-Heinrich Freude: Ach so etwas ist das, ja, danke sehr.

Vorsitzender: Bitte, gut, okay. Dann habe ich hier noch Herrn Werner Smolnik vom, NABU. Werner Smolnik: Ja, guten Abend. Mein Name ist Werner Smolnik vom NABU Altona. Ich stelle mit Entsetzen fest, dass alles, was hier geplant und umgesetzt werden soll, auf Kosten der Natur geht. Die Natur hat sich hier über Jahrzehnte, eigentlich über 120 Jahre mindestens, sehr intensiv entwickelt und wenn das auch nur zum Teil umgesetzt wird, was hier geplant ist, dann bedeutet das also eine totale Naturvernichtung und das kann nicht im Sinne der Bürger sein, denn Tutenberg und seine Mitplaner, die haben damals die Absicht gehabt, auch die Natur hier zu fördern und zu erhalten. Und ich möchte Sie bitten, das entsprechend zu berücksichtigen, danke.

Vorsitzender: Dann haben wir noch eine Wortmeldung, Herr Holger Vierth.

Holger Vierth: Ich würde gerne zur Trabrennbahn etwas sagen. Wir sind hier in der Trabrennbahn oder in der Tribüne der Trabrennbahn zu Gast. Vor zweieinhalb Jahren hat unsere Initiative angefangen, sich mit der Trabrennbahn und vor allen Dingen den Stallungen zu beschäftigen. Damals lag die Trabrennbahn wirklich danieder. Inzwischen hat es diverse Wiederbelebungsversuche gegeben, die auch mehr oder weniger gelungen sind. Sicherlich findet jetzt hier wieder ein halbwegs geregelter Rennbahn- oder Trabrennbahnbetrieb statt. Nichtsdestotrotz denke ich, würde ich jedem Mitglied des Sportausschusses empfehlen, hier am Donnerstag oder am Sonntag mal hinzukommen und sich das einmal anzugucken, was das eigentlich heißt, wofür dieses riesige Gelände mitten in der Stadt, das ganz, ganz viele Möglichkeiten bietet, tatsächlich genutzt wird.

Ich will das gar nicht werten, für viele Menschen ist das bestimmt auch wichtig, aber die Frage ist, muss das hier stattfinden und in Hamburg Horn? Ich würde Sie bitten, da nicht allzu lange mit einer politischen Entscheidung zu warten, weil ich glaube, dass diese Stadt sich nicht zwei Rennsportflächen in dieser Größe leisten kann, weil, diese Fläche ist einfach für die anderen Bewohner des Stadtteils verloren. Danke.

Vorsitzender: So, und dann als letzte Wortmeldung Herr Bielfeldt noch einmal, dieses Mal zum Parkmanagement.

Hans-Rainer Bielfeldt: Ja, das Parkmanagement wurde heute Abend überhaupt nicht angesprochen. Es war Thema einer Veranstaltung vor einiger Zeit in Lurup. Dort wurde ausgeführt, dass man beabsichtigt, eine Institution zu schaffen, die für den ganzen Park zuständig ist, das heißt, für die Sportbereiche, für die Freizeitbereiche, für den denkmalgeschützten Parkbereich. Ich befürchte, da die Privaten natürlich ein enormes Übergewicht bekommen durch die Neuentwicklung von Sport- und Spielflächen, dass eine solche Institution, die die Aufsicht führt über diesen ganzen Bereich, sich überwiegend aus Privaten zusammensetzt, und ich stelle die Anforderung, dass ich bitte nicht von irgendwelchen privaten schwarzen Sheriffs im Volkspark, der öffentlich ist, der eine öffentliche Fläche ist, der eine öffentliche Funktion hat, dass ich nicht von diesen schwarzen Sheriffs oder Ähnlichen beaufsichtigt und kontrolliert werden möchte. Ich bitte auszuschließen, dass diese privaten Institutionen nichts im denkmalgeschützten, in dem Bereich für die Allgemeinheit zugänglichen Park zu suchen haben.

Vorsitzender: So, meine Damen und Herren, nach der Geschäftsordnung, die für diesen Ausschuss oder für alle Ausschüsse gilt, auch für die Bürgerschaft, hat der Senat die Möglichkeit, hier das Wort zu nehmen. Das möchte er gern zu einem ganz bestimmten Punkt und dazu hat Herr Pages das Wort.

LRD Wolfgang Pages: Mein Name ist Wolfgang Pages. Ich bin Mitarbeiter der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Ich bin mir jetzt ganz sicher, dass ich Ihre Befürchtungen sowieso nicht aus der Welt räumen kann, möchte aber versuchen, auf ein Missverständnis einzugehen, das Missverständnis, das durch die hier heute vorgestellte Planung die Verkehrsprobleme noch größer wären und es am besten wäre, man machte gar nichts, habe ich vorhin gehört, und diese Aussage bekam auch noch einen riesengroßen Beifall. Ja, dann darf ich aber einmal an die heutige Situation vor Ort erinnern, wenn der HSV spielt und, besonders lustig, wenn dann zeitgleich auch noch in der Color Line Arena Veranstaltungen stattfinden. Ich meine, die heutige Situation ist ziemlich unerträglich und an der Situation sollen eigentlich die dort vorgestellten verkehrsleitenden, verkehrsbaulichen Maßnahmen bereits eine Verbesserung bringen. Heißt also, schon heute muss etwas passieren und von daher haben wir mindestens geplant, ob wir das alles hinkriegen im Endergebnis, das steht eh in den Sternen, da sind wir auch alle, auch die Kollegen Verkehrsplaner, überhaupt keine Propheten, denn Hamburg ist letztendlich eine sich entwickelnde Stadt. Von daher weiß man im Bezug auf spätere Verkehre eh eine ganz Menge nicht.

Lassen Sie mich einmal darauf hinweisen, eine ganz erheblich verkehrsberuhigende Maßnahme in diesem Umfeld wird die nunmehr ja sich abzeichnende Überdeckelung der Autobahn sein. Dies trägt erheblich zur Beruhigung nicht nur der Verkehre, sondern auch, was die Lärmbelastung des Parks und der umliegenden Wohngebiete anbelangt, bei. Der nächste Punkt, die Freihaltung der historisch geschützten Parkteile durch die Tatsache, dass in diese Bereiche nicht ein einziges Bauwerk mit den Sportmodulen hinkommt, sondern dass stattdessen ausschließlich heutige Parkplatzflächen mit künftigen Sportmodulen bebaut werden, finde ich, ist ein hervorragendes Ergebnis der gegenwärtigen Planung. Andererseits ist völlig klar, dass man diese Autos, die dort heute parken auf diesen Parkplätzen, natürlich unterbringen muss, deswegen die geplanten Parkhäuser. Und zu diesen Parkhäusern zählt natürlich dann, wir kriegen doch Besucherinnen und Besucher mit ihren Autos nicht in die Parkhäuser hinein, nicht allein nur, weil die Geld kosten, sondern vor allen Dingen auch nutzt die niemand, der weiß, dass er hinterher eine Stunde in den Dingern steht und nicht wegkommt, ­ (Zwischenrufe) LRD Wolfgang Pages: ­ deswegen hier die vorgelegte Planung, diese Verkehre zu entzerren. Ich weiß nicht, ob Ihnen vorhin bei den Ausführungen aufgefallen ist, dass die Verkehrsführung in Zukunft eine andere sein wird. Das, was auf diesen Parkplätzen in diesen Parkhäusern passiert, wird in Zukunft anders abgeführt als heute, und die Hoffnung besteht, es wird schneller abgeführt als heute. Natürlich kommen Sie darauf, weil auch der Zulauf disloziert ist und eben nicht mehr wie heute über ein und dieselbe Straße führt. Also, die Hoffnung besteht, wir hoffen es jedenfalls alle, dass sich durch diese andere Verkehrsführung und durch den Bau der Parkhäuser die heute bestehende unbefriedigende Situation verbessert.

Letzter Punkt in diesem Zusammenhang, das ist dann immer so wie Tetje mit de Utsichten, ich hatte kürzlich gerade ein Gespräch mit dem, was ist er, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn, und habe ihn, ich will nicht sagen, beschimpft, aber ich habe ihm gesagt, es wäre ja ganz nett gewesen, lieber Herr Vorstandsvorsitzender, wenn wir bei unseren Planungen in der Arbeitsgruppe, in der Projektgruppe für den Sportpark, schon etwas früher zur Kenntnis bekommen hätten, dass in der Hochbahn Planungen bestehen, also, man könnte da ja auch eine Stadtbahn hinbauen, so hat er sich neulich in einem Interview geäußert.

(Zwischenruf) LRD Wolfgang Pages: Von daher will ich mal denjenigen, die hier heute Abend diese Forderung ja auch vorgetragen haben, ein kleines Quäntchen Hoffnung machen. Möglicherweise führt tatsächlich eine Stadtbahn auch noch in diese Bereich hinein. Allerdings hängen Sie die Hoffnung, dass ein schienengebundener Verkehr an der Stelle alle Probleme löst, nicht zu hoch, weil das Wegführen von Menschenmassen, 60.000, das ist auch mit einer Bahn natürlich nicht so ganz einfach, denn die müssen irgendwo alle über einen Bahnsteig, über Einstiegspunkte hineinkommen, und so großzügig, mehrere Bahnsteige nebeneinander, dass das alles schnell geht ­ also, an der Stelle bitte einmal die großen Erwartungen etwas niedriger halten.

Ich komme zum Schluss. Nehmen Sie einfach die Grundaussage und unser Bemühen mit nach Hause, dass bei diesen ganzen Planungen für uns zwei wesentliche Punkte im Vordergrunde standen, Verkehr jetzt, alles andere ist ja erläutert worden. Erstens, die heutige Situation ist unbefriedigend, sie muss durch unsere Planung und durch das, was dort in den kommenden Jahren erstellt wird, verbessert werden, und zwar für Besucher der Einrichtungen wie eben auch für die heute durchaus ja belasteten Anwohner.

Und damit komme ich eben zum zweiten Punkt. Der Anliegerschutz, insbesondere der zugeparkten Wohnstraßen, soll nach unseren Vorstellungen in diesem Zusammenhang ebenfalls verbessert werden.

Danke für die Geduld beim Zuhören.

Vorsitzender: Jetzt hat sich nochmals zum Verkehr Frau Birgit Schuldt gemeldet. Na, ich bitte Sie, das ist doch nun an sich eine Selbstverständlichkeit, dass man dazu noch etwas sagen kann, das ist doch wohl logisch.

Birgit Schuldt: Also, ich wollte nur sagen, ich bin Anwohnerin, ich wohne direkt in der Nansenstraße und Ihr Verkehrskonzept mit der Umleitung hört sich ja ganz nett an, aber es ist jetzt schon so, wenn Sie über die Stadionstraße rausgeführt werden in Richtung Luruper Hauptstraße, dass Sie teilweise wirklich in den Gegenverkehr fahren, zweispurig, und dass man da nicht wegkommt. Und wenn Sie jetzt sagen, das wird jetzt regelmäßig so sein, dann kann ich nur lachen. Also, das ist Quatsch. Es ist jetzt schon so, dass die ganz frech, die HSV-Fahrer, einfach in den Gegenverkehr hineinfahren. Die Polizei steht am Ende und sagt, okay, dann lassen wir jetzt einmal so eine dreiviertel Stunde keinen mehr da rein. Und dann kann ich aus beiden Seite nicht mehr hinausfahren, weder rechts noch links.

Vorsitzender: So, meine Damen und Herren, dann wären wir jetzt am Ende. Ich darf noch einmal auf Folgendes hinweisen. Wir haben jetzt diese Anhörung durchgeführt nach dieser Geschäftsordnung und als nächster Schritt wird nun Folgendes passieren: Nächsten Freitag um 17 Uhr im Hamburger Rathaus wird eine Auswertung stattfindet.

Dann haben die Damen und Herren Abgeordneten die Möglichkeit, das, was wir hier heute aufgenommen haben, noch einmal gegenüber dem Senat zu hinterfragen und der Senat wird dann entsprechende Antworten geben.

Vielleicht darf ich noch mit einem kleinen Missverständnis zum Ende aufräumen, weil mehrfach ja die Forderung gestellt wurde, man sollte dieses jetzt nicht beschließen.

Die Situation, was den Masterplan anbelangt, ist zurzeit eben Folgende: Der Masterplan ist vom Senat beschlossen und dieser Masterplan wird jetzt der Bürgerschaft zur Kenntnis gegeben. Die Bürgerschaft beschließt diesen Masterplan nicht, sondern das wird erst dann erfolgen, wenn jetzt der Senat im weiteren Verlauf, also dann in der nächsten Legislaturperiode, Mittel einwerben will. Dann muss er die Bürgerschaft fragen und dann wird sicherlich auch ganz konkret gesagt, wofür das ist, wie das umgesetzt werden muss. Dieses ist, in Anführungsstrichen, eben nur ein Masterplan, der selbstverständlich auch entsprechend geändert werden kann, sodass also eine Zustimmung der Bürgerschaft zu diesen Maßnahmen zwar politisch erfolgen kann, man kann die natürlich dann auch ablehnen, dass wäre ja die andere Seite, aber es ist eben nicht ein Beschluss, den wir dann fassen, wo gesagt wird, also das ist es und so wird es gemacht, sondern das wird dann in Teilen erst umgesetzt.

IV. Beratung am 1. Februar 2008 hier: Senatsbefragung Senatorin Alexandra Dinges-Dierig: Herr Vorsitzender, meine Damen und Herren, ich darf mit Fug und Recht, glaube ich, behaupten, dass die öffentliche Anhörung in der letzten Woche gezeigt oder noch mal verdeutlicht hat, wie viele der Ideen, die aus den Workshops, aber auch aus der Umfrage von 1999, herausgekommen sind, wie viele Ideen wir hier in dem Masterplan aufgegriffen haben und dass die Bürgerinnen und Bürger das insgesamt sehr, sehr positiv aufgenommen haben. Viele Bürger