StadtBus-Linie 164 ­ Kein Anschluss an die R10 in Rahlstedt?

Die StadtBus-Linie 164 stellt für die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers Rahlstedt-Ost die einzige Möglichkeit dar, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in den Rahlstedter Ortskern und von dort weiter mit der R10 in die Hamburger Innenstadt zu gelangen. Entlang der Buslinie liegen mehrere Altenheime beziehungsweise Seniorenwohnanlagen, sodass auch viele Fahrgäste mit Gehhilfen die Linie nutzen. Außerdem ist Rahlstedt ein Stadtteil mit vielen Kleinkindern.

Bereits seit längerer Zeit ist die StadtBus-Linie 164 jedoch Gegenstand der öffentlichen Kritik. Bemängelt werden vor allem die unzureichenden Anschlüsse an die Züge der R10 am Bahnhof Rahlstedt, jedoch auch, dass die Linie außerhalb der Hauptverkehrszeiten nur im 30-Minuten-Takt verkehrt. Bereits im Jahre 2007 hat die zuständige Behörde auf Grundlage einer Stellungnahme des Hamburger Verkehrsverbundes auf eine Anfrage in der Bezirksversammlung Wandsbek mitgeteilt, dass der Betrieb der StadtBusLinie 164 werktags stark durch den Individualverkehr behindert wird. Insbesondere nicht vorschriftsmäßig geparkte Pkw führen zu Verspätungen. Selbst bei einem fahrplanmäßigen Übergang von damals sieben Minuten konnte bei einzelnen Fahrten der Anschluss nicht gehalten werden.

Seit Beginn des neuen Fahrplans am 14. Dezember 2008 haben sich die Anschlüsse zwischen der R10 und der StadtBus-Linie 164 am Bahnhof Rahlstedt jedoch noch weiter verschlechtert, da seitdem der fahrplanmäßige Übergang in beide Richtungen nur noch drei Minuten beträgt. Auch unter normalen Umständen müssen sich Fahrgäste sehr beeilen, um die Anschlüsse noch zu erreichen. Für ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und Eltern mit Kinderwagen ist dieses praktisch unmöglich. Im Falle von häufig auftretenden Verspätungen der R10 im Minutenbereich, die von der DB AG nicht als Verspätungen gewertet werden, sind direkte Anschlüsse zwischen der R10 und der StadtBus-Linie 164 gar nicht möglich. Wegen des 30-Minuten-Takts führt dies dazu, dass Fahrgäste bis zu einer halben Stunde auf den nächsten Bus warten müssen. In umgekehrter Richtung sieht es ähnlich aus, da sich die Situation bezüglich Behinderungen der Buslinie durch den Individualverkehr nicht verbessert hat. Zu Verspätungen kommt es auf dieser Linie aber auch daher, dass sich die Ein- und Ausstiegszeiten verlängern, wenn erst einmal die hier häufig zu befördernden Gehwagen und Kinderwagen sortiert werden müssen. Da auch die R10 nur im 30-Minuten-Takt verkehrt, muss im Falle von verpassten Anschlüssen entsprechend lange gewartet werden.

Da die StadtBus-Linie 164 als Ringlinie verkehrt, was als sinnvoll erachtet wird, legt sie jedoch nur am Bahnhof Rahlstedt eine Pause ein. Diese Art der Betriebsführung führt jedoch dazu, dass die Busse in Rahlstedt auch nicht etwa auf verspätete Züge der R10 warten können, da der Bus dann zu spät nach Rahlstedt zurückkehrt, womit dann wiederum der Anschluss an die nächste R10 verpasst wird.

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:

Der Senat beantwortet die Fragen teilweise auf der Grundlage von Auskünften des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) wie folgt:

1. Wie viele Fahrgäste nutzen gegenwärtig die StadtBus-Linie 164?

2. Von wann stammt diese Erhebung?

Laut einer Erhebung aus dem Jahr 2004 wird die Linie von circa 1.600 Fahrgästen/Werktag genutzt.

3. Wie haben sich die Fahrgastzahlen seit der Umstellung der StadtBusLinie 164 auf eine Ringlinie zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2003 entwickelt?

Die Fahrgastzahlen sind unverändert. Eine Erhebung im Jahr 2001 auf der Vorgängerlinie 264 ergab ebenfalls circa 1.600 Fahrgäste/Werktag.

4. Wie viele Beschwerden sind bei der zuständigen Behörde beziehungsweise beim Hamburger Verkehrsverbund seit dem letzten Fahrplanwechsel in Bezug auf die StadtBus-Linie 164 eingegangen?

Beim HVV sind zur Buslinie 164 und den Anschlüssen zum Schienenverkehr der R10 in Rahlstedt seit dem Fahrplanwechsel 17 Fahrgastbeschwerden eingegangen. Bei der zuständigen Behörde liegen keine Beschwerden vor.

5. Welchen zusammengefassten Inhalt haben diese Beschwerden?

Die Beschwerden beziehen sich auf die zu knappen Übergangszeiten zwischen Bahn und Bus seit dem Fahrplanwechsel.

6. Wie wurde auf diese Beschwerden reagiert?

Mit dem Hinweis an die Fahrgäste, dass an einer Anpassung der Anschlusslagen der Buslinie gearbeitet wird.

Parallel dazu wurden Gespräche mit der Regionalbahn Schleswig-Holstein zur Verbesserung der Pünktlichkeit der R10 geführt.

7. Wie beurteilt die zuständige Behörde die Anschlüsse zwischen der R10 und der StadtBus-Linie 164 am Bahnhof Rahlstedt?

8. Hält sie die Anschlüsse angesichts des kurzen Übergangs und angesichts der geringen Taktfolge der StadtBus-Linie 164 außerhalb der Hauptverkehrszeit für angemessen?

9. Was beabsichtigt die zuständige Behörde dafür zu tun, um die Anschlüsse zwischen der R10 und der StadtBus-Linie 164 zu verbessern?

HVV und zuständige Behörde betrachten die derzeitige Situation als problematisch.

Der HVV arbeitet daher derzeit mit Nachdruck an einem Lösungsvorschlag, um zum nächstmöglichen Termin die Übergangszeiten zwischen der Buslinie 164 und den Zügen der R10 in und aus Richtung Innenstadt wieder zu verlängern.

10. Möglicherweise lassen sich die Anschlüsse unter Beibehalt der Streckenführung der StadtBus-Linie 164 als Ringlinie nur dann wirklich verbessern, wenn ein weiteres Fahrzeug zum Einsatz kommt und so der Takt auf der Linie auch außerhalb der Hauptverkehrszeiten verdichtet werden kann. Ist die zuständige Behörde bereit, den Takt der StadtBus2

Linie 164 auch außerhalb der Hauptverkehrszeiten auf einen 20- oder 15-Minuten-Takt zu verdichten?

Wenn ja: Zu welchem Zeitpunkt?

Wenn nein: Warum nicht?

Derzeit nein. Das heutige Fahrtenangebot der Buslinie 164 mit einem 30-Minuten-Takt entspricht nach Einschätzung des HVV in seinem Umfang der Fahrgastnachfrage.