Über 6.400 HIV-Infizierte und Aids-Erkrankte in Hamburg ­ die Aids-Hilfe zukunftssicher ausstatten

In Hamburg leben inzwischen über 6.400 mit HIV Infizierte beziehungsweise an Aids erkrankte Menschen. Den meisten von ihnen ermöglichen inzwischen retrovirale Therapien ein längeres Leben. Dennoch sterben Jahr für Jahr mindestens 60 Hamburgerinnen und Hamburger an den Folgen von Aids.

Trotz der Möglichkeiten neuer Therapien leiden viele Infizierte an den Nebenwirkungen der Medikamente. Hinzu kommt, dass es Resistenzen von Viren gegen die Medikamente gibt.

Ein weiteres Folgeproblem einer Infektion mit HIV ist oftmals gesellschaftliche Ausgrenzung und die Beschränkung beziehungsweise der Ausfall der Erwerbsfähigkeit.

Vielen Betroffenen bleibt nur der Weg in die Frühverrentung oder die Inanspruchnahme von Hartz IV.

Die Aids-Hilfe Hamburg hat als Schwerpunkt ihrer Arbeit die Betreuung dieser Menschen sicherzustellen. Dafür wird psychosoziale Beratung angeboten und Aufklärung über die Vor- und Nachteile der Therapien geleistet.

Jedes Jahr kommen über 200 Fälle von Neuinfektionen in Hamburg zu den bislang Betroffenen hinzu. Sie nehmen die Beratung und Betreuungsleistung der Aids-Hilfe oft als einzige Hilfe wahr.

Die Aids-Hilfe Hamburg hat neben diesen Funktionen weitere, neue Aufgaben zu leisten. Diese betreffen die Primärprävention für Jugendliche und für Migranten, für die deswegen 2008 jeweils eine halbe Stelle neu eingerichtet worden ist. Die Kosten für diese neuen Stellen teilen sich die Aids-Hilfe Hamburg und die Stadt Hamburg.

Darüber hinaus trägt die Aids-Hilfe Hamburg noch 10 Prozent des Etats als Eigenmittel aus Spenden bei. Problematisch ist dabei, dass sich die Spendensituation in den letzten Jahren in ganz Deutschland negativ entwickelt hat, weil das öffentliche Bewusstsein für die Gefahren von HIV und Aids schwinden.

Damit die AlDS-Hilfe Hamburg die vielen Betroffenen und auch zukünftig zu erwartenden neuen Infizierten und Erkrankten auch angemessen betreuen kann, muss die Stadt hier auch finanziell verstärkt Sorge tragen.

Die Bürgerschaft möge beschließen:

· Im Haushaltstitel 4930.684.71 „Zuschüsse an Vereine, Institute u. dgl. zur Gesundheitsförderung und Aids-Prävention" wird die Zuwendung an die Aids-HiIfe in 2009 und 2010 jeweils um 30.000 Euro erhöht, der Ansatz des Titels wird in beiden Jahren entsprechend erhöht.

· Zur Deckung für die Jahre 2009 und 2010 wird jeweils der Ansatz des Titels 4000.518.61 „Mieten und Pachten" um 30.000 Euro herabgesetzt.