Die Hamburger Hochschule für Musik und Theater HfMT ist eine der renommiertesten Hochschulen Deutschlands

Zukunftsweisende Studie für die Hochschule für Musik und Theater?

Die Hamburger Hochschule für Musik und Theater (HfMT) ist eine der renommiertesten Hochschulen Deutschlands. Künstlerische Exzellenz in gesellschaftlicher Verantwortung ist das Leitmotiv für die Arbeit der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Die HfMT muss aber einen Spagat zwischen Einsparverpflichtungen und ihrer künstlerischen Exzellenz leisten, der die Strahlkraft der Hochschule auf dem Weg Hamburgs zur Musikmetropole gefährdet. Ein privat finanziertes Gutachten einer Unternehmensberatung, das der Wissenschaftsbehörde vorliegt, zeigt Lösungen für die Zukunftsausrichtung der HfMT auf.

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:

1. Seit wann liegt der Behörde für Wissenschaft und Forschung die Studie „Strategische Weiterentwicklung und Zukunftsausrichtung der HfMT/Gesamtkonzept" vor?

2. Welches sind die Kernaussagen der Studie?

Die Studie „Strategische Weiterentwicklung und Zukunftsausrichtung der HfMT/Gesamtkonzept" liegt der Behörde für Wissenschaft und Forschung (BWF) seit Juni 2009 vor.

Die Studie sieht Veränderungen insbesondere in der Organisations- und Steuerungskonzeption der HfMT vor, die dazu beitragen sollen, die Hochschule unter den weltweit führenden Musikhochschulen zu positionieren. Für die Umsetzung des Konzepts setzt die Studie für die Jahre 2009 bis 2014 einen zusätzlichen Finanzbedarf von circa 7,4 Millionen Euro an. Dauerhaft müsste das Budget der HfMT hierfür um knapp 1,5 Millionen Euro pro anno erhöht werden, was eine Steigerung um circa 12 Prozent des aktuellen Budgets der Hochschule von gut 12 Millionen Euro (ohne Versorgungsleistungen) bedeuten würde.

Bei Berücksichtigung der in der Studie ebenfalls angeführten Exzellenzinitiative Jazz, mit der der Studienbereich Jazz in der Hochschule umfangreich gestärkt werden soll, ergibt sich für die Jahre 2009 bis 2014 ein weiterer zusätzlicher Finanzbedarf von circa 4,8 Millionen Euro und dauerhaft weiteren circa 1,3 Millionen Euro pro anno.

Insgesamt müsste das Budget der Hochschule dann um mehr als 20 Prozent angehoben werden.

3. Wann ist mit einer Stellungnahme des Senats zur Studie zu rechnen?

Der Senat hat sich hiermit nicht befasst.

4. 2012 endet der Mietvertrag der Theaterakademie in den Zeisehallen.

Wann ist mit einem Baubeginn der neuen Theaterakademie zu rechnen?

Der Senat hat auf den Baubeginn keinen unmittelbaren Einfluss, da der geplante Neubau für die Theaterakademie auf dem Gelände des Theaterareals Gaußstraße in Abstimmung mit der HfMT durch einen privaten Investor durchgeführt werden soll. Die bisherigen Planungen unter maßgeblicher Beteiligung der BWF zielen aber darauf ab, dass der Neubau rechtzeitig vor dem Auslaufen des Mietvertrags der Theaterakademie in den Zeisehallen fertiggestellt sein kann.

5. Im geplanten Neubau der Theaterakademie werden höhere Mietkosten das Budget belasten. Die Summe soll aus dem Etat der Hochschule finanziert werden. Dies hat andererseits Sparmaßnahmen in anderen Bereichen der HfMT zur Folge. Welche Möglichkeiten sieht der Senat, um die Einsparspirale der HfMT zu stoppen?

Dem Senat ist eine Einsparspirale der HfMT nicht bekannt. Der Rechnungshof hatte im Jahr 2002 die Hochschule geprüft, dabei die auch im Vergleich zu anderen norddeutschen Musikhochschulen vergleichsweise teure Personalstruktur gerügt und Veränderungen mit dem Ziel einer Kostenreduktion angemahnt. Von der HfMT zu erbringende Einsparungen folgen aus den Ergebnissen der Überprüfung des Rechnungshofs und beruhen auf Absprachen im Rahmen der Ziel- und Leistungsvereinbarungen zwischen Hochschule und Behörde, die unter anderem die Anrechnung der Mietmehrkosten auf die der HfMT auferlegte Einsparverpflichtung vorsehen.