Wohnhaus

Ein weiteres Ziel der Stiftung ist die Ambulantisierung der Assistenzdienste für behinderte Menschen. Erste Schritte sind bereits die Betreuung im eigenen Wohnraum und die Apartmenthäuser auf dem Stiftungsgelände.

Im Krankenhausbereich sei die geschlossene Unterbringung von 3 Patienten möglich, es handele sich hierbei meist um Kriseninterventionen von Bewohnern aus den Einrichtungen der Stiftung Alsterdorf, Im geschlossenen Bereich erfolge eine 1:1 Betreuung rund um die Uhr, die Pflegekräfte würden durch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einer externen Pflegefirma unterstützt.

Die Aufsichtskommission besuchte neben der psychiatrischen Abteilung des Evangelischen Krankenhauses Alsterdorf auch das Carl-Koops-Haus, das Wilfried-BorckHaus sowie ein Wohnhaus der Alsterdorf Assistenz Ost der Assistenz West (Fettsche Villa).

In der Fettschen Villa wurden die hygienischen und baulichen Zustände seitens der Aufsichtskommission deutlich kritisiert und dies dem Betreiber mitgeteilt. Es wurde Abhilfe in Aussicht gestellt mit dem Hinweis darauf, dass diese Wohneinrichtung nur vorübergehend genutzt werde.

Ein erneuter Besuch der Aufsichtskommission dort fand nicht statt, da diese Wohneinrichtung mittlerweile nicht mehr in Betrieb ist.

9. Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie des Albertinen-Krankenhauses

Zu Beginn des Berichtszeitraumes bestand die alte Verteilung der Abteilung auf zwei Standorte (Albertinen Krankenhaus und Albertinen Haus), die inhaltlich und logistisch erhebliche Schwierigkeiten bereitete. Im Dezember 2006 konnte die Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie einen Neubau beziehen, seitdem sind die Betten der Abteilung an einem Standort zusammengeführt.

Die hierdurch entstandenen Veränderungen der Umgebung und der Teamzusammensetzungen haben sich durchweg sehr positiv auf das Arbeitsklima und das therapeutische Umfeld ausgewirkt.

Die Klinik durchlief während des Berichtszeitraumes einen KTQ-Zertifizierungsprozess, der bei der Besichtigung der Aufsichtskommission noch nicht abgeschlossen war.

Die Personalsituation ist unverändert, die Psych PV ist zu 89 % erfüllt. Die durchschnittliche Verweildauer der Patienten liegt bei 20 Tagen.

Im Jahr 2006 schilderten die Krankenhausvertreter als schwerwiegendes Problem die Unterbringung von Minderjährigen auf den geschlossene Stationen, die in etwa 10

Fällen pro Jahr erforderlich wurden, wie diese Patienten aus kapazitären Gründen nicht in der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie des UKE hätten aufgenommen werden können. Die allgemeinpsychiatrische Abteilung des Albertinen-Krankenhauses ist nicht auf die spezifischen Belange der Behandlung von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet, daher wurde hier nach einer Lösung gesucht.

Zwischenzeitlich ist die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Asklepios Klinik Marburg in Betrieb genommen worden, was zu einer deutlichen Entlastung der Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen in Hamburg geführt habe. Seit dem sei nur noch in seltenen Fällen eine Aufnahme von psychisch kranken Jugendlichen im Albertinen-Krankenhaus gekommen.

10. Heinrich-Sengelmann-Krankenhaus

Das Heinrich-Sengelmann-Krankenhaus ist ein Akutkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik mit Versorgungsauftrag für den Kreis Stormarn und die Freie und Hansestadt Hamburg. Die Klinik verfügt über 207 Betten, davon 80 im Krankenhausplan Hamburg. Die durchschnittliche Belegung mit Hamburger Patienten liegt bei ca. 70.

Die Auslastung der Klinik ist im Berichtszeitraum auf ca. 95 %­97 % angestiegen, hierbei ist insbesondere ein Anstieg im gerontopsychiatrischen Bereich zu verzeichnen.

Ferner sei ein Anstieg von Patienten mit Komorbiditäten aus dem Suchtbereich mit psychiatrischen Diagnosen beobachtet worden, konkrete Zahlen hierzu liegen nicht vor.

Die Personalsituation sei zufriedenstellend, die PsychPV sei zu 91 % erfüllt.

Als problematisch wird im ärztlichen Bereich die Umsetzung der EU Regelung zu den Bereitschaftsdienstzeiten geschildert, die eine Behandlerkontinuität auf den Stationen äußerst erschwere.

11. Psychiatrisches Zentrum Rickling

Das Psychiatrische Zentrum Rickling ist mit einem Kontingent von 20 Betten für die psychiatrische Akutbehandlung im Hamburger Krankenhausplan festgeschrieben.

Im Rehabilitations- und Pflegebereich lebten im Jahr 2006

265 Hamburger, davon 28 mit einem Beschluss nach § 1906 BGB. Im Jahr 2007 waren es nur noch 6 Patienten mit dem entsprechenden Unterbringungsbeschluss.

Die Krankenhausvertreter berichten über eine steigende Nachfrage für Plätze sowohl im Krankenhaus als auch im Rehabilitations- und Pflegebereich. Immer wieder gebe es Anfragen von gesetzlichen Betreuern, Hamburger Bewohnern oder Behandlern für Patienten mit schweren chronischen Verläufen, die einer geschlossenen Unterbringung bedürfen.

Im Akutbereich gebe es einen steigenden Bedarf an Angeboten für Patienten mit Demenzen und zusätzlichen schweren Verhaltensauffälligkeiten.

Die Hamburger Patienten kämen einerseits wegen der Spezialangebote des Krankenhauses zur Aufnahme, andererseits nach Umwegen über andere Wohn- und Pflegeeinrichtungen. Der Kreis Segeberg müsse mit seinen Behandlungsangeboten immer wieder die kapazitären Engpässe Hamburgs in diesem Bereich kompensieren.

Als strukturelles Problem erweise sich zunehmend die Besetzung frei werdender Arztstellen auf Grund der allgemeinen Arbeitsmarktsituation für Ärzte.

12. Die geschlossenen Stationen der Vitanas Seniorenzentren Bahrenfeld, Holstenhof und Farmsen, das Pflegezentrum Groß Borstel und das Vitanas Pflegezentrum Alsterberg Vitanas Seniorenzentrum Bahrenfeld:

Die Einrichtung unterlief nach dem Trägerwechsel von „pflegen & wohnen" zu Vitanas umfangreiche Bau- und Sanierungsmaßnahmen, die Ende August 2007 abgeschlossen wurden.

Hierdurch haben sich die räumlichen Bedingungen der für Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stark verbessert.

Alle Bewohnerzimmer verfügen jetzt über eine eigene Nasszelle, das Gemeinschaftsbad wurde renoviert und die ganze Station sei neu gestrichen worden. Die Flure und Tagesräume sind unter milieutherapeutischen Gesichtspunkten neu gestaltet worden.

Zum Besichtigungszeitpunkt lebten 24 Bewohner auf der Station, mit einem leichten Frauenüberschuss. Die Anfrage nach Unterbringungsplätzen für Menschen mit amnestischen Syndromen sei steigend, der Bedarf sei kapazitär nicht zu decken.

Die Personalsituation sei befriedigend, mit steigender Belegung sei eine Aufstockung des Personals erfolgt.

Vitanas Seniorenzentrum Holstenhof:

Die Aufsichtskommission besuchte im Oktober 2007 die geschlossene Station des Vitanas Seniorenzentrums Holstenhof. Seit dem Vorbericht sind umfangreiche Bau- und Renovierungsarbeiten erfolgt, außerdem habe es personelle Veränderungen gegeben.

Die Station sei grundsätzlich voll ausgelastet, mit insgesamt 40 Bewohnern. Die Anfrage nach freien Plätzen sei sehr hoch, monatlich erreichten die Einrichtung durchschnittlich 7 Anfragen nach Betreuungsplätzen für Korsakow-Patienten. Aktuell bestehe eine Wartezeit von 2 Jahren, daher werde versucht, diese Patienten nach Schleswig Holstein weiterzuvermitteln.

Vitanas Seniorenzentrum Farmsen:

Die ehemals der Anstalt Öffentlichen Rechts „Pflegen und Wohnen" angehörende Einrichtung ist seit 2006 unter der Trägerschaft von Vitanas.

Inhaltliche oder strukturelle Unterschiede im Personaloder Patientenbereich seien mit diesem Wechsel nicht einhergegangen.

Die geschlossene Station verfügt über 24 Plätze für mittelbis schwer demente Patienten. Die Station ist bei einem deutlichen Frauenüberschuss voll belegt, viele Patienten leben schon seit Jahren auf der Station. Die Patientenfluktuation sei sehr gering, bei steigender Anfrage nach Plätzen.

Es bestünde ein Problem der Unterbringung von Patienten mit Korsakow-Syndrom, da diese ein spezifisches Angebot benötigten, das vor Ort nicht vorgehalten werden könne. Insbesondere für die Versorgung korsakowkranker Frauen gäbe es in Hamburg keine adäquaten Angebote.

Die fachärztliche Versorgung wird durch externe Ärzte sichergestellt, die Zusammenarbeit wird als sehr effizient bewertet.

Pflegezentrum Groß Borstel:

Die Aufsichtskommission besuchte das Pflegezentrum im Januar 2006. Zu diesem Zeitpunkt stand das Zentrum unter dem Einfluss der Umstrukturierung und der Standortverlagerung in das Klinikzentrum Alsterberg. Auf Grund der anstehenden Veränderungen sei die Belegung in den vorangegangenen Monaten stark reduziert worden, indem freigewordene Plätze nicht neu belegt wurden. Von ursprünglich 24 Plätzen waren zum Zeitpunkt der Besichtigung nur noch 9 belegt. Alle Bewohner waren mit einem Beschluss nach § 1906 BGB untergebracht. Es wurde erwartet, dass sich die räumliche Situation nach dem Umzug in das Zentrum Alsterberg verbessern werde, allerdings wurde kritisiert, dass ein dringend erforderlicher Zugang zum Garten nicht vorgesehen sei. Hier werde nach einer Lösung gesucht.

Vitanas Pflegezentrum Alsterberg:

Am 4. April 2006 ist die gesamte Station vom Pflegezentrum Groß Borstel in das Pflegezentrum Alsterberg umgezogen.

Die neue Station verfügt insgesamt über 24 Plätze, wie vormals in Groß Borstel.

Vor dem Umzug hatte die Zahl der Bewohner stetig abgenommen, dieser Trend ist nun rückläufig. Kurz nach dem Umzug sind 16 der 24 Plätze belegt.

Vor dem Umzug wurden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Die Räume sind hell und ansprechend und entgegen der ursprünglichen Planung haben alle Bewohner der geschlossenen Station Zugang zu einem Garten mit Rundweg und Handlauf.

Bei einer erneuten Besichtigung im Juli 2007 sind immer noch 16 von 24 Plätzen für die Demenzkranken belegt, die Nachfrage sei eher rückläufig.

Es bestünde jedoch weiterhin ein Bedarf an Unterbringungsmöglichkeiten für Patienten mit Korsakow-Syndromen. Hier stünde als einzige Einrichtung das Pflegezentrum Holstenhof zur Verfügung, das ausnahmslos voll belegt sei.

An der Personalsituation habe es keine Änderungen gegeben.

13. Sozialpsychiatrisches Wohn- und Pflegezentrum (ehemals Pflegeheim Gut Luisenhof) in Bimöhlen

Die Aufsichtskommission besucht das Pflegeheim Gut Luisenhof im Mai 2006. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich die Einrichtung in einem Insolvenzverfahren.

Aktuell werden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, weitere bauliche Veränderungen sind vorgesehen. Im Rahmen der Umstrukturierungen ist die Bewohnerzahl von über 100 auf 85 reduziert worden, was zu einer deutlichen Entspannung bei Bewohnern und Mitarbeitern geführt habe.

Zum Besichtigungszeitpunkt sind 18 Hamburger in der Einrichtung untergebracht, die letzte Aufnahme eines Hamburger Bewohners sei 2002 erfolgt.

Im Personalbereich habe es eine Reihe von Veränderungen ergeben, ebenso einige Abmahnungen und Kündigungen bei nicht ausreichendem Verständnis für die Pflege der Bewohner.

Die fachärztliche Versorgung erfolgt durch einen externen Arzt, der zweimal wöchentlich Sprechstunde abhalte.

Bei der Besichtigung fällt auf, dass der Wohnbereich dunkel ist und zunächst kein Mitarbeiter vor Ort angetroffen werden kann. Vereinzelt sitzen Bewohner vor Fernsehgeräten.

Die Einrichtung wird im Juni 2007 erneut besichtigt. Die Geschäftsführer berichten, dass sie das Pflegeheim Gut

Luisenhof gekauft haben und dies nun unter der Trägerschaft der Mederius GmbH betreiben werde.

Eine Leistungs- und Qualitätsvereinbarung gemäß § 80a SGB XI sowie ein Versorgungsvertrag vollstationär nach § 72 SGB XI befänden sich derzeit im Unterschriftsverfahren,

Als Sozialpsychiatrisches Wohn- und Pflegeheim verfügt die Einrichtung seit März 2007 über 90 Plätze. Am Besichtigungstag leben dort 17 Hamburger Bewohner, 4 von diesen sind nach § 1906 untergebracht.

Auf Grund der Umstrukturierung habe es umfangreiche Wechsel im Personal ergeben, man habe sich von Mitarbeitern getrennt, welche den Leistungsanforderungen der Geschäftsführung nicht entsprochen hätten. Daneben sei die Leitungsebene ausgetauscht worden. Zurzeit sei man um die Einstellung von Erziehern und Heilerziehungspflegern bemüht.

Die vorgehaltenen Therapieangebote würden durch die Bewohner genützt.

IV.

Insgesamt wurde, wie in den Berichtszeiträumen zuvor, wiederholt darüber berichtet, wie defizitär die Situation für schwer chronisch kranke Patienten in Hamburg sei. Hier gebe es zu wenige Behandlungsplätze, ein Angebot für Frauen mit Korsakow-Syndrom fehle gänzlich. In der Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft (Drucksache 19/479) zum Zweijahresbericht der Aufsichtskommission der Jahre 2004 und 2005 wurde eine Unterversorgung geschlossener Plätze insbesondere zur stationären Pflege von Menschen mit Korsakow-Syndrom, chronischen Psychosen und anderen psychischen Erkrankungen sowie hirnorganischen Psychosyndromen nicht bestätigt.

Die Aufsichtskommission bat daher in den Fällen, in denen Einrichtungen schilderten, Patienten außerhalb Hamburgs unterbringen zu müssen, um eine Dokumentation und Auflistung der Fälle, um hier für die Zukunft den subjektiv geschilderten Bedarf validieren zu können. Das Vorliegen dieser Dokumentationen wird für den nächsten Berichtszeitraum erwartet.

Von einigen Akutkrankenhäusern wurde berichtet, dass die Umsetzung des EUGH Urteils, die ärztlichen Arbeitszeiten im Bereitschaftsfall betreffend, zu schwer kompensierbaren Abwesenheitszeiten der Ärzte im Tagdienst führe, mit der einhergehenden Verschlechterung des therapeutischen Milieus. Dies wird fast überall als Problem formuliert. Es wird zu diskutieren sein, ob hier ein Ausgleich über den ärztlichen Stellenschlüssel Abhilfe schaffen könnte.