Einige Organisationen kämpfen leider immer wieder mit ihrem Bekanntheitsgrad und einhergehend mit Nachwuchssorgen

Förderung des ehrenamtlichen Katastrophenschutzes in Hamburg

Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Katastrophenschutz sind eine tragende Säule der inneren Sicherheit und Ordnung in Hamburg. Ihre Arbeit ist für die Hamburger Bürgerinnen und Bürger unabdingbar, ob in Hilfsorganisationen wie dem ASB, den Maltesern oder in den Freiwilligen Feuerwehren. Es ist Aufgabe der Stadt, dieses Engagement zu fördern und zu unterstützen.

Einige Organisationen kämpfen leider immer wieder mit ihrem Bekanntheitsgrad und einhergehend mit Nachwuchssorgen. Der Senat ist hier gefordert, zum Wohle aller den Katastrophenschutz in dieser Stadt zu unterstützen und weiterzuentwickeln.

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:

Die Förderung des ehrenamtlichen Engagements in den Freiwilligen- und Hilfsorganisationen ­ aber auch darüber hinaus ­ in Hamburg, ist seit vielen Jahren fester Bestandteil der Senatspolitik. Bereits in den Jahren 2004 und 2005 wurden weitergehende Maßnahmen umgesetzt, um die Attraktivität des Ehrenamtes zu erhöhen. Dazu zählte unter anderem eine große Leistungsschau im Rahmen der Ausstellung DU UND DEINE WELT und eine Podiumsdiskussion mit Unternehmern über die Möglichkeiten zur Förderung des Ehrenamtes.

Fortgesetzt wurden diese Aktivitäten mit einer organisationsübergreifenden Übung in einer Kaserne in Hamburg-Fischbek, die federführend durch die Freiwilligen- und Hilfsorganisationen angelegt wurde sowie verschiedenen Werbemaßnahmen mit ansprechenden Plakaten.

In Hamburg sind derzeit rund 5.400 Helferinnen und Helfer in den Organisationen des Katastrophen- und Bevölkerungsschutz ehrenamtlich tätig, die auf der Grundlage geschlossener Vereinbarungen mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), dem ArbeiterSamariter-Bund (ASB), der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), dem Malteser Hilfsdienst (MHD), der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), der Deichwacht und der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk im Falle einer Katastrophe oder eines Großschadensfall zum Einsatz gebracht werden.

In der genannten Helferzahl sind auch die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr enthalten, zu deren Aufgaben die Mitwirkungen im Katastrophenschutz ausdrücklich zählen.

Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt:

1. Wie viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind in der Freien und Hansestadt Hamburg im Katastrophenschutz jeweils seit dem Jahr 2000 tätig (bitte nach Organisationen differenziert angeben)?

a. Wie viele davon sind Frauen?

b. Wie viele davon sind Ausländer?

Die jeweils aktuellen Helferzahlen liegen nur den jeweiligen Organisationen vor. Die zuständige Behörde gewährt den im Sanitäts- und Betreuungsdienst tätigen Organisationen (ASB, DRK, DLRG, JUH, MHD) Zuwendungen, die auf der Grundlage benannter Module, die im Katastrophenschutz fest eingeplant sind, berechnet werden.

Die im Übrigen zur Beantwortung benötigten Daten werden von den jeweiligen Organisationen nicht gesondert statistisch erfasst. Hat der Senat Maßnahmen zur Förderung des ehrenamtlichen Engagements im Bereich des Katastrophenschutzes im letzten Jahr durchgeführt?

Wenn ja, welche, und wenn nein, warum nicht?

3. Durch welche Maßnahmen unterstützt der Senat die Nachwuchsförderung im Katastrophenschutz?

4. Durch welche Maßnahmen fördert der Senat die Aus- und Weiterbildung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer?

Die Maßnahmen zur Förderung des Ehrenamtes dienen sowohl der Helfergewinnung, der Nachwuchsförderung als auch der Motivation der aktiven Helferinnen und Helfer.

Im vergangenen Jahr wurde die bereits in 2005 und 2008 durchgeführte Plakataktion „IST DOCH EHRENSACHE" in modifizierter Form erneut an 500 Stellen in der Stadt plakatiert. Ebenfalls wurde der im Jahr 2008 ins Leben gerufene „Katastrophenschutztag" zum zweiten Mal mit Helferinnen und Helfern aus allen Organisationen auf dem Rathausmarkt durchgeführt.

Darüber hinaus wurden die zur Verfügung stehenden Mittel aus Lotteriegewinnen in Höhe von 330.000 Euro im ersten Halbjahr 2009 an die Organisationen zur Förderung von Projekten oder technischer Ausstattung ausgezahlt.

Eine Maßnahme zur Förderung des Ehrenamtes ist die Beteiligung an Übungen und Ausbildungsveranstaltungen. Die Behörde für Inneres hat daher zwei Workshops mit Führungskräften sowie ein „Come-Together" für alle Organisationen durchgeführt.

Eine Beteiligung an der Stabsrahmenübung „Sturmflut" im Herbst 2009 konnte ebenfalls für einen kleinen Kreis ehrenamtlich Tätiger realisiert werden.

Eine vom Malteser Hilfsdienst vorbereitete und durchgeführte Übung im Rahmen des Galopp-Derby wurde als Katastrophenschutzübung anerkannt und finanziell unterstützt.

Für das Jahr 2010 ist eine Großübung zusammen mit dem Havariekommando auf der Elbe vorgesehen, an deren Vorbereitung die Freiwilligen- und Hilfsorganisationen beteiligt sein werden.

Im Hinblick auf die Freiwillige Feuerwehr wird darauf hingewiesen, dass der Senat eine Stelle „Bildungsreferentin/Bildungsreferent" bei der Jugendfeuerwehr finanziert und die Gründung von Jugendfeuerwehren finanziell unterstützt.

Darüber hinaus wird ein breites kostenloses Angebot der Aus- und Weiterbildung für die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren an der Feuerwehrakademie bereitgestellt.

5. Welche Arten der Anerkennung für das Engagement der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gibt es?

a. Gibt es für ehrenamtliche Helferinnen und Helfer Ehrungen seitens der Freien und Hansestadt Hamburg und wenn ja, welche?

Ja. Die Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes sowie die Verdienstmedaille

1. und 2. Stufe für die Freiwilligen Feuerwehren. Ferner werden Helferinnen und Helfer der Organisationen regelmäßig zu Senatsempfängen eingeladen.

b. Gibt es für ehrenamtliche Helferinnen und Helfer Vergünstigungen bei städtischen Unternehmen und wenn nein, warum nicht?

c. Haben ehrenamtliche Helferinnen und Helfer die Möglichkeit, sich am Großkundenabonnement des HVV zu beteiligen?

Nein, weil die Gewährung von finanziellen Vergünstigungen dem Gedanken der Ehrenamtlichkeit entgegensteht.

6. Wird es durch die Haushaltslage zu Sparmaßnahmen im Bereich des Katastrophenschutzes kommen und wenn ja, welche Maßnahmen werden davon betroffen sein?

Die Beschaffung von Löschfahrzeugen für die Freiwilligen Feuerwehren wurde verschoben, weil im Jahr 2010 mit der Auslieferung der neuen Bundesfahrzeuge gerechnet werden kann. Darüber hinaus sind derzeit keine Einsparungen geplant.