Barrierefreiheit

Schwimm- und Wassersport in Wilhelmsburg

Der Schwimm- und Wassersport ist für die Freizeitgestaltung der Wilhelmsburgerinnen und Wilhelmsburger ein elementar wichtiger Bereich. Nicht nur die Leistungssportförderung darf bei der Gestaltung eines neuen Bades im Vordergrund stehen, sondern im Sinne einer sozialen und integrierten Stadtteilentwicklung muss die Chance genutzt werden, günstige und zielgruppengerechte Wassersportangebote für alle (zum Beispiel für Schulen, Kinder und Jugendliche, Migranten et cetera) in Wilhelmsburg zu ermöglichen.

In Drs. 19/5208 heben die CDU- und GAL-Fraktion hervor, dass der Senat mit seinem Bäderkonzept einige sehr gute Grundlagen für den Freizeit-, Breiten- und Wettkampfsport gelegt habe, die sukzessive durch die Bäderland Hamburg GmbH gemeinsam mit den Vereinen des Schwimm- und Wasserballsports in Hamburg weiterentwickelt werden sollten.

Aus dem Antrag geht nicht hervor, inwieweit sich die Mehrheitsfraktionen für eine sozialgerechte und ortsadäquate Struktur des neuen Bades einsetzen wollen, oder erneut nur einseitig den Leistungssport betrachten wollen.

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:

Es gibt heute und auch künftig günstige und zielgruppengerechte Badangebote für alle Bevölkerungsgruppen in Wilhelmsburg. In dem neu geplanten Bad werden Angebote für jedermann und den Freizeit- und Breitensport eine zentrale Rolle einnehmen.

Das geplante Leistungszentrum für Wasserball wird daran nichts ändern. WasserballVereinssport findet auch heute schon in Wilhelmsburg statt.

Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der Bäderland Hamburg GmbH (BLH) wie folgt:

1. Wie ist der Stand der Planungen bezüglich des Schwimmbades in Wilhelmsburg im Zuge der Flächenüberplanung für die IGA/igs 2013 in Hamburg?

Der Standort des Schwimmbads ist in den Planungen der igs 2013 und im Bebauungsplan Wilhelmsburg 90 (Entwurf) gesichert. Der Auftrag zur Vorplanung ist erteilt.

Diese Arbeiten sollen Ende März 2010 abgeschlossen sein und in den Architektenwettbewerb des Hallenkomplexes einfließen.

a. In der Großen Anfrage 19/2410 erkundigte sich die SPD bereits nach dem Planungsstand für einen möglichen Neubau eines Schwimmbads in Wilhelmsburg sowie nach einer lückenlosen Nutzungsmöglichkeit eines Bades zwischen Abriss und Inbetriebnahme eines Neubaus. Hat sich der Senat mittlerweile hiermit befasst?

Nach der vorgesehenen Planung wird das Bad nach Ende der Freibadsaison 2012 geschlossen und rückgebaut. Das neue Bad soll bis Ende 2012 fertiggestellt sein. Im Übrigen siehe Drs. „1. Bericht 2009 über das Leitprojekt „Hamburgs Sprung über die Elbe" - Verfahrensstand der Projekte und der finanziellen Abwicklung

2. Haushaltsplan 2009/2010, Haushaltsjahr 2010

Epl. 6 „Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt" Hier: Nachforderung einer Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 50 Mio. Euro beim Titel 6610.971.01 Infrastrukturmaßnahmen im Rahmen der Realisierung des Leitprojekts „Sprung über die Elbe" (IBA/IGS)".

2. Welche Anforderungen sehen der Senat oder die zuständige Behörde für ein neues Bad in Wilhelmsburg?

Die Anforderungen an das neue Bad bleiben gegenüber jenen an das heutige Kombibad grundsätzlich unverändert. Zusätzlich sollen die Trainings- und Wettkampfbedingungen für Wasserball verbessert werden.

3. Wann soll voraussichtlich eine öffentliche Ausschreibung für ein neues Bad in Wilhelmsburg fertiggestellt sein?

Die Ausschreibungen der einzelnen Gewerke für die Erstellung des Hallenbads sollen im Sommer 2011 vorliegen.

4. Welche Wasserflächen bietet das bestehende Schwimmbad in Wilhelmsburg? Bitte aufschlüsseln nach Wassertiefen, Hallen- und Freibadkapazitäten (in Kubikmetern). Wassertiefe (Meter) Volumen (m3)

5. Im jetzigen Hallen- und Freibad Wilhelmsburg sind nach Auskunft des Senats 212.000 Euro an Investitionskosten angefallen (von 2005 bis 2008). Welche Investitionen wurden hier getätigt und warum? Bitte aufschlüsseln nach Art und Kosten.

2005 ist eine neue Lüftungsanlage zur Energieoptimierung mit Kosten in Höhe von 105.000 Euro installiert worden. Darüber hinaus sind im genannten Zeitraum lediglich bauliche und technische Unterhaltsmaßnahmen in Höhe von 107.000 Euro durchgeführt worden.

6. Ist für das neue Bad ein Freibadbereich geplant?

Ja.

a. Wenn ja, mit Kalt- oder Warmwasserbetrieb?

Mit Warmwasserbetrieb.

b. Wenn nein, warum nicht?

Entfällt.

7. Welche Beckentiefen sind für das neue Bad geplant? Zurzeit besteht eine Spanne von 0,80 m bis 3,80 m. Bitte aufschlüsseln nach einzelnen Beckenarten.

8. Sind im neuen Bad Flachwasserangebote geplant?

Ja.

9. Wird sich die Preisstruktur im neuen Bad im Verhältnis zum jetzigen Bad verändern?

Die Preisstruktur wird sich in dem neuen Bad nach gegenwärtigem Stand nicht ändern.

a. Wenn ja, wie?

Entfällt.

10. Werden die Sportvereine (zum Beispiel BSG Wilhelmsburg) ihre Nutzungszeiten im neuen Bad beibehalten können?

Es sind keine grundlegenden Änderungen der Vereins- und Verbandsbelegung vorgesehen.

11. Werden die Schulen ihre Nutzungszeiten im neuen Bad beibehalten können?

Die Nutzungszeiten der Schulen bleiben im derzeitigen Umfang erhalten.

12. Werden im neuen Bad Maßnahmen zur Barrierefreiheit durchgeführt werden?

Es werden alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt.

a. Wenn ja, welche werden dieses sein? Bitte aufschlüsseln nach Parkplatz, Aufzug, Rampe, WC, Umkleide, Duschrollstuhl und Lift am Beckenrand.

Beim gegenwärtigen Planungsstand sind detaillierte Aussagen hierzu noch nicht möglich.

13. Im jetzigen Bad existiert ein Erfolgsmodell für Migrantinnen mit 400 Nutzerinnen in wenigen Stunden am Montagnachmittag. Das Angebot erfordert spezielle Rahmenbedingungen(zum Beispiel Sichtschutz und weibliches Fachpersonal). Wird dieses Angebot im neuen Bad weiterhin möglich sein?

Zum genauen Programmangebot gibt es zurzeit noch keine Planung.

14. In Wilhelmsburg existierte bereits vor dem jetzigen Bad ein Freibad.

Wann wurde dieses Freibad geschlossen und warum?

Das Freibad in der Zeidlerstraße wurde 1994 geschlossen. Die Schließung erfolgte aufgrund geringer Besucherzahlen selbst bei guten Wettervoraussetzungen und entsprechend hohen Kostenbelastungen im Rahmen einer Badentwicklungskonzeption für den gesamten südlichen Hamburger Raum.

a. Wie haben sich die Nutzungsflächen im Freibadbereich im Verhältnis zum jetzigen Bad verändert?

Die Nutzungs-/Liegeflächen im Kombibad Wilhelmsburg betragen circa 3. 400 m. Das Freibad in der Zeidlerstraße hatte eine Nutzungsfläche von circa 14.600 m.