1.000-Bügel-Programm

Unter der Bezeichnung „1.000-Bügel-Programm" wurde mit deutlichen Verbesserungen beim Fahrradparken begonnen. 2009 wurden Haushaltsmittel in Höhe von 500.000 Euro bereitgestellt, von denen die Bezirksämter die Abstellsituation an zahlreichen Brennpunkten verbessern (siehe Drs. 19/4301). Insgesamt wurden 1. neue Fahrradbügel finanziert, davon entfallen auf Hamburg-Mitte 90, auf Altona 261, auf Eimsbüttel 183, auf Hamburg-Nord 135, auf Wandsbek 215, auf Bergedorf 200 und auf Harburg 131 Fahrradbügel. Die Realisierung dieser Maßnahmen soll im Laufe des Jahres 2010 abgeschlossen werden.

Gemäß Radverkehrsstrategie wird das Angebot an Fahrradabstellplätzen an Schulen im Zuge von Grunderneuerungen und Neubau von Außenanlagen entsprechend verbessert (siehe Drs. 19/3419). Verknüpfung von Radverkehr und ÖPNV

Die Verbesserung und Erweiterung von Bike-and-ride-Anlagen (B+R-Anlagen) wird durch die Bezirke und die P+R-Betriebsgesellschaft mbH durchgeführt. Die Haushaltsmittel werden aus Ausgleichsbeträgen bereitgestellt.

2008 wurden an drei Haltestellen im Bezirk Altona die vorhandenen B+R-Anlagen instandgesetzt, das heißt die Zugänglichkeit wurde durch eine Neuorganisation der Stellplätze sowie Sicherheit und Komfort durch Beleuchtung und Überdachung verbessert. Dabei sind 22 neu hinzugekommen. Die Kosten betrugen insgesamt 200. Euro. Im gleichen Jahr hat die P+R-Betriebsgesellschaft mbH an zwei Haltestellen in den Bezirken Wandsbek und Harburg das Angebot von gesicherten Fahrradabstellmöglichkeiten um insgesamt 24 gesicherte Stellplätze (20 Stück in Sammelschließanlage und vier Stück in Fahrradboxen) weiter ausgebaut. Die Kosten hierfür betrugen rund 22.000 Euro.

2009 wurden die B+R-Anlagen an sechs Haltestellen in den Bezirken Eimsbüttel und Hamburg-Nord um insgesamt 44 Bügel erweitert; die Kosten hierfür betrugen 28. Euro. Außerdem hat die P+R-Betriebsgesellschaft mbH an acht Haltestellen in den Bezirken Hamburg-Mitte, Altona, Eimsbüttel, Hamburg-Nord, Bergedorf und Harburg das Angebot von gesicherten Fahrradabstellmöglichkeiten um insgesamt 78 neue Stellplätze (38 Stück in Sammelschließanlagen und 40 Stück in Fahrradboxen) erweitert. Die Kosten hierfür betrugen insgesamt rund 82.000 Euro.

Service

Am 10. Juli 2009 wurde das Fahrradleihsystem „StadtRAD Hamburg" eröffnet. Die

1. Realisierungsstufe, die 2010 vor dem Abschluss steht, umfasst 1.000 Fahrräder und circa 85 Leihstationen (bislang 68). Die Resonanz auf das Fahrradleihsystem ist äußerst positiv. Dies zeigt sich an der sehr positiven öffentlichen Meinung und der hohen Nachfrage: Bis zum 31. Dezember 2009 haben sich über 36.000 Kundinnen und Kunden registriert, die über 306.000 Fahrten unternommen haben. Das bedeutet, dass in diesem Zeitraum jedes Fahrrad durchschnittlich zwei-, dreimal pro Tag ausgeliehen wurde. Damit wurden die Erwartungen deutlich übertroffen.

Mobilitäts- und Verkehrserziehung

Im Rahmen der schulischen Mobilitäts- und Verkehrserziehung wurde innerhalb der letzten zwei Jahre die Radfahrausbildung weiter ausgebaut und flächendeckend umgesetzt. 72 Polizeiverkehrslehrerinnen und -lehrer unterstützen und begleiten aktiv die Radfahrausbildung. So findet in den dritten und vierten Klassen aller Grundschulen (Acht- bis Zehnjährige) die Radfahrausbildung mit theoretischen und praktischen Lerninhalten statt. Neben der Erziehung zu sicherem und umsichtigem Verhalten im Straßenverkehr ist die Förderung des Radfahrens ein gleichberechtigter Inhalt des Unterrichts. Dieser Aspekt steht vor allem bei Fahrradprojekten, Fahrradausflügen und bei der Einrichtung von Fahrradwerkstätten in den Schulen im Mittelpunkt. In Fahrradprojekten für die Klassen 5 und 6 (Elf- bis 13-Jährige) erproben und erforschen die Schülerinnen und Schüler sicheres und soziales Verhalten im Straßenverkehr und untersuchen die Situation für Radfahrerinnen und Radfahrer im Stadtteil. Im Jahr 2008 sind 56 Projekte mit 7.141 Schülerinnen und Schülern, im Jahr 2009 130 Projekte mit 7.082 Schülerinnen und Schülern durchgeführt worden.

In den Jahren 2008 und 2009 wurden die dazu konzipierten Unterrichtsmaterialien „Mein Fahrrad-Tagebuch" (für die Klassen 3 und 4) und „Fahr Rad Mobil" (für die Klassen 5 bis 7) mit Arbeitsblättern und CD-ROM überarbeitet und die dazugehörige Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern und Polizeiverkehrslehrerinnen und -lehrern ausgeweitet. Im Jahr 2008 nahmen 98 Personen an der Fortbildung teil, im Jahr 2009 waren es 93.

Zur kontinuierlichen Information über das schulische Angebot zum Radfahren ist im Jahr 2009 der Internetauftritt „Mein Fahrrad-Tagebuch" und „Fahr Rad Mobil" des Hamburger Bildungsservers weiter ausgebaut worden: www.hamburger-bildungsserver.de/verkehrserz/welcome.htm

An zwölf Schulen gibt es sogenannte Fahrradwachen; dort werden die Fahrradabstellanlagen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der altonaer arbeitsförderungsgesellschaft (afg worknet GmbH) in Kooperation mit Eltern betreut.

Innerhalb der letzten zwei Jahre sind sechs Fahrradwerkstätten in den Schulen neu eingerichtet worden.

Die Fahrrad-Sicherheitsaktion „Schon gecheckt?" ist in Zusammenarbeit von der Behörde für Inneres, der Behörde für Schule und Berufsbildung, der Polizei, der Unfallkasse Nord, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.V., der Zweiradmechaniker Innung Hamburg, dem Forum Verkehrssicherheit Hamburg und den Schulen fortgeführt worden.

Verkehrssicherheit

Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit sind die folgenden straßenverkehrsrechtlichen Maßnahmen ergriffen worden:

· Vermehrte Aufhebung von Radwegebenutzungspflichten: Bei Radwegen ohne Benutzungspflicht können sich Radfahrerinnen und Radfahrer für die Benutzung der Fahrbahn entscheiden, wo sie im direkten Blickfeld des Kfz-Verkehrs sicher und in der Regel zügig fahren können. Bevor die entsprechenden Verkehrszeichen durch die Bezirksämter entfernt werden können, müssen betroffene Lichtsignalanlagen auf die Räumzeiten des Radverkehrs umgeschaltet werden. Diese Freigabe ist für eine Vielzahl von Straßen bereits vollzogen worden.

· Überprüfung kritischer Fälle und gegebenenfalls Aufhebung legalen Parkens neben Radverkehrsanlagen sowie Anregung baulicher Umgestaltung,

· Öffnung weiterer Einbahnstraßen für Radverkehr in Gegenrichtung, (zum Beispiel Grillparzerstraße, Schrötteringksweg)