Verlagerung der Berufsschule für Zahntechniker

Die für die Ausbildung von Gesellen im Zahntechniker-Handwerk zuständige Berufsschule in Hamburg ist die Schule G5 am Steinhauerdamm 4. Am gleichen Standort erfolgt bisher auch die berufsschulische Ausbildung zum Goldschmied. Laut Drs. 19/4445 und Drs. 19/4955 ist ein Auszug aus dem bisherigen Gebäude zum Sommer 2010 vorgesehen. Nach einem Bericht der „ZT Zahntechnik Zeitung" (Nummer 2, Ausgabe Februar 2010) soll es Pläne geben, den Bildungsgang Zahntechnik in Hamburg zu schließen und an die Landesberufsschule Neumünster zu verlagern. Ein Umzug nach Schleswig Holstein hätte jedoch zur Folge, dass die meisten Hamburger Auszubildenden zum Zahntechnikergesellen längere Fahrzeiten zur Berufsschule in Kauf nehmen müssten und auf die Labore höhere Kosten für Fahrten und gegebenenfalls Unterkunft ihrer Auszubildenden zukämen.

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:

1. Trifft es zu, dass die berufsschulischen Ausbildungen von Zahntechnikern und Goldschmieden in Hamburg an neue Standorte verlagert werden sollen?

Wenn ja, aus welchen Gründen?

2. Ist eine Entscheidung über neue Standorte getroffen?

Wenn ja, wohin werden die Standorte verlegt beziehungsweise wenn nein, welche Standorte stehen in der Diskussion?

3. Können für die Bildungsgänge Zahntechnik beziehungsweise Goldschmied an diesen neuen Standorten Synergien mit anderen Ausbildungsberufen entwickelt werden?

Wenn ja, welche?

4. Welche konkreten Vor- und Nachteile sind mit dem Umzug für die Auszubildenden und ausbildenden Betriebe verbunden?

Ja. Die Berufliche Schule Steinhauerdamm (G5) wird zum 1. August 2010 ihren Standort verlagern.

Im Zuge dieser Maßnahme wird die Ausbildung der Zahntechnikerinnen und Zahntechniker an die Staatliche Gewerbeschule Fertigungs- und Flugzeugtechnik (G15) verlagert, um die Ausbildung in handwerklichen Gesundheitsberufen (Augenoptiker/in, Orthopädiemechaniker/-in, Bandagist/-in) an einem Standort in Hamburg zusammenzuführen und zu stärken.

Die Ausbildung der Goldschmiede wird an die Berufliche Schule Farmsen (G16) verlagert, an der auch die Uhrmacherinnen und Uhrmacher und die handwerklichen feinwerktechnischen Berufe angesiedelt sind.

Durch diese Verlagerungen werden Nachteile wie lange Anfahrtszeiten zu infrage kommenden länderübergreifenden Fachklassen vermieden; im Übrigen siehe Drs. 19/4445.

5. Wie ist gegebenenfalls der geplante zeitliche Ablauf des Umzugs?

Die Schule plant, den Umzug vom 8. Juli 2010 bis zum 20. Juli 2010 durch ein Umzugsunternehmen durchführen zu lassen.

6. Erfolgt eine mögliche Verlegung der einzelnen Bildungsgänge nach Schleswig-Holstein oder in andere Bundesländer mit Zustimmung der Hamburger Schulbehörde?

Nein.

7. Wie sollen die frei werdenden Räumlichkeiten in der Berufsschule G5 am Steinhauerdamm 4 zukünftig genutzt werden?

Eine weitere Nutzung ist nicht vorgesehen. Die Gebäude werden abgebrochen.

8. Gibt es bereits Verträge oder anderweitige Vereinbarungen zwischen der Stadt und einem Dritten hinsichtlich der Nutzung des Schulgebäudes Steinhauerdamm 4 nach dem Auszug?

Mit Zustimmung der Kommission für Bodenordnung hat die zuständige Behörde das Grundstück Lübecker Straße 2/Wallstraße 1/Steinhauerdamm 2 bis 4 einer Entwicklungsgesellschaft anhand gegeben. Die Übergabe des Grundstücks ist zum 1. August 2011 in Aussicht genommen worden.