Personalbestand

Alle der Datenerhebung und -verarbeitung für die jährlichen Personalstrukturberichte zu Grunde liegenden Verfahren und Methoden werden - wie im einleitenden Kapitel erwähnt - gesondert in einem jeweils aktualisierten „Leitfaden personalwirtschaftlicher Kennzahlen und Methoden - Kennzahlenbuch" dokumentiert. Die darin enthaltenen, grundlegenden Begriffe werden in diesem Abschnitt kurz beschrieben. Weitergehende Erläuterungen zu einzelnen Themenbereichen sind in den folgenden Kapiteln zu finden.

Von zentraler Bedeutung für alle personalstatistischen Auswertungen ist der Begriff „Personalbestand". Für das Verständnis der Ergebnisse ist dabei die Kenntnis des jeweils zu Grunde liegenden Beschäftigtenaggregats und der Definition der verschiedenen Gruppen der in der hamburgischen Verwaltung Beschäftigten zwingend nötig. Um dies mit einem hohen Maß an Transparenz zu erreichen, wurde eine Klassifizierung der bestehenden Beschäftigungsverhältnisse vorgenommen, die zu hierarchisch aufeinander aufbauenden Beschäftigtenaggregaten in einem Personaltableau zusammengefasst wurden. Eine Darstellung des Personaltableaus und der verschiedenen Beschäftigtenaggregate ist im Kennzahlenbuch enthalten (Kennzahlen A-01 bis A-04). Das Tableau ermöglicht auf Grund seines modularen Aufbaus, Beschäftigtengruppen je nach Auswertungsinteresse voneinander abzugrenzen und gezielt zusammenzufassen. So werden auch Vergleiche mit anderen Gebietskörperschaften möglich.

Der statistische Personalbestand (P_stat) bildet die Grundlage fast aller im Personalbericht aufgeführten Berichtsfelder (vgl. Kennzahlenbuch A-02). Er besteht aus den unbefristeten und befristeten Beschäftigungsverhältnissen mit Bezahlung und stellt die erste Aggregationsebene des Personalbestands im Personaltableau dar.

Der budgetrelevante Personalbestand (P_bud) enthält neben dem statistischen Personalbestand zusätzlich noch folgende Beschäftigungsverhältnisse: die Gruppe der Auszubildenden, Anwärterinnen und Anwärter, Referendarinnen und Referendare sowie die Praktikantinnen und Praktikanten mit Ausbildungsvergütung, die Gruppe der geringfügig Beschäftigten und die Gruppe der sonstigen budgetrelevanten Beschäftigten. Der budgetrelevante Personalbestand umfasst damit alle Beschäftigungsverhältnisse, für die Personalzahlungen über die zentrale Bezügeabrechnung angewiesen wurden (vgl. Kennzahlenbuch A-03). Er stellt die zweite Aggregationsebene des Personalbestands im Personaltableau dar.

Die Gesamtsumme aller Beschäftigungsverhältnisse der hamburgischen Verwaltung ist das umfassendste, zentral zu ermittelnde Beschäftigtenaggregat des Personalstrukturberichts. Der budgetrelevante Personalbestand wird dazu um folgende Beschäftigtengruppen ergänzt: Bedienstete, die wegen längerer Arbeitsunfähigkeit ohne Krankenbezüge (d.h. ohne Entgeltfortzahlung bzw. ohne Krankengeldzuschuss) sind, ohne Bezüge Beurlaubte und sonstige Beschäftigungsverhältnisse ohne Zahlung zum Stichtag. Sie ist die dritte Aggregationsebene des Personalbestands im Personaltableau.

Der im Rahmen der Produktinformationen für die Ermittlung des Betreuungsaufwands herangezogene Personalbestand (P_prod; vgl. Kennzahlenbuch A-04) umfasst in einer weiteren Aggregationsstufe über die Summe aller Beschäftigungsverhältnisse hinaus betreuungsrelevante Gruppen, für die Daten zentral nicht vorliegen und die nicht Gegenstand des Personalstrukturberichts sind: über Drittmittelprojekte Beschäftigte, über Sachmittel Beschäftigte sowie externe Beschäftigte, die im Rahmen von besonderen Fachaufgaben Betreuungsaktivitäten auslösen.

Um Missverständnisse auszuschließen, sei darauf hingewiesen, dass unter „Personalbestand" sowie in allen Beschäftigtenaggregaten Beschäftigungsverhältnisse gezählt werden. Eine Person wird demnach mehrfach erfasst, wenn sie mehrere Beschäftigungsverhältnisse eingegangen ist.

Im Personalstrukturbericht 2009 waren die Rückkehrerinnen und Rückkehrer aus den Asklepios Kliniken Hamburg GmbH und dem ehemaligen Hamburger Weltwirtschaftsarchiv, die in der Dienststelle PersonalService Integration (PSI) des Personalamtes betreut werden, in den Zahlen zum Personalbestand des Einzelplans „1.1 - Senat, Senatsämter" und dort in den Angaben zum Personalamt enthalten. Um die Entwicklung der Dienststelle PSI gesondert darstellen zu können, werden deren Personalzahlen in den Personalstrukturberichten nunmehr als „davon: Personalamt - PSI" getrennt von „davon: Personalamt - ohne PSI" ausgewiesen. In Tabellen und Darstellungen, die eine Aufgliederung nur nach Einzelplänen aufweisen, ist diese Differenzierung naturgemäß nicht enthalten. Die Tabellen z. B. zu den Fehlzeiten enthalten für den Einzelplan „1.1 - Senat, Senatsämter" somit auch die Fehlzeiten der Dienststelle PSI.

Der überwiegende Teil der Auswertungen für diesen Personalbericht erfolgt stichtagsbezogen zum 31.12.2009. Auswertungen, die zeitraumbezogene Themen zum Gegenstand haben (Fehlzeitenund Fluktuationsanalysen), beschreiben ein gesamtes Berichtsjahr.

Bei der Darstellung von Anteilswerten, Quoten oder anderen Zahlen mit Nachkommastellen wie z.B. Ergebnissen der Vollkraftberechnung in den nachfolgenden Textabschnitten, Tabellen und Grafiken muss berücksichtigt werden, dass es bei einer Addition der einzelnen Werte in Abhängigkeit von der Anzahl der wiedergegebenen Nachkommastellen wegen möglicher Rundungsdifferenzen zu einer Summe ungleich des angezeigten Gesamtergebnisses kommen kann.

Am 1. Januar 2010 sind die Neufassung des Hamburgischen Beamtengesetzes sowie das neue Hamburgische Besoldungs- und Beamtenversorgungsrecht in Kraft getreten. Danach gibt es zukünftig nur noch zwei Laufbahngruppen. Der hier vorliegende Bericht bezieht sich auf das Jahr 2009.

Insofern werden noch die bisherigen vier Laufbahngruppen dargestellt.

Die Fehlzeitenanalysen umfassen den Zeitraum 1.1.2009 bis 31.12.2009. Die Fluktuationsrechnung beschreibt mit dem Zeitraum 1.1.2009 bis 1.1.2010 die Personalabgänge eines vollständigen Jahres (vgl. Kennzahl B-01 Fluktuationsrate im Kennzahlenbuch).

C Personalstatistische Auswertungen:

Im Abschnitt C des Personalstrukturberichts sind alle personalstatistischen Auswertungen zusammengefasst.

C.1 Personalübersichten:

In den auf den nachfolgenden Seiten zusammengestellten Personalübersichten sind die wichtigsten Ergebnisse des Personalstrukturberichts aus unterschiedlichen Perspektiven zusammengefasst worden. Die erste Übersicht beinhaltet die zentralen personalwirtschaftlichen Kennzahlen im Vorjahresvergleich (vgl. Abbildung C.1-1). Deren wesentliche Ergebnisse werden im nachfolgenden Text noch einmal aufgegriffen. Die zweite Übersicht ist die Personalübersicht der hamburgischen Verwaltung (vgl. Abbildung C.1-2). Die dritte Übersicht ist ein Tableau mit ausgewählten gleichstellungspolitischen Kennziffern (vgl. Abbildung C.1-3).

· Alle Beschäftigungsverhältnisse: Die Summe aller Beschäftigungsverhältnisse erhöhte sich um 1.412 Beschäftigungsverhältnisse auf 75.734 (+1,9 %). Die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse erhöhte sich in den Einzelplänen um 867 und in den Einrichtungen nach § 15 LHO um 560. In den Landesbetrieben nach § 26 LHO verringerte sie sich dagegen um 15 Beschäftigungsverhältnisse. Die Personalveränderungen sind im Kapitel C.4 detailliert dargestellt.

· Statistischer Personalbestand: Der statistische Personalbestand (er umfasst alle befristet und unbefristet Beschäftigten) erhöhte sich auf 65.466 Beschäftigungsverhältnisse (+1. bzw. +1,7 %). Die Zahl der Vollkräfte erhöhte sich um 969,6 bzw. 1,7 % auf 57.197,9 Vollzeitbeschäftigungsverhältnisse.

· Teilzeitquote: Die Teilzeitquote stieg auch im vergangenen Jahr weiter an. Sie erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 31,0 %. Am 31.12.2009 gab es in der hamburgischen Verwaltung 20.291 Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse (Vorjahr: 19.751). In Bezug auf den statistischen Personalbestand insgesamt betrug die Teilzeitquote der Männer 5,8 % (Vorjahr: 5,6 %), die der Frauen 25,2 % (Vorjahr: 25,1 %).

· Fluktuation: Im Jahre 2009 hat sich die Fluktuation weiter verstärkt. Bei der Grundfluktuation erhöhten sich die Fallzahlen überproportional zum statistischen Personalbestand, so dass die Fluktuationsrate deutlich auf 9,2 % zunahm (Vorjahr: 8,3 %). Bei der Zusatzfluktuation ist die Rate trotz vermehrter Fluktuationsfälle bei 2,2 % konstant geblieben. Die Gesamtfluktuationsrate stieg um 0,8 Prozentpunkte auf 11,3 % an. Für die Erhöhung der Grundfluktuationsrate war hauptsächlich ein Anstieg der Fälle mit dem Ausscheidensgrund „Zeitund Vertragsablauf" verantwortlich.

· Freistellung wegen Altersteilzeit oder im Sabbatjahr: Am 31.12.2009 gab es in der hamburgischen Verwaltung 2.074 Altersteilzeitbeschäftigte (Vorjahr: 1.687), davon befanden sich 719 Beschäftige in der Freistellungsphase (Vorjahr: 809). Die Zahl der Beschäftigten, die vertraglich ein Sabbatmodell vereinbart hatten, betrug am 31.12.2009 947 Beschäftige (Vorjahr: 880). Davon waren 193 Beschäftigte in der Freistellungsphase (Vorjahr: 167).

· Fehlzeitenquoten: Die Quote der bezahlten krankheitsbedingten Fehlzeiten (ohne Lehrkräfte an staatlichen allgemeinbildenden sowie an staatlichen beruflichen Schulen und ohne Hochschullehrkräfte) hat sich im Berichtsjahr 2009 um 0,2 Prozentpunkte auf 7,1 % erhöht.

Differenziert betrachtet ergaben sich folgende Entwicklungen: Der Anstieg fand in allen Organisationsbereichen statt. In den Einzelplänen erhöhte sich die krankheitsbedingte Fehlzeitenquote auf 7,4 % (Vorjahr: 7,2 %), in den Einrichtungen nach § 15 LHO auf 4,7 % (Vorjahr: 4,5 %) und in den Landesbetrieben nach § 26 LHO auf 6,9 % (Vorjahr: 6,7 %).