Kinderbetreuung

3. TUHH

Die Mitglieder der DFG haben in der Mitgliederversammlung am 2. Juli 2008 über die Einführung und Umsetzung Forschungsorientierter Gleichstellungsstandards für den Zeitraum von 2008 bis 2013 entschieden. Die Umsetzungsprozesse zu den Standards erfolgen in eigener Verantwortung der Mitglieder. Im Rahmen dieser Vereinbarung haben die Mitglieder sich verpflichtet, innerhalb eines Jahres Stellung zur Umsetzung der Standards zu beziehen und insbesondere Ziele für die Steigerung der Repräsentanz von Frauen zu definieren.

Die TUHH hat ihre Selbstverpflichtung zum Konzept der Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der DFG unter dem Titel „Gleichstellungskonzept der Technischen Universität Hamburg-Harburg" im April 2009 bei der DFG eingereicht. Die aus dem Kreis der Mitglieder der DFG eingesetzte Arbeitsgruppe „Forschungsorientierte Gleichstellungsstandards" hat Anfang des Jahres 2010 die von 63 Mitgliedseinrichtungen (von insgesamt knapp 100 Mitgliedseinrichtungen) im Jahr 2009 vorgelegten Stellungnahmen und ihre Selbstverpflichtungen zur Steigerung der Repräsentanz von Frauen gesichtet, Kriterien für ihre Auswertung entwickelt und vier Stadien des Umsetzungsprozesses definiert. In diese wurden die Einrichtungen auf der Grundlage ihrer Berichte eingeordnet.

Nach Einschätzung der Arbeitsgruppe befindet sich die TUHH zusammen mit weiteren 19 Hochschulen und vor zehn „nachrangigen" Hochschulen im Stadium 2: „Einige erfolgversprechende Maßnahmen sind bereits etabliert, weitere befinden sich noch in der Planung".

Weitere Maßnahmen an der TUHH sind unter Punkt 7 „Zentrum GenderWissen und Gemeinsame Kommission" aufgeführt.

4. HCU

Die HCU setzt im Rahmen des „audit familiengerechte Hochschule" (Zertifikat seit 3/2010) eine Vielzahl von Maßnahmen um, die sich letztlich aufgrund der herrschenden sozialen Verhältnisse (zum Beispiel sind Sorge- und Pflegeaufgaben nach wie vor in erster Linie Aufgabe von Frauen) in erster Linie an Frauen richten beziehungsweise deren Situation verbessern sollen, unter anderem

· Schaffung von Eltern-Kind-Arbeitsräumen an allen Standorten mit Studierenden zur besseren Vereinbarkeit von Studium und Familienaufgaben,

· Schaffung von Still- und Wickelräumen an allen Standorten mit Studierenden,

· Implementation eines „Familienzeitfonds" („Versicherungsmodell", finanziert aus Personalmitteln der HCU sowie anteilig aus Drittmitteln) zur Finanzierung von Maßnahmen bei Inanspruchnahme von Eltern- oder Pflegezeit (zum Beispiel Kontakthaltemaßnahmen, Einarbeitungszeiten, temporäre Beschäftigung, Weiterbildung und Ähnliches),

· Entwicklung und Etablierung einer pädagogisch begleiteten, bedarfsgerechten und kostengünstigen Kurzzeit- und Notfall-Betreuungsmöglichkeit („betreutes Kinderzimmer") für Studierende und Beschäftigte am Standort Hebebrandstraße/City Nord ­ in Kooperation mit einem externen Träger (Pestalozzi-Stiftung),

· familiengerechte Optimierung von Studien- und Prüfungsordnungen zur besseren Vereinbarkeit von Studium und Familienaufgaben,

· Konzeption eines Pilotprojekts „bedarfsorientiertes Home-Office",

· Förderung von temporären Tele-Arbeitsplätzen,

· Lehrveranstaltungen zur Konzeptentwicklung „familien-/lebensgerechte Hochschule" und Umsetzung der Ergebnisse in studentischen Projekten (zum Beispiel Infrastruktur: Planung und Realisation von Kinderspielflächen am Campus City Nord, Innenspielfläche; Strukturen: Lebensgerechte Lehr- und Lernformen, Blended Learning und Ähnliches),

· Einrichtung einer Anlaufstelle Familienservices.

Die HCU hat im Rahmen des Professorinnenprogramms von Bund und Ländern die Förderung von drei Regelprofessuren beantragt und beabsichtigt im Gegenzug die Umsetzung unter anderem folgender Maßnahmen:

· Schaffung von ­ mit Frauen besetzten ­ Juniorprofessuren beziehungsweise vorgezogene Besetzung von Professuren in „frauenschwachen" Disziplinen der HCU,

· Qualifizierungsprogramm „Frauen ins Hochschulmanagement" mit Zielgruppe: weibliches akademisches Technisches und Verwaltungspersonal

· Schulungsprogramm „Vielfalt ist Zukunft" für Personalentscheiderinnen und Personalentscheider (inklusive Professorinnen und Professoren) zur Verringerung eines gender bias bei Personalauswahlverfahren und Personalentwicklungsmaßnahmen,

· Qualifizierungsprogramm für den weiblichen akademischen Nachwuchs (Karriereplanung, Networking, Hochschuldidaktik, Antragscoaching und Ähnliches),

· Intensivierung der Schulprojekte und Vertiefung der Aktivitäten im Bereich „Mädchen und Technik": Sommerhochschulen, Schnupperstudium und Ähnliches bis hin zur Kooperation mit dem Träger Pestalozzi-Stiftung für Maßnahmen im Elementarbereich (in Vorbereitung).

5. HAW Hamburg

Die HAW Hamburg hat ihre Pläne und Maßnahmen ausführlich im geltenden Gleichstellungsplan 2007 ­ 2012, verabschiedet durch den Hochschulsenat, dargelegt. Das darin niedergelegte Gleichstellungskonzept der HAW Hamburg, als eine von sieben mit einer Spitzenbewertung ausgezeichneten Hochschulen, wurde im Rahmen des Professorinnenprogrammes des Bundes und der Länder im September 2008 als herausragend bewertet.

Schwerpunkte seit April 2008 sind: Schule Gewinnung von Schülerinnen für technisch und naturwissenschaftlich orientierte Studiengänge durch

· jährliche GirlsDay-Programme;

· ein seit fünf Jahren angebotenes Schnupperstudium für Schülerinnen (HerbstHochschule);

· Beteiligung am BMBF-geförderten Projekt „tasteMINT" im Nationalen Pakt MINT;

· Sommercampprogramme für Mädchen und Jungen teilweise monoedukativ (Faszination Energie, Faszination Fliegen, Faszination Games, Faszination Logistik, Faszination Mathematik). Studentinnen

· Mentoring für Studentinnen im Übergang Studium ­ Beruf,

· Genderprojekte im Studium.

Wissenschaftliche Nachwuchsförderung

· Einrichtung von zwei Förderprofessuren für Wissenschaftlerinnen der Ingenieurwissenschaften (Fahrzeugbau, Verfahrenstechnik) zum Abschluss der Promotion, verbunden mit der Chance zur Bewerbung auf eine Nachfolgeprofessur,

· Unterstützung von kooperativen Promotionen der HAW Hamburg mit Universitäten (Stand Januar 2010: 27 Promotionsstudierende, davon 16 weiblich),

· Durchführung von Veranstaltungen zum Karriereweg „Fachhochschulprofessorin".

Professorinnen, Führungskräfte

· Ausschreibungsservice als eine Maßnahme zur Erhöhung des Professorinnenanteils bei Neuberufungen (von 30 Prozent im Durchschnitt 2005 ­ 2007 auf 36 Prozent für 2007 ­ 2009),

· Coaching für Professorinnen im Hinblick auf Selbstmarketing und Zeitmanagement.

Familiengerechte Hochschule

· Umsetzung der Ziele im „audit familiengerechte Hochschule": unter anderem Kinderbetreuung im Notfall, Kinderbetreuung in Sommer- und Herbstferien, Informationsveranstaltungen zur Vereinbarkeit Studium und Familie; Gründung einer Modell-Kita am Standort Alexanderstraße; Planung von Kitas an den Standorten Berliner Tor und Bergedorf in Kooperation mit dem Studierendenwerk; Beratungsangebote für Beschäftigte und Studierende mit pflegenden Angehörigen.

Übergeordnete Maßnahmen

· Hochschuldidaktische Angebote zur Integration von Genderaspekten in die Lehre,

· Fakultätsübergreifende und öffentliche Veranstaltungsreihen zur Genderthematik in ausgewählten Bereichen der Wissenschaft an der HAW Hamburg (unter anderem Gesundheitswissenschaften, Soziale Arbeit, Ingenieurswissenschaften),

· Veröffentlichung der Projekt- und Forschungsergebnisse von Studierenden und Lehrenden an der HAW Hamburg in der hochschuleigenen Reihe „Gender Studies in den Angewandten Wissenschaften".

· Die Genderprofessorinnen der HAW Hamburg arbeiten über das „Zentrum GenderWissen" mit den Genderprofessorinnen aller Hamburger Hochschulen interdisziplinär zu innovativen Zukunftsthemen für Forschung und Lehre zusammen.

· Die HAW Hamburg beteiligt sich hochschulübergreifend zurzeit an der Weiterentwicklung des „Zentrums GenderWissen" (ehemals die hochschulübergreifende „Koordinierungsstelle Frauenstudien/Frauenforschung an Hamburger Hochschulen" und Trägerin der „Gemeinsamen Kommission Gender Studies Hamburg") mit ihrer Arbeit in der Gemeinsamen Kommission und mit der Öffnung eigener bestehender und in bestimmten Curricula verankerten Lehrangeboten in den Gender Studies für Studierende anderer Hochschulen, auch zur Erlangung eines Genderzertifikats für die Studierenden und nutzt die Unterstützungsfunktion des „Zentrums GenderWissen".

6. HfMT Folgende Maßnahmen wurden an der HfMT realisiert:

· Einrichtung einer flexiblen Kinderbetreuung aus Mitteln des „Professorinnenprogrammes",

· Finanzielle Unterstützung für weibliche Lehrende im Zusammenhang mit Weiterbildung, Netzwerktreffen, Tagungen et cetera,

· Workshops zu genderspezifischen Themen.

7. Zentrum GenderWissen und Gemeinsame Kommission

Das Zentrum GenderWissen wurde 2009 hochschulübergreifend von den Hamburger Hochschulen eingerichtet. Basis dafür war ein Kooperationsvertrag der Hochschulen von 2003.

Im Zentrum GenderWissen sind Expertinnen und Experten zusammengefasst, die an Hamburger Hochschulen zu Gender Studies/Intersektionalität studieren, lehren und forschen.