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Der rückläufige Trend bei der gebührenrelevanten Abwassermenge auf Grund des sinkenden ProKopf-Wassergebrauches hat sich auch in 2009 fortgesetzt. Allerdings - wie schon im Jahr 2008 - in einem viel geringeren Maß als nach linearer Extrapolation der Vergangenheit zu erwarten gewesen wäre. In Bezug auf die allgemeinen Verbraucher in Hamburg hat sich die Abwassermenge um 0,3 Mio. m³ auf rund 85,3 Mio. m³ reduziert. Ursächlich für den nur geringen Rückgang ist unter anderem der für Hamburger Verhältnisse lange und warme Sommer 2009.

Zum 1. Januar 2009 hat die HSE nach einer insgesamt 11 Jahre andauernden Periode der absoluten Gebührenkonstanz die Abwassergebühren erhöht. In 2009 war es aufgrund des andauernden Anstiegs der Energiekosten und des Tarifabschlusses im öffentlichen Dienst notwendig geworden, die Gebührensätze erstmalig seit dem 01.01.1998 anzuheben. Die seit dem 01.01.2009 gültigen Gebührensätze betragen 2,67 /m³ für Abwasser mit Niederschlagswasseranteil (bisher 2,58 /m³) und 2,23 /m³ für Abwasser ohne Niederschlagswasseranteil (bisher 2,16 /m³) und liegen somit um 3,5 % bzw. 3,2 % über den Sätzen des Jahres 2008.

Im Jahr 2009 sind 25 % der Geschäftsanteile der HAMBURG WASSER Service und Technik GmbH (servTEC), einer bisherigen 100%-igen Tochter der Hamburger Stadtentwässerung, an die Hamburger Wasserwerke (HWW) veräußert worden, was zum 01.01.2010 rechtskräftig wurde. Die servTEC nutzt die Abwasseranlagen der HSE zur Verlegung von Glasfaserkabeln, so genannten Lichtwellenleitern, für Kommunikationsnetze in Hamburg und bietet neben Sanierungsarbeiten in Abwasserkanälen mit Robotern den gesamten Service rund ums Abwasser (z.B. Inspektionen mit dem Kanalfernauge, Dichtheitsprüfungen von Kanälen, Reinigung von Kanälen und Hausanschlussleitungen, Sanierungen von Kleinpumpwerken) an. Durch die Beteiligung der HWW an der servTEC werden sich zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten im Bereich von Dienstleistungen in der Wasserversorgung ergeben. Außerdem kann die schon bestehende Zusammenarbeit bei der Nutzung von Datennetzen (Lichtwellenleitern) verstärkt und optimiert werden.

Versorgung und Entsorgung Beteiligungsbericht Hamburger Stadtentwässerung AöR Seite 171

Die Investitionen der HSE bewegen sich weiterhin auf hohem Niveau. Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit lag 2009 erneut in der nachhaltigen Substanzerhaltung. Auch im vergangenen Jahr hat die HSE zur Sicherstellung dieser Substanzerhaltung ihres Sielnetzes und der technischen Anlagen große finanzielle Anstrengungen unternommen.

Darüber hinaus wurde mit den Arbeiten am zukünftigen gemeinsamen Verwaltungssitz des Konzerns HAMBURG WASSER in Rothenburgsort begonnen. Das Zusammenwachsen von HSE und HWW als Unternehmen von HAMBURG WASSER soll durch die Konzentration der technischen und kaufmännischen Verwaltung in einen gemeinsamen Sitz in Rothenburgsort weiter voran gebracht werden.

Nach umfangreichen Planungen sind die Arbeiten am neuen Gebäude, das zentral am Eckgrundstück Vierländer Damm / Billhorner Deich in vierstöckiger Bauweise realisiert wird, im Frühjahr 2009 begonnen worden. Neben den neuen Arbeitsplätzen werden notwendige Abstellmöglichkeiten für Dienst- und Mitarbeiterfahrzeuge geschaffen und das Personalrestaurant modernisiert.

Auch auf der Ebene der Betriebe wachsen HSE und HWW weiter zusammen, was durch die räumliche Zusammenlegung des Sielbezirkes West und des Rohrnetzbezirkes West auf dem Gelände des Sielbezirkes West in der Lederstraße (HH-Stellingen) ausgedrückt wird. Zielsetzung ist die Optimierung der Arbeitsorganisation und die Mobilisierung von Synergien sowie das Zusammenwachsen und das -arbeiten von Mitarbeitern des Rohrnetzbetriebes und des Sielbetriebes durch entsprechende arbeitsräumliche Verknüpfung. So lassen sich beispielsweise das neu geschaffene Lager, die Fahrzeuge und die Geräte gemeinsam effizienter nutzen und bewirtschaften.

Auch in 2009 ist die HSE mit ihrem langjährigen Know-How außerhalb des Kerngeschäftes tätig gewesen. Zum einen im Rahmen von hoheitlichen Aufgaben und der Mitgliedschaft in Verbänden, zum anderen durch die Erbringung von Ingenieurs- und anderen Dienstleistungen. So wurde beispielsweise die hoheitliche Aufgabe der Abwasserbeseitigung in den Gemeinden Hollenstedt (Niedersachsen) und Hartenholm (Schleswig-Holstein) in 2009 akquiriert und zum 01.10. vollständig auf die HSE übertragen.

Ausblick:

In der Tendenz wird auch für die Zukunft mit einem rückläufigen Wasserverbrauch gerechnet. Für die Jahre des mittelfristigen Planungshorizontes (2011 ­ 2013) wird gemäß der Wasserbedarfsprognose aus dem Jahr 2007 ein jährlicher Rückgang des Wasserverbrauches von rund 0,5 % erwartet. Das Unternehmen HSE wird weiterhin sein Hauptaugenmerk darauf richten, den bisher erreichten hohen Qualitätsstandard ihrer Dienstleistungen weiter zu steigern.

Die Arbeiten zur Realisierung des gemeinsamen Verwaltungssitzes von HAMBURG WASSER werden sich durch das ganze Jahr 2010 ziehen, mit einem Umzug der HSE-Verwaltung auf das Gelände in Rothenburgsort kann für den Sommer 2011 gerechnet werden. Die HSE wird das angemietete Gebäude in der Banksstraße aufgeben und die Verwaltung des gesamten Unternehmens HAMBURG WASSER wird auf einem Betriebsgelände konzentriert sein.

Ein erster Schritt für die räumliche Zusammenlegung von HSE und HWW wird bereits im Spätsommer des Jahres 2010 erfolgen, wenn die Arbeiten am gemeinsamen Betriebsplatz in der Lederstraße mit dem Anbau an das bestehende Betriebsgebäude abgeschlossen sein werden. Mit dem dort entstehenden Betriebsplatz wird die erste gemeinsame Betriebsstelle beider Häuser fertig gestellt sein und somit einen weiteren Schritt in Richtung einer intensivierten Zusammenarbeit ermöglichen.

Neben diesem Projekt sind die Planungen für einen weiteren gemeinsamen Standort im Nord-Osten Hamburgs angelaufen. Der Sielbezirk Ost, der momentan in der Rahlau in Tonndorf beheimatet ist, wird zum Standort des Rohrnetzbezirkes Nordost am Streekweg in Volksdorf umziehen.