Überlegungen zur nachhaltigen Sicherung des Eigenkapitals der Bank

In der folgenden Anteilseignerversammlung am 17.06.1998 präsentierte der Vorstand (Berichterstatter: Herr Stuhlmann) die Unterlage „Überlegungen zur nachhaltigen Sicherung des Eigenkapitals der Bank."

Er berichtete, dass der Vorstand verstärkt über die Möglichkeiten zur Verringerung der Grundsatz-I-Belastung diskutiert habe und aus Sicht des Vorstandes sich ABS und Bürgschaften beziehungsweise Garantien anböten, um den notwendigen Eigenkapitalspielraum für Neugeschäfte zu schaffen. Herr Stuhlmann führte weiter aus: „Da ein wirtschaftlicher Umgang mit der Ressource Eigenkapital als Wettbewerbsfaktor insgesamt noch an Bedeutung gewinnen wird, es ist von weiteren Innovationen auf diesem Gebiet auszugehen. Insofern wird die Bank sowohl nationale als auch internationale Entwicklungen weiterhin intensiv beobachten. (...) Zur strategischen Sicherung ihrer Eigenkapitalbasis wird die Bank bemüht bleiben, Eigenkapital schonende Geschäftsarten zu forcieren und ihre Kosten- und Ertragssituation zu optimieren."

Ausweislich des Sitzungsprotokolls nahm die Anteilseignerversammlung Folgendes zur Kenntnis: „Der Vorsitzende der Anteilseignerversammlung Dr. Dietrich Rümker, Dr. Prautzsch sowie Herr Stuhlmann stimmen abschließend darin überein, dass die in der Diskussion befindlichen Modelle amerikanischer Investmentbanken zur Sicherung des Eigenkapitals gemeinsam geprüft und die in der WestLB bereits vorliegenden Erfahrungen auch für Kiel und Hamburg nutzbar gemacht werden sollten."

Die Investitionen der HLB in entsprechende „Modelle" gestalteten sich hieran anschließend wie folgt:

aa. Investitionen in ABS

In der Folgezeit investierte die HLB vermehrt in ABS, eine Produktkategorie, in die die Bank bereits in den Achtzigerjahren vereinzelt investiert hatte.

Bei einer ABSTrans-aktion werden weitgehend gleichartige Forderungen an eine selbst oder durch einen Dritten gegründete (Zweck-)Gesellschaft verkauft. Die ankaufende Gesellschaft refinanziert sich durch die Ausgabe von mit diesen Forderungen gesicherten Wertpapieren.

Dieses hatte sich von einem Randgeschäft zum volumenstärksten Aktivgeschäft der Bank entwickelt.