Raumsituation an der Stadtteilschule Bergstedt

Die Stadtteilschule Bergstedt ist die nördlichste Stadtteilschule Hamburgs und hat durch ihre geografische Lage ein großes Einzugsgebiet. Dadurch, dass sich die Bevölkerungsstruktur im Kerneinzugsgebiet (Duvenstedt, Lehmsahl-Mellingstedt, Wohldorf-Ohlstedt, Bergstedt und Sasel) kontinuierlich durch eine hohe Geburtenrate sowie eine Bebauungsverdichtung ändert und die Schule zudem ein außerordentlich erfolgreiches pädagogisches Konzept hat (neue Lernkultur, Ansätze der Montessoripädagogik, Integration von Kindern mit Behinderung, erfolgreiches Förderkonzept), steigen die Anmelde- und Schülerzahlen kontinuierlich. So ist aus der ehemals 3-zügigen, für 600 Schülerinnen und Schüler geplanten Gesamtschule eine 5-zügige Stadtteilschule geworden, die momentan von 800 Schülerinnen und Schülern, perspektivisch sogar von 1.000 Schülerinnen und Schülern besucht werden wird. Darüber hinaus hat sich infolgedessen selbstverständlich auch die Anzahl der Lehrkräfte und des pädagogischen Personals mehr als verdoppelt und auch der Bedarf hinsichtlich einer Cafeteria/Küche hat sich vollständig verändert. Das pädagogische Konzept der Schule ist auf Differenzierungsräume, Räume für Gruppenarbeit, Räume für Integrationsklassen und Fachräume angewiesen ­ diese fehlen zurzeit fast vollständig.

Durch die ständig wachsende Schüler-/-innenzahl ist bereits eine Klasse in die 4,5 km entfernte Schule am Walde ausgelagert und die fünften und sechsten Klassen (etwa 200 Schülerinnen und Schüler) befinden sich als „Dauergast" in der benachbarten Grundschule. Diese Klassen haben bei schlechtem Wetter keine Möglichkeit, sich in den Pausen draußen zu bewegen, da der Grandplatz dann gesperrt ist.

Die Unzufriedenheit der Eltern der Stadtteilschule Bergstedt ist auch deswegen so groß, weil alle benachbarten Gymnasien nur einen Standort haben ­ die Stadtteilschule Bergstedt aber drei. Abhilfe könnte geschaffen werden, wenn ein östlich der Schule gelegenes großes Grundstück von der Stadt erworben und dort ein Zubau errichtet würde. Laut Auskunft des Elternrates sind die Besitzerinnen des Grundstückes zu einem Verkauf bereit. Weitere Interessenten sind der Tennisverein Volksdorf-Wensenbalken und vermutlich auch Investoren für eine Wohnbebauung. Daher ist eine zügige Aufnahme der Verhandlungen unumgänglich.

Hinsichtlich der unbefriedigenden Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung gäbe es die Lösung, den benachbarten Sportplatz des SV Bergstedt mit einem Kunstrasenbelag und einer Tartanbahn zu versehen. Der SV Bergstedt und das Sportamt würden sich an den Kosten (500.000 Euro) beteiligen.

Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat:

1. Wie viele Klassen- und Fachräume sind für den Betrieb der Stadtteilschule Bergstedt aufgrund der vorhandenen Schülerzahl und Klassenzügigkeit erforderlich und vorhanden (bitte aufschlüsseln nach Klassenräumen und Fachräumen für die Schuljahre 2011/2012 bis 2015/2016)?

2. Wie viele Klassen- und Fachräume sowie Verwaltungsräume (Kollegiumszimmer, Teamräume, Besprechungsräume, Schulleitung und so weiter) sind für den Betrieb in den Schuljahren 2011/2012 bis 2015/2016 erforderlich (bitte aufschlüsseln nach Raumart und Schuljahr)?

Zum Schuljahr 2011/2012 besteht für die Stadtteilschule Bergstedt (STS) der Bedarf an 32 Klassenräumen, 18 Differenzierungsräumen sowie 21 Fachräumen.

Zum Schuljahr 2011/2012 wird die Schule über folgende Klassen- beziehungsweise Fachräume verfügen:

Am Hauptstandort der STS Bergstedt: 24 Klassenräume, sieben Differenzierungsräume sowie 15 Fachräume.

Am Standort der Grundschule Bergstedt: Elf Klassenräume (einschließlich neun mobiler Klassenräume), ein Differenzierungsraum sowie zwei Fachräume.

Am Standort der Grundschule Am Walde:

Zwei Klassenräume, ein Differenzierungsraum sowie mindestens drei Fachräume in gemeinsamer Nutzung mit der Grundschule.

Aussagen zum Raumbedarf der kommenden Schuljahre sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich, da die Organisation der Eingangsklassen der folgenden Schuljahre in den Klassenstufen 5, 7 und 11 nicht bekannt ist. Es ist davon auszugehen, dass die der Schule gegenwärtig zur Verfügung stehenden Raumressourcen bis zur Fertigstellung der geplanten Erweiterung ausreichen werden. Geringe Raumdefizite in der Versorgung mit Differenzierungsräumen können durch Überhänge im Klassenraumbereich aufgefangen werden. Die bestehenden Fachraumdefizite können von Schulen in der Regel durch eine Ausdehnung der Nutzungszeiten überbrückt werden.

Für den Bereich Lehrkräfte und Verwaltung stehen am Hauptstandort seit Fertigstellung der Schule 17 Räume mit einer Gesamtfläche von 476 m² zur Verfügung. Am Standort der Schule Am Walde wird der Schule ab kommendem Schuljahr ein Lehrerzimmer mit 29 m² zur Verfügung stehen.

Für 5-zügige Stadtteilschulen mit 3-zügiger Oberstufe sieht das Musterflächenprogramm für den Bereich Lehrkräfte und Verwaltung 544 m² vor. Der Raumbedarf im Bereich Lehrkräfte und Verwaltung wird auf Basis der geplanten Gesamtzügigkeit errechnet und ist unabhängig von der Anzahl der Lehr- und Verwaltungskräfte festgelegt.

3. Wie haben sich die Schülerzahlen in den benachbarten Gymnasien (Ohlstedt, Buckhorn, Walddörfer, Oberalster) sowie der Stadtteilschulen Poppenbüttel und der Stadtteilschule Walddörfer in den letzten drei Schuljahren entwickelt? Bitte aufschlüsseln nach Schuljahr und Schule.

Entwicklung der Anzahl Schülerinnen und Schüler in den angegebenen Schulen in den Schuljahren 2008/2009, 2009/2010 und 2010/2011:

Wenn ja, welche Ausweichmöglichkeiten gibt es für Schülerinnen und Schüler, die in diesem Fall nicht die Stadtteilschule Bergstedt besuchen können?

Nein, nicht nach den derzeitigen Planungen.

5. Gab es bereits weitere Gespräche mit dem SV Bergstedt und dem Sportamt?

Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

Ja, die zuständige Behörde hat hierzu am 29. September 2010 ein Gespräch geführt.

Eine Mitfinanzierung der Modernisierung des Sportplatzes Teekoppel durch Mittel des Sportamts ist lediglich in einer Größenordnung bis zu 100.000 Euro möglich.

6. Gab es bereits Gespräche mit den Besitzerinnen des östlich gelegenen Grundstückes (siehe Bebauungsplan 17 Bergstedt)?

Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

Wenn nein, warum nicht beziehungsweise für wann ist ein Gespräch anberaumt?

7. Gibt es bereits andere Pläne, um die offensichtliche Raumnot an der Stadtteilschule Bergstedt langfristig zu beheben?

Wenn ja, wie sehen diese Pläne aus?

8. Wie soll die jetzt kurzfristig aufgetretene Raumnot behoben werden?

Für den Ausbau der Stadtteilschule Bergstedt zu einer 5-zügigen Stadtteilschule mit 3-zügiger Oberstufe wurde im Herbst 2010 eine Machbarkeitsprüfung zur Ermittlung der verschiedenen Umsetzungsoptionen bei SBH | Schulbau Hamburg beauftragt.

Hintergrund ist die fehlende Fläche für Zubauten auf dem Grundstück der Stadtteilschule. Auf der Basis der Machbarkeitsstudie wird Schulbau Hamburg nach erfolgter Beauftragung durch die Behörde für Schule und Berufsbildung die erforderlichen Baumaßnahmen an der Schule realisieren.

Es werden zeitnah Gespräche seitens der zuständigen Behörde mit den Eigentümerinnen des östlich gelegenen Grundstückes aufgenommen.

Im Übrigen siehe Antwort zu 1. und 2.

9. Ist der Bau einer weiteren Stadtteilschule in der Nähe der Stadtteilschule Bergstedt geplant?

Wenn ja, an welchem Standort?

Nein.