Erschließung der Elbphilharmonie

Überarbeitung des Erschießungskonzepts: erreicht. Die Fußgänger werden so nur selten wegen anderer Personen zu Geschwindigkeits- oder Richtungsänderungen gezwungen.

Bei den Berechnungen der Qualitätsstufen nach HBS wird davon ausgegangen, dass die Fußgänger den Gehweg ausschließlich zur Fortbewegung nutzen. Da jedoch nicht auszuschließen ist, dass Personen beispielsweise zum Betrachten der Elbphilharmonie auf der Sandtorhafenklappbrücke stehen bleiben, kann es zu Einschränkungen der Gehwegbreiten kommen (Abbildung 23). Abbildung 23: Schematische Darstellung einer Einschränkung der nutzbaren Gehwegbreite durch wartende Fußgänger auf der Sandtorhafenklappbrücke

Da Personen in etwa eine Breite von 0,8 m beanspruchen und zwischen zwei Personen in der Regel ein Abstand von bis zu 0,2 m eingehalten wird, kann sich die zur Verfügung stehende Gehwegbreite um bis zu 1,0 m reduzieren ([5], S. 16).

Hinzu kommt, dass Fußgänger in der Regel zu Fahrbahnen einen seitlichen Sicherheitsabstand von rund 0,35 m halten ([1], S. 11-6 - 11-7), so dass im beschriebenen Fall die tatsächliche Gehwegbreite auf der Klappbrücke rund 1,35 m geringer als die vorhandenen Gehwegbreite ist. Durch die Einschränkung der Gehwegbreite ist folglich temporär mit deutlichen Qualitätseinbußen bei der Abwicklung der Fußgängerverkehre zu rechen. Es ist nicht auszuschließen, dass die tatsächlich zur Verfügung stehende Gehwegbreite häufig unter 2,0 m beträgt.

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Bewertung der Erschließungsvarianten

Zur Ermittlung einer Vorzugsvariante werden nachfolgend die vorgestellten Erschließungsvarianten hinsichtlich der Kriterien Erschließungsqualität, Benutzerqualität des Bus-Shuttles, Leistungsfähigkeit der Klappbrücke für alle Verkehrsteilnehmer, Abwickelbarkeit der Bringverkehre, Verkehrsaufkommen im Kaiserkai durch die Elbphilharmonie, Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge und Kosten ohne Brückenanhebung erläutert und bewertet. Eine Gegenüberstellung der Variantenbewertung zeigt Tabelle 1. Die Bewertung der Erschließungsvarianten erfolgt ohne Gewichtung der unterschiedlichen Kriterien entsprechend der Kategorien: sehr positiv zu bewerten ++ positiv zu bewerten + positive und negative Aspekte wiegen sich auf +/negativ zu bewerten ­ sehr negativ zu bewerten -Hervorgehoben sind die jeweils negativsten Bewertungen je Abwägungsaspekt.

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Tabelle 1: Bewertung der Erschließungsvarianten bei Anhebung der Sandtorhafenklappbrücke

Die der Bewertung zugrunde liegenden Überlegungen werden nachfolgend erläutert.

Erschließungsqualität

Die Bewertung der Erschließungsqualität erfolgt für die Straße Am Kaiserkai und die Elbphilharmonie. Unterschieden werden die Qualität des MIV und ÖPNV sowie die der Taxenverkehre der Elbphilharmonie.

MIV Kaiserkai Variante 1: Aufgrund der reversiblen Einbahnstraßenregelung müssen vor Veranstaltungsbeginn die Quellverkehre und nach Veranstaltungsende die Zielverkehre geringfügig längere Umwegfahrten in Kauf nehmen. +/Variante 2 und 3: Die Erschließung der Straße Am Kaiserkai ist nur über den Großen Grasbrook möglich und mit Umwegfahrten verbunden. Der Einsatz von Versenkpollern zur Durchfahrtsbeschränkung ist im Detail abzustimmen. ÖPNV Kaiserkai

Durch die Verlegung der HVV-Buslinie 212 aus der Straße Am Kaiserkai in die Straße Am Sandtorkai müssen die ÖPNV-Nutzer in allen drei Varianten teilweise länge