Mobile Stromversorgung von Kreuzfahrt- und Seeschiffen

In Hamburg hat zum Beispiel die Port Energy Logistic GmbH ein mobiles Konzept für die externe Stromversorgung unter entsprechenden Patentanmeldungen entwickelt.

Daneben soll es weitere Unternehmen geben, die an der Umsetzung dieses Konzeptes arbeiten.

Kreuzfahrt- und Seeschiffe, die den Hamburger Hafen anlaufen, müssen Bilgenwasser, Sludge, Siedlungsabfälle, Sewage (Fäkalien/Grauwasser) entsorgen und nehmen Treibstoff, Frischwasser, Proviant, Ausrüstung (Farbe, Reinigungsmittel et cetera) wieder auf. Der Service wird durch mobile Versorgungsdienste geleistet, die mit Spezialschiffen längsseits des Kreuzfahrt- oder Seeschiffs gehen und von Seeseite aus die Ver- und Entsorgung vornehmen.

Solche Schiffe könnten ebenso gut mit Generatoren, Gasturbinen oder Brennstoffzellen ausgestattet werden, sodass die Kreuzfahrt- und Seeschiffe während der Liegezeit wasserseitig mit elektrischer Energie versorgt werden können.

Die Vorteile mobiler Power Barges sind offensichtlich:

- Ökologischer Vorteil - weniger Emission aus Schwerölbetrieb, da der schiffseigene Hilfsmotor nicht zur Stromversorgung eingesetzt wird - gleichzeitig kann auf den Hilfskesselbetrieb mit Schweröl verzichtet werden. Der Hilfskessel heizt das hochviskose Schweröl auf.

- Mit der Power Barge kann auch die Entsorgung und Aufarbeitung von Schiffsabfällen betrieben werden. Dies nutzt ökonomische und ökologische Synergieeffekte, welche das Konzept für die Nutzer noch attraktiver machen.

- Finanzielle und zeitliche Vorteile könnten durch die Kombination von Dienstleistungen, die sonst einzeln erbracht werden müssen, erzielt werden.

- Wird der Strom mit LNG (Gas) oder Brennstoffzellentechnik erzeugt, wird der CO2 Ausstoß zusätzlich deutlich verringert.

Die Bürgerschaft möge deshalb beschließen:

Der Senat wird ersucht:

1. Als Alternative zur fixen Landstromversorgung die Möglichkeiten einer mobilen, wasserseitigen Energieversorgung (elektrisch und thermisch) durch Power Barges zu untersuchen und ein Konzept für den Hamburger Hafen zu entwickeln.

2. Einen Umsetzungsplan (Finanzierung) für ein Pilotprojekt unter Beachtung schon existierender privater Projekte im Umwelthauptstadtjahr zur Energieversorgung von Kreuzfahrtschiffen durch Power Barges vorzustellen und zu beginnen.

3. Das Konzept und den Umsetzungsplan den für Wirtschaft und Umwelt zuständigen Ausschüssen sowie der Bürgerschaft bis zum 30.11.2011 vorzustellen.