Staubentwicklung bei den Altspülfeldern in Wilhelmsburg

Den Medien war zu entnehmen, dass eine vom Senat eingesetzte Arbeitsgruppe die Luft- und Staubbelastungen durch die Altspülfelder in Wilhelmsburg überprüft hat und dabei zu dem Ergebnis kam, dass diese Meßergebnisse im wesentlichen denen im innerstädtischen Bereich gleichkommen und daher keine gesundheitlichen Gefährdungen zu befürchten seien. Allerdings wurden in den Sommermonaten offenbar höhere Belastungen als im Vergleich zu anderen Monaten festgestellt.

Um mögliche Belastungen aus der Staubentwicklung bei Altspülfeldern in Wilhelmsburg zu prüfen, wurden, wie in der Drucksache 16/3676 beschrieben, an drei Meßpunkten in der unmittelbaren Nachbarschaft der Altspülfelder „Jenerseitedeich/Kreetsander Hauptdeich" (Meßpunkte 511/1 und 511/2) und „Moorwerder (Einlage Ellerholz)" (Meßpunkt 570/1) Staubniederschlagsmessungen durchgeführt. Die Messungen erfolgten monatsweise; die Schwermetalle wurden aus quartalsweise vereinigten Proben bestimmt. Für die polychlorierten Dibenzodioxine und Dibenzofurane (PCDD/F) wurden Zwei-MonatsProben genommen. Für eine Bewertung wurden aus diesen Daten Jahresmittelwerte berechnet.

Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt.

1. Wie hoch waren die jeweiligen Meßwerte welcher Schadstoffe in den Monaten Juli, August und September, und welche Unterschiede zeigen sich bei diesen Werten gegenüber den anderen Monaten?

Die folgenden Tabellen zeigen die Meßergebnisse für die Staubinhaltsstoffe an den drei beprobten Meßorten jeweils für die Quartale Juni bis August und September bis November (Schwermetalle, Angaben in µg/[m2d]) bzw. für die Zwei-Monats-Zeiträume Juni/Juli und August/September (PCDD/F, Angaben in pg ITEQ/[m2d]).

Beurteilungswerte aus: Hamburger Umweltberichte 54/97.

Beurteilungswert des Länderausschusses für Immissionsschutz.

Erhöht gegenüber dem Jahresmittelwert waren während der Sommermonate im wesentlichen die Werte für die PCDD/F, während sich die anderen Größen nicht deutlich und systematisch vom Jahresmittelwert unterschieden. Bei der Bewertung ist auch zu berücksichtigen, dass während des Meßzeitraumes in unmittelbarer Nähe Deichbaumaßnahmen stattgefunden haben.

2. Wie hoch sind die in den Sommermonaten gemessenen Durchschnittswerte für die jeweiligen Stoffe, und wie hoch waren die jeweils gemessenen Spitzenwerte?

Die Beurteilungsgröße für Staubniederschlag und seine Inhaltsstoffe ist der jeweilige Jahresmittelwert.

Gesonderte Auswertungen für die Sommermonate werden üblicherweise nicht durchgeführt.

Die Staubinhaltsstoffe werden deshalb in der Regel nur aus Sammelproben über mehrere Monate analysiert. Daher ist für sie eine getrennte Auswertung der Sommermonate Juli, August und September nicht möglich.

Der Staubniederschlag wird monatsweise erfaßt. Zum Vergleich wird deshalb eine Sonderauswertung für ein anderes Meßgebiet von 6 km2 im Norden Wilhelmsburgs angeführt: In den Sommermonaten 1999 betrug hier der Durchschnittswert für den Staubniederschlag 70 mg/(m2d) und der höchste Monatswert 129 mg/(m2d).

3. Wie bewertet der Senat die Meßergebnisse aus den Sommermonaten im Hinblick darauf, daß sich in dieser Zeit häufig Kinder über längere Zeit in diesem Gebiet aufhalten?

Zur Beurteilung der Meßergebnisse sind die in Tabelle 3 genannten Grenz- und Beurteilungswerte für die Jahresmittelwerte heranzuziehen, für die PCDD/F-Deposition ist dies der 1993 vom Länderausschuß für Immissionsschutzwerte abgeleitete Jahresmittelwert von 15 pg ITEQ/m2 und Tag. Kurzfristig höhere Werte während der Sommermonate werden als nicht kritisch angesehen, da nur die langfristige orale Aufnahme (Jahresmittelwert) von Bedeutung ist.