Abwasserbeseitigungsplan

Nicht nur die organischen Schadstoffe werden zurückgehalten, sondern die in der zurückgehaltenen Mischwassermenge enthaltene Gesamtfracht aller Schadstoffe. So werden z. B. Nährstoffrachteinträge von Stickstoff und Phosphor in die Gewässer verringert. Die Rückhaltung der Nährstofffracht ist z.T. derart erfolgreich, dass die Einträge durch die Überläufe geringfügiger sind als andere Gewässerbelastungen, die ihre Ursache nicht in der Abwasserbeseitigung haben. Dies trifft 1997 bereits für den Eilbek- und Goldbekkanal und bis zum Jahr 2010 auch für den Osterbekkanal zu. Für die Fließgewässer oberer und unterer Alsterkanal sowie die Außenalster stellt die Nährstoffbelastung durch Mischwasserüberläufe ohnehin nur einen Bruchteil der Vorbelastung durch die Oberlieger dar.

Die 1982 angestrebte Umverteilung der Überlauffrachten von weniger auf höher belastbare Gewässerabschnitte ist im Ausbauzustand des Jahres 1997 bereits zur Realität geworden. Die CCSSBB Frachteinleitungen aus dem innerstädtischen Mischsielnetz wird durchschnittlich zu 61% bzw. 77% bis 2010 zur Elbe (Mischwasserauslass Hafenstraße und Klärwerksablauf) und zu 39 % bzw. 23% bis 2010 (vergl. Tabelle 6) der Alster zugeleitet. Insgesamt ist die CCSSBB -Belastung der Alstergewässer aus dem innerstädtischen Mischwassersielgebiet im Zeitraum 1982 bis 1997 um zwei Drittel verringert worden und kann bis zum Jahr 2010 noch einmal mehr als halbiert werden.

Schlussfolgerungen für den weiteren Ausbau des innerstädtischen MMiisscchhssiieellssyysstteemmss: Die erreichte Reduzierung der Gewässerbelastung belegt die Wirksamkeit der Summe aller im Rahmen der kommunalen Abwasserbeseitigung durchgeführten Maßnahmen.

Da die mit dem AEK gesteckten Handlungsziele bis zum Jahr 2010 erreicht werden, sollte dieses Konzept dann als abgeschlossen angesehen werden. Zukünftig muss allerdings an den aufgezeigten Defiziten für einzelne Einzugsgebiete wie z. B. die Umsetzung von Maßnahmen zur Regelung der Abwassersituation im Westen des innerstädtischen MMiisscchhssiieellggeebbiieettes gearbeitet werden. m3

(1997) bzw. 14,3 Mio. m3

(2010) Niederschlag pro Jahr zum Klärwerksverbund abgeleitet und dort behandelt. Die gewichtete Konzentration des CSB im Ablauf des Klärwerks Dradenau bei Regenwetter beträgt ca. 50 mg CSB/l. Die CSB Konzentration des Mischwassers wird mit 250 mg/l angenommen. Die Jahresrestfrachtbelastung der Elbe aus behandeltem Regenwasser wird hier mit Restbelastung bezeichnet.

Tabelle 6: Gewässerbelastende CSB-Jahresfracht aus den innerstädtischen Mischsielgebieten durch Mischwasserüberläufe bei Regen im Istzustand 1997 und im Ausbauzustand 2010

Eine Notwendigkeit zum Ausbau des innerstädtischen Sielnetzes kann sich so künftig vor allem bei lokal begrenzten Problemen und in Teileinzugsgebieten ergeben.

· Örtlich noch nicht ausreichendes Stauraumvolumen sollte nach Möglichkeit über die Sielerneuerung mit Profilvergrößerung geschaffen werden.

· Nördlich und östlich der Außen- und Binnenalster wird bis zum Jahr 2010 mit der vorgenommenen Sanierung und Erneuerung der Ausbau der Abwasserableitung abgeschlossen (vergl. beiliegende Karte 2). Vorrangig ist hier das Erhalten des erreichten Standards durch vorbeugende Unterhaltungsmaßnahmen.

· Westlich der Alster müssen in den nächsten Jahren die planerischen Überlegungen örtlich noch weiterentwickelt werden. Hier sind insbesondere für das Isebekstammsiel und den unteren Abschnitt des Geeststammsiels die für einen optimalen Betrieb notwendigen Abflusskapazitäten zu entwickeln. Zur Entlastung der Gewässer im westlichen Bereich - insbesondere des Isebekkanals - werden auch folgende Maßnahmen beitragen: Mit dem TS Winterhude ist das Transportsiel weiter nach Norden (bis zur Deelböge) verlängert worden. Über das TS Winterhude und das Anschlusssiel Rosenbrook/Deelböge werden dann Teile von Großborstel, Harvestehude, Winterhude und Eppendorf zum Klärwerk Köhlbrandhöft-Süd entwässern (s. Abbildung 4). Mit diesem Transportsiel und dem Anschlusssiel ist weiterer Stauraum sowie die Möglichkeit geschaffen worden, Mischwasser aus dem Bereich nördlich des Isebekkanals direkt über das Transportsiel abzuleiten.

Das Geeststammsiel westlich der Alster ist mit einem größeren Durchmesser erneuert und dadurch zusätzlicher Speicherraum erstellt worden. Die verbesserte Ableitungskapazität führt zu einer Verlagerung von Mischwasserüberlaufmengen vom Isebekkanal zur Außenalster, deren Selbstreinigungsvermögen deutlich größer ist. Durch den Anschluss des Geeststammsiels westlich der Abwasserbeseitigungsplan Seite 19

Alster an das TS Winterhude wird die Ableitung von Wassermengen bis zum Klärwerk Köhlbrandhöft-Süd erhöht und so die Belastung der Alster verringert.

· Bei bestehenden örtlichen Gewässerschutzdefiziten müssen neben dem Einfluss der Belastung durch Mischwasser auch andere Belastungsquellen mit betrachtet werden. In einer Gesamtschau sind dann alle Belastungsquellen weitgehend zu minimieren, um den Gewässerzustand zu verbessern und auch die Selbstreinigungsfähigkeit zu stützen. Hier sind zukünftig insbesondere für den Isebekkanal Konzepte gefragt, die alle Belastungsquellen berücksichtigen.

Elbe-Entlastungskonzept

Mit dem Elbe-Entlastungskonzept sollen die Belastungen aus Abwassereinleitungen (vornehmlich überlaufendes Mischwasser) am Nordufer der Elbe minimiert werden. Die Erweiterung und Verbesserung des Sielnetzes in Altona sowie die Aufhebung des Klärwerks Stellinger Moor tragen hierzu bei. Holztwiete an das Einzugsgebiet PW Hochrad 2

7 Anschluss von Övelgönne an das Einzugsgebiet PW Hochrad 1

8 Neubau Pumpwerk Beim Elbkurhaus in Blankenese mit Neubau Druckleitung PW 38 9 Sielneubau in der Seestraße mit Aufhebung MRB Flottbeker Marktweg 10 Umbau des Flottbek-Stammsiels zum Speichersiel, Herstellung von 3 Staustufen MRB 1075 11 Umschluss EZG des PW Beim Elbkurhaus an das EZG PW Hochrad 1

- 12 Verbesserung der Abflussverhältnisse in Bereichen der Elbchaussee, Erhöhung der Überlaufschwellen 13 Sielumbau in der Verlängerung der Hegarstraße 14 Umschlussarbeiten im EZG St. PauliFischmarkt zur Vermeidung von direkten Mischwassereinleitungen Transportsiel Altona TS 6 Tabelle 7: Baumaßnahmen EEK

Die Reduzierung der Mischwasserüberläufe aus dem Altonaer Sielnetz erfolgt durch den Neubau von Speichersielen bzw. durch die Aktivierung vorhandenen Speicherraums. Im Wesentlichen sehen die Lösungsansätze Folgendes vor (vergl. Tabelle 7):

· Neubau des Speichersiels Holztwiete unter dem Jenischpark mit einem Speichervolumen von 7.