Wohnungsbau

Ressourcen wird die Siedlungsentwicklung auf die gewachsenen Zentren konzentriert. Darüber hinaus wird die bauliche und wirtschaftliche Entwicklung auf die Siedlungsachsen entlang der von und nach Hamburg führenden und der überregionalen Verkehrswege ausgerichtet.

Über diese Siedlungsachsen werden auch die Entwicklungsimpulse der Kernstadt in die zentralen Orte der Teilräume gelenkt und der Verdichtungsdruck auf die Randzonen der Kernstadt verringert.

§ Flächenvorsorge, Verdichtung, Flächensparen: Die geordnete und zukunftsfähige Siedlungsentwicklung wird durch eine regional, interkommunal und mit der Landschaftsplanung abgestimmte Flächenvorsorge gewährleistet. Dadurch wird sichergestellt, dass für Wohnen, Dienstleistungen, Gewerbe, Freizeit, Naherholung und Infrastruktur ausreichende, gut geeignete und ökologisch verträgliche Flächen mit einer standortgerechten regionalen Verteilung zur Verfügung stehen.

Bei der Bereitstellung dieser Flächen werden insbesondere in den Zentren die Möglichkeiten der Nachverdichtung und Nachnutzung ausgeschöpft. Es wird insgesamt auf flächensparende Nutzungsformen geachtet, um vor allem im niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Teil der Metropolregion die Inanspruchnahme wertvoller land- und forstwirtschaftlicher Flächen sowie von naturbelassenen Flächen zu minimieren.

4. Landschaft und Natur ­ Eine grüne Region Stadt und Landschaft als grüne Region

Eine durch große und zentrale Wasserflächen, bedeutsame Parks und Grünanlagen gegliederte Stadtlandschaft mit einer vielfältigen und bedeutenden Baukultur bildet zusammen mit den abwechslungsreichen, wertvollen Naturräumen der Region in großräumigem Verbund eine Naturund Kulturlandschaft mit hohen ökologischen, aber auch sozialen und kulturellen Qualitäten. Die Metropolregion kann deshalb sowohl aus der Struktur der Metropole Hamburg, der herausragenden landschaftlichen Bedeutung des Urstromtals der Elbe, als auch aus den vielfältigen Potenzialen der benachbarten Räume das Markenzeichen einer grünen Region beanspruchen.

Die Wasser-, Grün- und Freiflächen Hamburgs sollen untereinander und mit den Landschaftsräumen am Stadtrand ein Freiraumverbundsystem, ein grünes Netz bilden, das ­ vergleichbar den Regionalparks im Rhein-Main-, Neckar- oder Emscher-Gebiet - verknüpft wird mit den Kulturlandschaften, Naturräumen und Erholungsgebieten der ganzen Region.

Flusstäler, Elbmarschen, Geest, Heide, Küstenlandschaften, Moore, Seen und Wälder

Die große Vielfalt der Landschaft in der Metropolregion macht zusammen mit der weltstädtischen Urbanität Hamburgs den besonderen Reiz dieser Region aus, die sie aus dem Kreis anderer europäischer Metropolregionen heraushebt.

Diese Vielfalt ist die ökologische Lebensbasis der Metropolregion. Sie ist aber darüber hinaus ein bestimmender Faktor für die Lebensqualität der Bürger, ein attraktives Angebot für die Naherholung und mit immer stärkerem Gewicht ein entscheidender „weicher" Standortfaktor in der globalen Konkurrenz.

Schutz, Pflege und Entwicklung Maßnahmen für Schutz, Pflege und Entwicklung von Landschaft und Natur haben deshalb einen besonderen Stellenwert für die Metropolregion.

Die Leistungsfähigkeit und Attraktivität von Natur und Landschaft soll dabei durch die Entwicklung von Biotopund Verbundstrukturen, wie z. B. das ökologische Netz „Natura 2000", sowie durch Renaturierungsmaßnahmen weiter gesteigert werden. Grünzüge und Landschaften zwischen den Siedlungsachsen, darunter insbesondere die besonders bedeutsamen Gebiete, müssen gesichert und entwickelt werden. Die Möglichkeiten naturnaher Freizeit- und Erholungsnutzung der Bevölkerung sollen gleichzeitig ausgebaut werden.

Verantwortung für die Naturgüter, für Klima, Luft, Boden, Wasser Siedlungsentwicklung, Wirtschaftsleben, Infrastrukturgestaltung und Infrastrukturausnutzung in der Metropolregion stehen in der Verantwortung für Schutz und Erhalt der Naturgüter. Ziel sollte dabei eine qualitative und nachhaltige Entwicklung sein, die auch zukünftigen Generationen gute Lebens- und Gestaltungsmöglichkeiten offen hält.

Die technologischen und organisatorischen Möglichkeiten zur Einsparung des Gebrauchs und zur Regenerierung der Naturgüter sollen umfassend unterstützt werden.

Leitgedanke ist es, die quantitative und qualitative Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes nachhaltig zu sichern und perspektivisch die Belastung der Naturgüter durch eine Bündelung von Einspar- und Regenerierungsmaßnahmen (Recycling, Renaturierung) zu vermindern.

Die Region fühlt sich den national und international formulierten Zielen und vereinbarten Verpflichtungen zur Reduzierung klimarelevanter Gase und zum Ausbau erneuerbarer Energien verpflichtet und will ihren Beitrag dazu leisten.

5. Vielfältiges und ausreichendes Wohnungsangebot, Wohn- und Freizeitqualität Bedarfs- und nachfragegerechte Wohnungsversorgung in allen Teilräumen

Die Bürgerinnen und Bürger der Metropolregion sollen in allen Teilräumen, in der Kernstadt, den Städten in Niedersachsen und Schleswig-Holstein und den Gemeinden der Region, ein vielfältiges, ausreichendes und bezahlbares Wohnungsangebot mit einem guten Wohnumfeld vorfinden. Die Bereitstellung geeigneter Flächen ist Aufgabe der Kommunen, die dazu in der Metropolregion eng untereinander und mit der Landesplanung kooperieren. Durch diese Kooperation soll auch sichergestellt werden, dass der soziale Wohnungsbau in allen Teilräumen der Region in geeigneter Weise entwickelt und gefördert werden kann.

Nutzungsmischung zur Sicherung ökonomischer, ökologischer und sozialer Qualitäten

Sowohl die Weiterentwicklung bestehender als auch die Entwicklung neuer Wohngebiete verfolgt den Anspruch, eine gute verkehrliche Anbindung (insbesondere ÖPNV) zu sichern und eine enge räumliche Nähe (Mischung) von Wohnen, Arbeitsplätzen, Einkaufs- und Freizeitangeboten zu gewährleisten. Dabei soll darauf geachtet werden, den besonderen Lebenssituationen von Frauen, Alleinerziehenden, Familien mit Kindern, Jugendlichen, Menschen mit Behinderungen und älteren Menschen Rechnung zu tragen.

Keine soziale Segregation in der Metropolregion Hamburg

Die Metropolregion Hamburg begegnet offensiv der großen Agglomerationsräumen weltweit drohenden Gefahr sozialer Segregation und damit verbundener Instabilität.

Dazu sollen alle Politikbereiche eng zusammenwirken. Siedlungs- und Wohnungspolitik leisten einen Beitrag durch Einsatz ihrer Instrumente, die die gewachsenen sozialen Netzstrukturen achten.

6. Zukunftsfähige Wirtschaft: Innovativ, sozial und ökologisch verantwortlich Weltoffen in Hansetradition

Die Spitzenposition der Metropolregion Hamburg als Drehscheibe internationalen Handelns beruht auf der räumlichen Lage, vor allem aber auch auf der historischen hanseatischen Tradition der Kooperation und des Austausches mit anderen Ländern. Diese Spitzenposition zu behaupten, handels - und logistikorientierte Dienstleistung auszubauen und dabei die industrielle, gewerbliche und handwerkliche Basis zu sichern ist ein wichtiges Ziel der regionalen Entwicklungspolitik.

Ausbau der technologieorientierten Produktions- und Dienstleistungsbranchen

Die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit der Metropolregion und die Leistungsfähigkeit ihres Arbeitsmarktes wird bestimmt durch den Auf- und Ausbau technologieintensiver Produktionen und spezialisierter Dienstleistungen mit hoher Wertschöpfung. Die Metropolregion wird die dabei bereits entstandenen Branchenschwerpunkte mit Nachdruck weiter profilieren. Flugzeugbau, Spezialmaschinenbau, Spezialfahrzeugbau, Elektronik, Chemie, Medizin, Umwelt-, Biotechnologie und Gentechnik im Hochtechnologiebereich, Finanz- und Beratungsleistungen, Medien, Design, Informations- und Kommunikationsleistungen im Dienstleistungssektor, innovatives Handwerk und die Nahrungsmittelbranche sind die Eckpfeiler einer Wirtschaft, die multistrukturell qualifizierte Arbeitsplätze und hohe Wertschöpfung bei ökologischer Verträglichkeit langfristig sichert.

Insbesondere das Zusammenwachsen von Computertechnik, Telekommunikation, Unterhaltungselektronik und audiovisuellen Medien löst einen tief greifenden technischwirtschaftlichen Wandel aus, der in Ausmaß und Folgewirkungen mit dem Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft zu vergleichen ist. Die Kernstadt Hamburg verfügt in den Schlüsselsektoren der Telekommunikation und Multimedia traditionell über eine hohe Kompetenz, die weit in die Metropolregion ausstrahlt. Die Metropolregion wird sich den technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen im Bewusstsein um die strategische Bedeutung dieser Schlüsseltechnologien auch künftig aktiv stellen und sie für die Region nutzbar machen. Die Mischung großer, mittelständischer und Handwerksbetriebe ist ein weiterer Garant für die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaftsstruktur in der Metropolregion.

Ein Kooperations- und Innovationsverbund für die ganze Metropolregion

Die Metropolregion setzt bei ihrer wirtschaftlichen Entwicklung auf Kooperation. Branchenspezifische Bedarfe können und sollen durch eine differenzierte und räumlich abgestimmte Flächenvorsorge und Infrastrukturausstattung erfüllt werden. Neue industrielle und gewerbliche Schwerpunkte auf den Siedlungssachsen stärken das regionale Wirtschafts- und Arbeitsplatzpotenzial.

Die an der Wirtschaftsförderung der Metropolregion beteiligten Institutionen unterstützen über die Landesgrenzen hinweg Innovationen, Neuansiedlungen und Existenzgründungen. Technologietransfer und die Kooperation von Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen sollen ansässigen und anzusiedelnden Unternehmen, insbesondere auch mittelständischen und Handwerksbetrieben als

Basis für einen regionalen Kooperations- und Innovationsverbund dienen.

Tourismus als Wirtschafts- und als Imagefaktor

Eine zukunftsfähige wirtschaftliche Entwicklung steht in immer engerem Zusammenhang mit der allgemeinen Attraktivität, mit den „weichen" Standortfaktoren. Die Metropolregion Hamburg will dabei ihre Vorzüge beim globalen Wettbewerb voll zur Geltung bringen. Sie wird auch deshalb ihre Stärken als Tourismusregion mit dem gesamten Potenzial von Stadt und Land gemeinsam weiterentwickeln.

Dadurch werden für die ganze Region maßgebliche Einkommensmöglichkeiten erschlossen, das Kultur- und Freizeitangebot für Bürgerinnen und Bürger der Region auf sehr hohem Standard gestärkt und das Image als Region mit überdurchschnittlicher Lebens- und Erlebnisqualität gefestigt. Die Metropolregion reiht sich damit ein in das Netz der großen europäischen Metropolen und deren globale Ausstrahlungskraft.

7. Kultur: Beitrag zur regionalen Identität und Standortfaktor Profilierung durch gemeinsame Kultur und Geschichte

Die gemeinsame Kultur und Geschichte spielen in dem Prozess der regionalen Kooperation eine wichtige Rolle.

Kultur als regionaler Identifikationsfaktor ist für die angestrebte Stärkung des Regionalbewusstseins unverzichtbar und bildet eine bedeutsame Grundlage für das weitere Zusammenwachsen. Die Vielzahl und Vielfalt kultureller Einrichtungen prägen das Bild der Metropolregion im In- und Ausland wesentlich mit.

Kulturelle Großveranstaltungen strahlen auf die ganze Region aus und tragen zu ihrer Profilierung bei. Das kulturelle Angebot stellt damit einen Standort- und Imagefaktor bei der Standortwahl von Unternehmen und hoch qualifizierten Beschäftigten dar.

Auch die Kulturlandschaften mit ihren historischen Siedlungsformen, baulichen Anlagen und Verkehrswegen sind für die Bildung einer regionalen Identität, als Attraktivitätsfaktoren für Naherholung und Tourismus wichtig.

Die regionale Zusammenarbeit kann einen Beitrag leisten, vorhandene kulturelle Angebote regional bekannter zu machen und eine Vernetzung zu erreichen.

Die Lebensader Elbe als verbindendes Element

Zu den regionsspezifischen Besonderheiten gehören zahlreiche maritime Denkmale an der Elbe, die auf die jahrhundertealte Tradition der Schifffahrt hinweisen. Ihre Erhaltung soll im Rahmen der regionalen Zusammenarbeit unterstützt werden. Es gilt, die maritim geprägte Landschaft in das öffentliche Bewusstsein zu rücken und auch touristisch zu erschließen. In der regionalen Zusammenarbeit sollen diese Kulturgüter und der landschaftliche Reichtum mit der Elbe als verbindendem Element für den Tourismus und damit für die wirtschaftliche Entwicklung der Region genutzt werden.

8. Die Metropolregion als Arbeitsmarkt der Zukunft Zentrales Anliegen: Stärkung des Arbeitsmarktes

Der Abbau der Arbeitslosigkeit und die Schaffung neuer und Erhaltung bestehender Arbeitsplätze bestimmen die Ziele der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik auch in der Metropolregion Hamburg.

Arbeitsmarktpolitik eröffnet Chancen für alle, durch eigene Anstrengungen ein Einkommen zu erzielen. Indem sie die Leistungsfähigkeit der Erwerbsbevölkerung verbessert, trägt sie zur positiven ökonomischen Entwicklung der Region bei, ebenso zu einer Modernisierung betrieblicher und überbetrieblicher Strukturen sowie zur Entlastung der Sozialsysteme.

Arbeitsmarktpolitik sollte sich als ein Impulsgeber für die Erschließung neuer Beschäftigungsfelder entwickeln.

Dieses gilt insbesondere im Bereich der Dienstleistungen und neuen Technologien. Indem sie eine weitere Flexibilisierung der Arbeitswelt begleitet, unterstützt sie die sonst brachliegenden Beschäftigungsmöglichkeiten über neue Arbeitszeitmodelle, Telearbeit, Altersteilzeit, Jobrotation usw.

Entwicklung gemeinsamer Handlungsstrategien Partnerschaftliche Kooperation und Koordination ist die Voraussetzung für erfolgreiche Handlungsstrategien zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Die in Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein existierenden Bündnisse für Arbeit und Ausbildung sind eine gute Basis für einen breiten Konsens in Wirtschaft und Gesellschaft als Grundlage für die Zusammenarbeit auch in der Metropolregion.

Eine auch der Bedeutung der Metropolregion Hamburg angemessene regionale Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsstrategie setzt zusätzliche Ansätze der Kooperation und Koordination aller arbeitsmarktpolitischen Akteure in der Region voraus. Die Transparenz der Landespolitiken und der Geschäftspolitiken der Landesarbeitsämter und Arbeitsämter soll erhöht werden durch antizipatorische und präventive Maßnahmen.