Ergebnisse der Erhebung von Aspekten der Lernausgangslage und Standardsicherung im Hamburger Schulwesen

Liste der Sachverständigen und Auskunftspersonen für die Anhörung zum Thema „Ergebnisse der Erhebung von Aspekten der Lernausgangslage und Standardsicherung im Hamburger Schulwesen (KMK, HmbSG)" am 12. Wahlperiode Drucksache 16/676

Fragenkatalog zur Sachverständigenanhörung zum Thema „Ergebnisse der Erhebung von Aspekten der Lernausgangslage und Standardsicherung im Hamburger Schulwesen (KMK, HmbSG)"

I. Zur Methodik der Untersuchung (LAU)

1. Gab es methodische Probleme? Wenn ja, welcher Art und wie sind Sie damit umgegangen?

2. Halten Sie die gewählten Untersuchungsbereiche (Sprach-, Leseverständnis, Rechtschreibung usw.) für ausreichend, um mit den Testergebnissen Aussagen über Schulleistungen treffen zu können? Von welchem schulischen Leistungsbegriff ist Ihre Untersuchung ausgegangen?

3. Für die Untersuchung waren zehn Fragestellungen maßgeblich. Gibt es Fragestellungen, die aus Ihrer Sicht mit der angewandten Methodik nicht hinreichend beantwortet werden konnten?

Gibt es Teilaspekte, die einer weiteren Untersuchung bedürfen?

4. Hielten Sie es für notwendig, ein weiteres Institut mit einer entsprechenden Untersuchung zu beauftragen, um die Basis der gewonnenen Erkenntnisse zu erweitern?

II. Zu den Befunden der Untersuchung:

1. Wie sind einzelne Testergebnisse vor dem Hintergrund früherer Untersuchungen und Erfahrungen zu bewerten? Welche Erkenntnisse ergeben sich aus der bisherigen Grundschulforschung in der Bundesrepublik über

­ die Leistungsfähigkeit von Grundschülern und Erklärungen ihrer Leistungsunterschiede,

­ den Einfluß soziokultureller Faktoren,

­ die Zusammenhänge zwischen Grundschulnoten bzw. Grundschulempfehlungen und Leistungsvermögen

­ Schulformentscheidungen der Eltern und der Zusammensetzung der Schülerschaft in den jeweiligen Schulformen,

­ Fragen der sozialen „Entmischung" der Schülerschaft?

2. Welche Ergebnisse der Untersuchung sind aus Ihrer Sicht

a) bemerkenswert, weil so nicht erwartet,

b) bekannt, d.h., decken sich mit bisherigen Erfahrungen/Erkenntnissen?

3. Geht Schule aus Ihrer Sicht mit den eingesetzten Ressourcen für Fördersysteme richtig um, oder bedarf es anderer pädagogischer Ansätze? Entsprechen Maßnahmen der „kompensatorischen Erziehung" dem heutigen Forschungsstand? Welche Erkenntnisse liegen dazu vor?

4. Auf welche Aspekte der Untersuchungsergebnisse könnten, sollten oder müßten die Pädagogen bzw. Schulen, die Schulaufsicht bzw. Behörden und die Vertreter/innen der Politik bzw. der Schulpolitik Ihrer Aufassung nach reagieren? Und mit welchen Maßnahmen?

5. Welche Bedeutung kommt der Verläßlichen Halbtagsgrundschule (VHGS) in diesem Zusammenhang zu?

III. Standardsicherung im Hamburger Schulwesen:

1. Wie lassen sich Ihrer Auffassung nach schulische Standards relativ zuverlässig sichern? Was liefert die Schulforschung dazu? Welche Erfahrungen haben Sie damit? Auf welche Fächer sollte bzw. könnte sich die Standardsicherung beschränken? Wie müssen Standards festgelegt werden, dass sie einen Beitrag zur Sicherung von Minimalstandards in Schulformen und Schulstufen leisten, die Vergleichbarkeit von Schulabschlüssen sichern, ohne die Leistungsheterogenität aus dem Auge zu verlieren oder die Durchlässigkeit des Schulsystems zu vermindern?

Wie können im Rahmen einer Standardsicherung auch komplexe Leistungen und Qualifikationen erfaßt werden?

2. Welchen Beitrag können die Ergebnisse der „Lehmann-Erhebungen" für die Lernentwicklung und Standardsicherung der unterrichtlichen und pädagogischen Arbeit in den verschiedenen Klassenstufen leisten?

3. Bieten die beabsichtigten Änderungen der ZVO und der AOiGS in Hamburg einen geeigneten Rahmen für die Standardsicherung, und sind die beabsichtigten Vergleichsarbeiten in diesem Zusammenhang ein adäquates Instrument? Wie beurteilen Sie diese im Hinblick auf die Zielrichtung, die Qualität von Schule zu verbessern bzw. zu sichern? Welche Auswirkungen haben Vergleichsarbeiten auf die Gestaltung von Unterricht?

4. In welchem Verhältnis stehen die beabsichtigten Vergleichsarbeiten zu der im HmbSG angestrebten größeren Eigenständigkeit von Schule und der veränderten Rolle der Schulaufsicht?

Gibt es für die Behörde andere Möglichkeiten, den im § 85 Absatz 3 HmbSG festgelegten schulgesetzlichen Auftrag zu erfüllen?

5. In welchem Verhältnis sollten die im HmbSG verankerte interne und externe Evaluation schulischer Leistungen zueinander stehen? Widersprechen diese Ansätze einander?