Programmsportarten auf die Veranstaltungsstätten in Hamburg

Zunächst wird in einer Übersicht gezeigt, wie die olympischen Programmsportarten auf die Veranstaltungsstätten in Hamburg und seiner Umgebung verteilt werden sollen. In den nachfolgenden Abschnitten wird das Standortkonzept unter sportfachlichen, städtebaulichen, freiraumplanerischen und erschließungstechnischen Gesichtspunkten beschrieben. Aspekte der Umweltverträglichkeit, der Nachhaltigkeit und Nachnutzung sowie die erforderlichen Investitionsbedarfe werden ebenso dargestellt.

Olympiazentrum Grasbrook

Die bedeutendsten olympischen Einrichtungen Olympiastadion, Olympia-Schwimmhalle, Olympia-Dome, Medienzentrum, olympisches Dorf und das olympische Jugendlager werden im Olympiazentrum Grasbrook im Zentrum Hamburgs angesiedelt. Die hohe Zentralität dieses Standortes einerseits und seine Lage an der Elbe im Hamburger Hafen andererseits versprechen ein einmaliges Olympiaerlebnis.

Olympia-Park Kleiner Grasbrook

Die Flächen des Kleinen Grasbrooks zwischen Norderelbe und Moldauhafen bilden den Standort für das Olympiastadion mit einer Größe für ca. 80.000 Zuschauer. Hier werden die Eröffnungs- und Abschlussfeiern der Olympischen Spiele sowie die zentralen Veranstaltungen der Paralympics stattfinden. Die Leichtathletikwettkämpfe, das Finale der Springreiter sowie Vorrundenspiele im Fußball werden ebenfalls hier ausgetragen. Dem Stadion westlich vorgelagert ist eine Aufwärmfläche für alle Leichtathletiksportarten.

Die Flächen des Amerikahöfts, des Krahnhöfts sowie der Kopfbereich des Segelschiffhafens sind die Standorte für die zentrale Olympia-Schwimmhalle mit 20.000 Zuschauerplätzen und den Olympia-Dome mit einer Kapazität von 20.000 Sitzplätzen. Hier werden die Schwimmwettkämpfe, Wasserballfinalspiele und die Turn-, Gymnastik- und Trampolinwettkämpfe, die Endrundenspiele im Basketball sowie die entsprechenden Wettkämpfe der Paralympics stattfinden.

Olympiastadion, Olympia-Schwimmhalle und Olympia-Dome sind in einen Landschaftspark am Südufer der Norderelbe eingebettet. Städtebaulich und freiraumplanerisch wird mit der Entwicklung eines Olympia-Parks auf dem Kleinen Grasbrook der überwiegend steinern geprägten Uferkante der südlich ein grünes Gegenüber gegeben. Um diesen Gedanken zu verstärken wird vorgeschlagen, die Kaikante zur Elbe zu brechen und den Park topographisch gestuft in eine natürlich geprägte Uferzone auslaufen zu lassen. Der soll langfristig ein Freiraumangebot für die neue und die benachbarten Stadtteile südlich der Elbe Veddel und Wilhelmsburg bilden und somit dazu dienen, diese Stadtbereiche enger miteinander zu verknüpfen.

Die Kaibereiche unmittelbar nördlich und südlich des Moldauhafens werden als Promenaden auf derzeitigem Höhenniveau umgenutzt und rahmen den Moldauhafen zu einem städtischurban gefassten Wasserplatz. Fußwegebrücken verbinden die Promenaden des Melniker Ufers und des Prager Ufers beiderseits des Moldauhafens. Zusammen mit dem südlich benachbarten, höherliegenden und verkehrlich belastbar ausgebauten Olympiaboulevard bildet dieser Freiraum eine ordnende zentrale Erschließungsachse zwischen den zentralen Sportstätten Olympiastadion und den beiden Hallenstandorten am Segelschiffhafen. Die zum Krahnhöft in Teilen abgebrochenen Kaianlagen des Prager Ufers werden im Rahmen der Erschließungsmaßnahmen erneuert, gewässerökologische Gesichtspunkte werden bei den Ausbaumaßnahmen berücksichtigt.

Unmittelbar südlich des Olympiaboulevards wird ein ca. 50 m breiter Streifen des OSwaldkais für ca. 1.000 Kfz-Stellplätze temporär nur für den Zeitraum der Olympischen Spiele und der Paralympics in Anspruch genommen. Die Parkplatzfläche wird für Fahrzeuge der olympischen Familie benötigt. Die Stellplätze werden in Parkdecks untergebracht. Nach Abschluss der Spiele stehen sie der Hafennutzung auf dem OSwaldkai zur Verfügung.

Die Olympia-Schwimmhalle und der Olympia-Dome auf den Kaizungen Krahnhöft und Amerikahöft liegen auf hochwassergeschützten, befestigen Flächen und sind Bestandteil des Olympia-Parks. Der ursprüngliche Verlauf des in den vergangenen Jahren teilweise zugeschütteten Segelschiffhafens wird durch einen zum Hafenbecken weich auslaufenden Grünraum visuell wahrnehmbar.

Innerhalb des Olympia-Parks Kleiner Grasbrook ist eine Feuerwehr- und Rettungswache mit 1.500 m2 Fläche für 4 Großfahrzeuge, 3 Rettungswagen sowie Büros und Ruheräume vorzusehen. Diese Wache ist nicht nur für das Olympiastadion, sondern für ein größeres Revier im Bereich Kleiner Grasbrook/Veddel zuständig. Die Wache muss für ihr gesamtes Revier verkehrsgünstig liegen. Die Planungen gehen naturgemäß bislang noch nicht so ins Detail, als dass das Revier für die Wache schon zugeschnitten werden könnte. Deshalb kann auch der taktisch optimale Standort für die Wache noch nicht ermittelt werden. Innerhalb des im Nahbereich des Stadions befinden sich mehrere Hubschrauberlandeplätze für die Polizei und die Notfallrettung. Darüber hinaus werden wasserseitige Liegeplätze für Löschund Ambulanzboote vorgehalten.

Olympiastadion

Die Warftenkonzeption (siehe 2.1.1.4) erlaubt es, das Stadion auf das heutige Geländeniveau aufzusetzen und gleichzeitig unterhalb der Projektionsfläche der aufgehenden Tribünenanlagen einen Sockel auszubilden. In diesem Gebäudeteil sind alle erforderlichen Nebeneinrichtungen für den Stadionbetrieb vorgehalten. Zusätzlich befinden sich hier die gesicherten Zugangsbereiche für die olympische Familie und für Besucher mit hohen Sicherheitsanforderungen. Diese Zone kann über einen Tunnel unterirdisch mit Kfz von Osten angefahren werden. Darüber hinaus befinden sich hier eine polizeiliche Befehlsstelle, eine Polizeiaußenstelle und eine technische Einsatzleitstelle der Feuerwehr mit den erforderlichen Außenflächen für die Zufahrt und die Unterbringung von Einsatzfahrzeugen.

Das Olympiastadion ist so konzipiert, dass die auf dem Sockel aufstehenden jedoch konstruktiv unabhängigen Tribünen nach Abschluss der Olympischen Spiele und der Paralympics abgebaut werden können. Hierdurch kann seine Kapazität von 80.000 Sitzplätzen auf ca. 20.000 rückgebaut werden. Die wiederum konstruktiv sowohl vom Sockel als auch den darauf aufstehenden Tribünen unabhängige Dachkonstruktion überdeckt alle Zuschauerplätze. Auch die Dachkonstruktion kann nach Abschluss der Spiele rückgebaut werden.

Die Anordnung der Ränge auf kreisrundem Grundriss sowie die nord-südgerichteten Sportflächen garantieren optimale Sichtverhältnisse für die Zuschauer und ideale Voraussetzungen für die Medienberichterstattung. Die geometrischen Verhältnisse zwischen den kreisrund ausgerichteten Tribünen und dem Oval der Spielflächen haben im Aufriss geschwungene Ansichtsflächen für die Tribünen zur Folge. Aufgrund der Ausrichtung des Gebäudes ergeben sich von einer großen Anzahl der Zuschauerplätze spannungsvolle Sichtbeziehungen auf die und die innere Stadt.

Die Architektur des Stadions wird durch die Elemente Sockel, Tribünen und Überdachung bestimmt. Neben der Konstruktion des Daches werden die unterschnittenen Tribünen sowie die Treppenanlagen, die zur Vertikalerschließung der Ränge erforderlich sind, gestaltprägend sein.

Olympia-Schwimmhalle

Die Schwimmhalle auf dem Krahnhöft ist mit einem Wettkampfbecken 25,00 m x 50,00 m, einem Aufwärmbecken von 50,00 m Länge und einer Breite von mindestens 6 Bahnen, einem Sprungbecken, das auch die Erfordernisse des Synchronschwimmens erfüllt, sowie allen erforderlichen Nebeneinrichtungen incl. einer polizeilichen Befehlsstelle und einer technischen Einsatzleitstelle der Feuerwehr mit den erforderlichen Außenflächen für Einsatzfahrzeuge ausgestattet. Die Zuschauerkapazität umfasst 20.000 Sitzplätze. Auch dieses Gebäude ist so konzipiert, dass nach Abschluss der Spiele eine sinnvolle Nachnutzung möglich ist.

Tribünen, Wasserbecken und Hallenbau sind konstruktiv von einander unabhängig. Die Zuschauerränge können entfernt werden. Die Wasserbecken sind so konzipiert, dass sie nach 2012 in eine großzügige Indoor-Waterworld umgebaut werden können.