Allerdings besitzt der Volkspark keine Eignung als Standort für das gesamte olympische Kernensemble

Mehrzweckhalle Color Line Arena mit 15.000 Sitzplätzen soll noch im Jahr 2002 fertig gestellt werden.

Allerdings besitzt der Volkspark keine Eignung als Standort für das gesamte olympische Kernensemble. Zudem wäre eine Unterbringung des kompletten Kernensembles im Bereich des Volksparks - auch bei Einbeziehung der Flächen der Trabrennbahn Bahrenfeld - nur zu Lasten derzeitiger Grün- und Sportnutzungen denkbar, die jedoch hierfür nicht zur Disposition stehen.

Städtebau-, Hochbau- und Freiraumplanung

Für die Austragung der Olympischen Spiele werden die Arenen im Bestand genutzt. Neubaumaßnahmen werden nicht erforderlich, es wird lediglich die Notwendigkeit für Instandsetzungsmaßnahmen entstehen.

Bereits in Rahmen der Standortuntersuchung zur städtebaulichen und landschaftsplanerischen Einbindung einer Mehrzweckhalle in den Volkspark Altona wurden die wenig attraktiven Fußwegeverbindungen von den S-Bahnstationen Stellingen und Eidelstedt kritisiert. Für die Olympischen Spiele müssen diese Wegeverbindungen deutlich aufgewertet werden. Der Weg von der S-Bahnstation Eidelstedt führt über die Schnackenburgsallee und über die Sylvesterallee. Hier wird für die Olympischen Spiele eine neue Straßenraumgestaltung vorzunehmen sein. Der Weg von der S-Bahnstation Stellingen verläuft durch eine Unterführung entlang der S- und Fernbahngleise und anschließend durch eine Grünverbindung, die randseitig mit industriellen Nutzungen besetzt sind. Die Unterführung soll durch Lichtinstallationen attraktiver gestaltet werden. Der Grünzug muss grundlegend neu gestaltet werden. Es wird geprüft, ob dafür auch untergenutzte Teilbereiche einzelner benachbarter Gewerbeflächen in Anspruch genommen werden können.

Die Color Line Arena und die AOL-Arena liegen auf einer gemeinsamen Nord-Süd Achse.

Der Zwischenbereich der Arenen, auf den auch der Haupteingang der Color Line Arena orientiert ist, soll mit einer Platzgestaltung versehen werden, die beide Einrichtungen gestalterisch stärker aufeinander bezieht und unter Einbindung einer Buskehre ein gemeinsames Forum für die Zuschauer schafft. Wesentliche Elemente der Platzgestaltung sind Bäume und Wasserbecken. Das Wasser soll als verbindendes Element in unterschiedlicher Form in alle olympischen Standorte gestalterisch eingebunden werden.

Nutzungen/Sportfachliche Planung

Die AOL-Arena soll Austragungsort für die Fußballspiele der Vorrunden, der Zwischenrunden und des Finales werden. In der Color Line Arena sollen die Handballwettkämpfe stattfinden.

Da beide Einrichtungen für Spitzensportereignisse ausgelegt sind, sind Nebeneinrichtungen wie Umkleiden, medizinische Einrichtungen und Anlagen für die Medienübertragung in ausreichender Anzahl und Qualität vorhanden.

Erschließung

Der Standort ist über die S-Bahnstationen Eidelstedt und Stellingen an den schienengebundenen ÖPNV angebunden. Stellplätze für Pkw sind in ausreichender Zahl und Beschaffenheit vorhanden.

Umweltverträglichkeit

Am Standort Volkspark werden bestehende Einrichtungen in Anspruch genommen. Es kommt zu keinen zusätzlichen Belastungen der Umwelt durch Baumaßnahmen. Flankierende Aufwertungsmaßnahmen auf den umgebenden Freiflächen, werden einen positiven Effekt auf den Standort haben.

Nachnutzung

Die Arenen sollen nach den Olympischen Spielen wieder für die Austragung von Fußballspielen bzw. als Mehrzweckhalle genutzt werden. Rückbaumaßnahmen fallen nicht an.

Flächenverfügbarkeit

Die Stadt hat das Recht auf Mitbenutzung beider Arenen für Olympische Spiele. Gestalterische Maßnahmen im Vorplatzbereich der Color Line Arena bedürfen der Abstimmung mit dem privaten Eigentümer.

Klein Flottbek Städtebau-, Hochbau- und Freiraumplanung

Der Derbyplatz Klein Flottbek und der Poloplatz liegen in den villengeprägten westlichen Elbvororten Hamburgs entlang der Parklandschaften, die das Nordufer der Elbe säumen.

Beide Plätze liegen auf dem Plateau des Elbhanges, der südlich des Derbyplatzes zur Elbe in sanft auslaufendem Relief zur Elbe abfällt. Die Plätze liegen im Westerpark des gartenhistorisch bedeutsamen Ensembles der um 1800 nach Vorbild englischer Landschaftsparks von Caspar Voigt angelegten Ornamented Farm. Das große Renommee des internationalen Standorts für Springreiten und seine attraktive Lage am nördlichen Rand der erst kürzlich wiederhergestellten Ornamented Farm machen ihn zu einem wichtigen Baustein der Hamburger Olympiabewerbung. Der Standort wird aufgrund der gartenkünstlerischen Bedeutung und des den Derbyplatz einrahmenden über 300jährigen Großbaumbestandes und der oberflächennahen Grundwassersituation unter Berücksichtigung der gartenkünstlerischen und ökologischen Lagebedingungen entwickelt. Insbesondere der Neubau der Tribünenanlage muss daher so konzipiert werden, dass der vorhandene Baumbestand möglichst erhalten bleibt.

Für den Wettkampfbetrieb auf der Austragungsstätte wird der vorhandene Boden des Derbyplatzes mit einer ca. 1,00 m mächtigen Sandschicht abgedeckt, um einen intensiv nutzbaren Untergrund unter Schonung des vorhandenen Oberbodens zu erhalten. Es ist geplant, zu den Wettkämpfen die Sandfläche mit Wasser anzustauen und die Anstauung vor dem Wettkampf zu entspannen, um eine gut belastbare Festigkeit der Sandschicht zu gewährleisten.

Die geplanten Tribünen werden auf maximal 25.000 Sitzplätze begrenzt. Die Tribünenanlage wird unter Berücksichtigung des Kronraums des Großbaumbestandes in die Silhouette des Derbyplatzes integriert. Konstruktive Vorkehrungen zum Tribünenbau stellen sicher, dass keine Verdichtungen der Oberflächen und Störungen der Bodenhorizonte und des Wasserhaushalts im Wurzeltellerbereich des Großbaumbestandes auftreten werden.

Die notwendigen Nebenflächen für die auf 2 getrennten Plätzen notwendige Unterbringung der Pferde und des Betreuungspersonals werden auf der Fläche des Poloplatzes sowie auf Flächen der südlich zum Derbyplatz gelegenen Parkanlage nachgewiesen. Die für die Austragung der Wettkämpfe benötigten 2 räumlich getrennten Abreitplätze mit jeweils getrennter Zugänglichkeit vom Poloplatz und von den Flächen südlich des Derbyplatzes können auf Flächen des jetzigen Reitbetriebes nachgewiesen werden.

Nutzungen

Die vorgesehene Nutzung des Derbyplatzes für die olympischen Reit- und Springwettbewerbe einschließlich der Nebenflächen werden mit der bestehenden Widmung öffentliche Grünfläche für den öffentlichen Park und private Grünfläche für den Derbyplatz abgedeckt. Eine Abstimmung mit dem Grundeigentümer wurde über die durchgeführt.

Erschließung

Der Standort Klein Flottbek ist leistungsfähig über das Schnellbahnnetz erschlossen und in wenigen Minuten fußläufiger Entfernung von der S-Bahnstation Klein Flottbek erreichbar.

Für den Individualverkehr ist die Wettkampfstätte nicht zugänglich. Ca. 550 Stellplätze für den Individualverkehr werden in fußläufiger Entfernung auf den Flächen des Christianeums nachgewiesen.

Sportfachliche Planung

Der Derbyplatz Klein Flottbek ist ein international eingeführter Standort für Springreiten. In ihm sollen die Sportarten Springreiten und Dressur durchgeführt werden. Die bestehende Tribünenanlage von derzeit ca. 3.000 Plätzen wird abgerissen und für die Zeit der Olympischen Spiele auf eine Kapazität von ca. 25.000 Zuschauerplätzen erweitert. Der Poloplatz wird als Stellplatz für Pferdeboxen und Nebeneinrichtungen temporär beansprucht.

Umweltverträglichkeit

Die Integration der olympischen Wettkämpfe Springreiten und Dressur in das ökologisch und gartengestalterisch sensible Umfeld des Derbyplatzes erfordert erhöhte Aufwendungen für das Tribünenbauwerk und spezifische Maßnahmen zur Schonung des empfindlichen Bodenund Gewässerhaushaltes. Insbesondere werden zur Schonung des empfindlichen und wertvollen Altbaumbestandes spezifische Maßnahmen zur Sicherung der Wurzelteller und der Stämme des Großbaumbestandes vorgenommen.

Vor allem die bis zu dreihundert Jahre alten Eichen erfordern besondere Schutzmaßnahmen.

So ist vorgesehen, dass in der Bauphase ein Befahren des Wurzelbereiches mit schweren Maschinen ausgeschlossen ist, da die Altbäume besonders sensibel auf alle Veränderungen im wurzelnahen Bereich reagieren. Auch Veränderungen des Grundwasserhaushalts durch Aufgrabungen beim Bau von Fundamenten müssen zur Schonung und Sicherung des Großbaumbestandes vermieden werden.

Mit dem jetzigen Planungsstand können bei Einhaltung der Maßgaben und durch die Lage der Wettkampfstätte erhebliche und nachhaltige Beeinträchtigungen des Baumbestandes und Veränderungen des empfindlichen Wasserhaushalts weitestgehend vermieden, jedoch nicht ausgeschlossen werden. Um die Eingriffe so gering wie möglich zu halten, müssen im Zuge der konkretisierenden Planungen Schutzmaßnahmen während der Bau-, Nutzungsund Rückbauphase unter Einschaltung eines Baumsachverständigen qualifiziert festgelegt werden. Für die unvermeidbaren Eingriffe in den Baumbestand werden Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Rahmen der Genehmigungsverfahren festgelegt.

Nachnutzung

Im Anschluss an die Spiele wird die Tribünenanlage bis auf eine in der jetzigen Lage verbleibende Tribüne mit 8.000 Sitzplätzen zurückgebaut. Die auf dem Derbyplatz eingebrachte Sandschicht wird entfernt und der Derbyplatz wieder für die bisherige Nutzung des Springderbys hergerichtet.

Flächenverfügbarkeit

Die Flächen des Poloplatzes an der Jenischstraße sind städtisch und zurzeit bis 2020 an den Hamburger Poloclub vermietet. Eine Mitbenutzung der Fläche für Olympische Spiele ist mit dem jetzigen Betreiber abzustimmen.

Der Derbyplatz an der Jürgensallee befindet sich im Privateigentum. Für die Ausrichtung der entsprechenden Wettkämpfe an diesem Standort ist der Platz befristet anzumieten. Die südlich an den Derbyplatz anschließenden, ebenfalls privaten Flächen sind von der Stadt Hamburg für die Einrichtung einer öffentlichen Parkanlage langfristig angemietet. Eine Nutzung der Flächen für die Olympischen Spiele bedarf der Zustimmung des privaten Grundeigentümers.