Qualifizierungskampagne für die Pflegeberufe

Dieses hat verschiedene Ursachen, ein Aspekt ist sicherlich das schlechte Image für diesen Beruf. Deshalb muss es ein Ziel von Senat und Bürgerschaft sein, das Bild des Pflegers oder der Pflegerin in der Altenpflege aufzubessern.

Pflegeberufe leiden aber nicht allein unter dem schlechten Image, das Berufsanfänger und Neueinsteiger davon abhält, ihre Chancen in diesem Bereich zu suchen. Viele gut ausgebildete sowie auch angelernte Pflegekräfte verlassen nach kurzer Zeit ihren Beruf wieder, da sie die Arbeitsbedingungen und Entwicklungschancen als unzureichend empfinden. Daher reicht es nicht aus, nur das Image der Pflegeberufe zu verbessern.

Neben einer angemessenen Bezahlung und vernünftigen Arbeitsbedingungen gehören zu einem attraktiven Berufsbild auch langfristige Perspektiven und die Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Dies kann nur durch eine solide Ausbildung und fortlaufende Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung erreicht werden.

Eine Ursache für den oben beschriebenen Fachkräftemangel liegt sicherlich darin, dass es in der Vergangenheit für den Beruf Altenpfleger/Altenpflegerin keine einheitliche Ausbildung gab und auch nicht geklärt war, wer diese Berufsbezeichnung wann führen durfte. Das hat sich geändert, seitdem der Bundestag im Juli 2001 das Gesetz über die Berufe in der Altenpflege beschlossen hat. Leider kann das Gesetz nicht in Kraft treten, da Bayern als einziges Bundesland eine Normenkontrollklage beim Bundesverfassungsgericht eingereicht hat und die Zuständigkeit des Bundes nicht anerkennt.

Ein weiteres Problem in der Altenpflege ist die Vielzahl angelernter Kräfte, die den hohen qualitativen Anforderungen des Berufsbildes nicht entsprechen. Sie weiter zu qualifizieren, war bisher für viele Träger zu kostenaufwendig.

Qualifizierungsmaßnahmen für bereits in der Pflege tätige Menschen sollen zum einen den vielen angelernten Pflegekräften eine langfristige berufliche Perspektive ermöglichen. Zum anderen sollen auch ausgebildete Fachkräfte von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen profitieren, indem sie sich neue Arbeitsfelder erschließen und ihre Aufstiegschancen verbessern.

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Der Senat entwickelt gemeinsam mit

­ den Trägern der Pflege in Hamburg,

­ der Arbeitsverwaltung und

­ den Kranken- und Pflegekassen eine Qualifizierungskampagne für die Beschäftigten im Pflegebereich.

Die Kampagne soll sowohl die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Fachkräfte als auch die Qualifizierung von Angelernten umfassen.

Dazu sollen insbesondere die Möglichkeiten, die das Job-AQTIV-Gesetz zur Qualifizierung älterer Menschen in kleinen und mittleren Unternehmen genutzt werden.

Darüber hinaus soll die Kampagne so angelegt werden, dass die Voraussetzungen für den Einsatz von Mitteln der Europäischen Union geschaffen werden (z.B. EQUAL).