Belastungen des Bodens in Hamburg-Heimfeld

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:

1. Seit wann sind der Umweltbehörde die Schadstoffbelastungen des Bodens in Heimfeld bekannt? Welche Bereiche sind in welchem Umfang von der Belastung betroffen? (Wie hoch sind die zulässigen Grenzwerte?)

Die Belastungen des Bodens mit Polychlorierten Biphenylen (PCB) im Bereich der Baustelle auf dem Gelände der ehemaligen Scharnhorst-Kaserne sind der Behörde für Umwelt und Gesundheit seit dem 4. Juli 2002 bekannt. Hinweise auf eine lokale Verunreinigung des Bodens mit PCB lagen den zuständigen Stellen im Zusammenhang mit dem Bebauungsplanverfahren seit 1997 vor. Messungen ergaben seinerzeit jedoch nur Gehalte im unkritischen Bereich.

Der Schadensbereich ist auf einer Fläche von ca. 300 m2 am südlichen Rand des insgesamt ca. 8000

m2 großen Flurstückes eingegrenzt.

Mit der Untersuchung von insgesamt 77 Proben aus 20 Rammkernsondierungen in Tiefen bis 5 m und aus der Baugrube wurden an sechs Stellen PCB-Belastungen oberhalb von 0,8 mg/kg im Boden festgestellt. Die erhöhten Gehalte betrugen bis 13 mg/kg; ein Einzelwert in der Baugrube lag bei 3439 mg/kg.

Die Prüfwerte nach der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung für den Wirkungspfad Boden/Mensch liegen bei 0,4 mg/kg Trockenmasse (TM) für Kinderspielflächen und bei 0,8 mg/kg TM für Wohngebiete. Diese Werte gelten ausschließlich für den Oberbodenbereich, d.h. für eine Tiefe von 0 bis 0,35 m.

2. Wann werden abschließende Ergebnisse erwartet?

Abschließende Ergebnisse werden voraussichtlich Anfang August vorliegen. In unmittelbarer Nähe des Baukrans können Proben erst nach seiner Entfernung genommen werden.

3. Welche Einschränkungen (und Vorsichtsmaßnahmen) ergeben sich nach Erkenntnissen der Umweltbehörde daraus?

Für die Anwohner ergeben sich keine Einschränkungen und besonderen Vorsichtsmaßnahmen, da das Betreten der Baustelle für Betriebsfremde untersagt und die Baustelle gesichert ist. Für die auf der Baustelle tätigen Bauarbeiter gelten die Bestimmungen des Arbeitsschutzes.

4. Wurden die Anwohner im Umfeld der Funde über den Sachverhalt und mögliche Gesundheitsrisiken informiert? Wenn ja, wann und in welcher Form? Wenn nein, warum nicht?

Am 6. Juli 2002 wurde die Öffentlichkeit über die lokale Presse informiert. Am 12. Juli sowie am 17. Juli 2002 wurden die Anwohner durch in die Hausbriefkästen verteilte gedruckte Handzettel jeweils über den aktuellen Sachstand unterrichtet. Am 23. Juli 2002 fand eine Informationsveranstaltung für alle Anwohner statt. Darüber hinaus wurden Anfragen interessierter Bürgerinnen und Bürger schriftlich oder in persönlichen Gesprächen beantwortet.

Zwischenzeitlich haben sich die beteiligten Dienststellen in einer Reihe weiterer Berichterstattungen in der Presse sowie im regionalen Fernsehen zu dem Schadensfall geäußert.

5. Wie sind nach Einschätzung der Behörde die Bodenbelastungen entstanden?

Quelle der Bodenbelastungen ist sehr wahrscheinlich eine bis zum Abriss der Kaserne innerhalb eines Gebäudes befindliche Transformatorenstation, da das Transformatorenöl seinerzeit PCB enthielt.

Nähere Erkenntnisse zur Entstehung des Schadens gibt es nicht.

6. Ist mit einer Belastung der Oberflächengewässer und oder des Grundwassers zu rechnen?

Wie ist Art und Umfang der Belastung bezüglich der Umweltgefährdung, der Gesundheitsrisiken für die Anwohner jetzt und in Zukunft einzuschätzen?

Mit einer Belastung der Oberflächengewässer und/oder des Grundwassers ist aufgrund der Eigenschaften der PCB sowie der Lage des Geländes und der hydrogeologischen Verhältnisse nicht zu rechnen.

Nach den Messergebnissen sind über den festgestellten Schadensbereich hinaus keine Auswirkungen auf die Umwelt zu erwarten.

Für die Anwohner bestehen außerhalb des eingezäunten Baustellenbereichs keine gesundheitlichen Risiken; vgl. oben Antwort zu 3. Durch die eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen wird künftig auch eine Gefährdung auf dem bislang eingezäunten Gelände ausgeschlossen.

7. Welche Sanierungsmaßnahmen sind in Anbetracht dieser Sachverhalte eingeleitet oder bereits durchgeführt worden?

Bisher sind ca. 400 t verunreinigten Bodens abgefahren worden. Alle Bodenbereiche, die mit PCB oberhalb des Prüfwertes von 0,4 mg/kg TM belastet sind, werden aus der Baugrube entfernt und ordnungsgemäß entsorgt.