Die Tabelle in Anlage 2 gibt einen Überblick über den aktuellen Stand dieser Entwicklung vgl

4. b) In welchen Bundesländern wird eine erste Fremdsprache bereits in der Grundschule flächendeckend erteilt? Wie viele Stunden sind in welchen Klassenstufen dafür vorgesehen?

In allen Ländern wird eine flächendeckende Versorgung mit Fremdsprachenunterricht im Pflichtbereich der Klassen 3 und 4 bereits umgesetzt bzw. bis spätestens 2004/05 angestrebt.

Die Tabelle in Anlage 2 gibt einen Überblick über den aktuellen Stand dieser Entwicklung (vgl. Anlage 2: Übersicht über das Fremdsprachenangebot in den Grundschulen der Länder). Zahlreiche Länder haben zusätzlich Fremdsprachenunterricht in den Jahrgangsstufen 1 und 2 als Modellversuch (BY, SL), Arbeitsgemeinschaft (HH, ST, TH), Projekt (HE), bilinguale Klasse (HH, HE) oder sogar als flächendeckenden Pflichtunterricht (BW, RP), in der Umsetzung. In einigen Bundesländern werden Sprachbegegnungskonzepte in den Jahrgangsstufen 1 und 2 angeboten (BW, BB, HB, NW).

Den Schulen stehen für den Fremdsprachenunterricht je Jahrgangsstufe in der Regel ein bis zwei Wochenpflichtstunden zur Verfügung, die allerdings häufig in kürzere Einheiten aufgeteilt oder ganz in den Wochenarbeitsplan integriert werden.

4. c) In welchen Bundesländern gibt es neben der Regelstundentafel für die Grundschule auch eine flexibilisierte Stundentafel? Auf welche Fächer bzw. Aufgabengebiete bezieht sich diese, welchen Spielraum gibt sie in diesen Bereichen? Welche schulischen Gremien entscheiden über die flexible Nutzung?

Die Erhebung der gewünschten Daten aus allen Bundesländern konnte in der für die Beantwortung einer Großen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit und unter Berücksichtigung der Ferien in allen Bundesländern nicht durchgeführt werden.

4. d) Wie viel Prozent des vorgesehenen Unterrichts wurden tatsächlich erteilt bzw. wie hoch ist der Unterrichtsausfall an den Grundschulen in den einzelnen Bundesländern?

Der Unterrichtsausfall wird in den Bundesländern nicht regelmäßig erhoben.

Bisher gab es in Hamburg nur zeitlich begrenzte Erhebungen, über die der Senat der Bürgerschaft im März 1999 berichtet hat (Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft zu dem Ersuchen der Bürgerschaft vom 3./4. März 1999, Drucksache 16/2183).

Während der Einführung der VHGS in den Schuljahren 1996/97 bis 1999/2000 wurden in den einzelnen Regionen monatlich Berichte über die Organisation des Vertretungsunterrichts erstellt. Über diese vier Schuljahre hinweg lag der Unterrichtsausfall bei 0,1 Prozent.

Die letzte Vollerhebung der zuständigen Behörde in den allgemein bildenden Schulen mit Sekundarstufen zum Vertretungsunterricht und zum Unterrichtsausfall fand danach in der Zeit vom 1. November 1999 bis zum 14. Januar 2000 statt. Der Unterrichtsausfall lag bei den integrierten und kooperativen Gesamtschulen bei 4,75 Prozent, den Gymnasien bei 4,77 Prozent und bei allen allgemein bildenden Schulen bei 4,42 Prozent.

Die o.a. Drucksache verweist auf Ergebnisse entsprechender Erhebungen aus jeweils einer Stichprobe von Schulen in den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin und Hessen, die im Schuljahr 1999/2000 zu verschiedenen Zeitpunkten durchgeführt wurden. Danach betrug der ausgefallene Unterricht in den Schulen aller Schulformen in Baden-Württemberg 3,6 Prozent, in den allgemein bildenden Schulen in Berlin 4,8 Prozent und in den allgemein bildenden Schulen ohne SEK II in Hessen 8,4 Prozent im Vergleich zu 3,1 Prozent in den Schulen aller Schulformen in Hamburg.

5. In welchen Bundesländern gab es in den letzten elf Jahren Veränderungen bei der Stundentafel der Grundschulen? Sind insbesondere die Grundstunden in den Fächern Deutsch und Mathematik erhöht worden?

Die Erhebung der gewünschten Daten aus allen Bundesländern konnte in der für die Beantwortung einer Großen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit und unter Berücksichtigung der Ferien in allen Bundesländern nicht durchgeführt werden.

6. Plant der Senat in den nächsten Jahren Veränderungen bei der Stundentafel der Grundschulen? Sind ihm geplante Veränderungen in anderen Bundesländern bekannt? Wenn ja, welche?

Die zuständige Behörde beabsichtigt, die bislang optionale dritte Sportstunde zum kommenden Schuljahr 2002/03 verbindlich einzuführen. Im Gegenzug wird für die offene Eingangs- und Schlussphase eine Unterrichtsstunde weniger vorgesehen.

Informationen über geplante Veränderungen der Stundentafeln in anderen Bundesländern für die Grundschulen konnten in der für die Beantwortung einer Großen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit und unter Berücksichtigung der Ferienzeit in allen Bundesländern nicht erhoben werden.

7. Wie viele Unterrichtsstunden sind für über die Pflichtstundenzahl hinausgehende Unterrichtsangebote an den Grundschulen in den einzelnen Bundesländern vorgesehen?

a) Was sind dieses für Angebote?

Auskunft über zusätzliche Unterrichtsangebote gibt die von der KMK entwickelte Kennziffer erteilter Unterricht je Klasse. Mit ihr wird das Volumen des Pflichtunterrichts und des freiwilligen Unterrichts erfasst, das im Durchschnitt einer Klasse zuteil wird.

Berücksichtigt werden neben den Wochenpflichtstunden der Förderunterricht, der Wahlunterricht, der Förderunterricht und die Teilungsstunden.

Eine umfangreichere Stundentafel und ein größeres Angebot an freiwilligem Unterricht bedeuten ein erweitertes schulisches Angebot, das sich im Verhältniswert unmittelbar niederschlägt. Gleiches gilt für Wahlmöglichkeiten im Wahlpflichtbereich (etwa bei den Fremdsprachen), sofern die hierfür vorgesehenen Differenzierungen zusätzliche Lehrerstunden erfordern.

Dies ist jedoch nicht immer der Fall, weil mit zunehmender Zügigkeit einer Schule, d.h. zunehmender Zahl von Klassen in einer Jahrgangsstufe, Differenzierungsmaßnahmen häufiger auch ohne zusätzlichen Stundenbedarf durchgeführt werden können. Nicht jede Erweiterung des Unterrichtsangebots kommt deshalb in der oben genannten KMK-Kennziffer zum Ausdruck.

Beachtet werden muss andererseits, dass in diese Kennziffer auch die Kapazitäten eingehen, die z.B. in Hamburg zur Vermeidung von Unterrichtsausfall und zur Förderung durch Doppelsetzungen im Unterricht (z.B. in Tutorenstunden) aufgewandt werden.

Nicht erschlossen wird durch diese Relation die Betreuungsdichte oder Intensität für den einzelnen Schüler bzw. für die einzelne Schülerin. Dazu wäre die Einbeziehung der Relation Schüler je Klasse notwendig.

Übersicht: (Nach: Schule in Deutschland, Statistische Veröffentlichungen der KMK, Nummer 161, Juli 2002, Seite 106.) Erteilte Unterrichtsstunden je Klasse nach Bildungsbereichen in den Ländern 2000

Eine überdurchschnittliche Zahl von Unterrichtsstunden wurde danach im Jahr 2000 den Klassen in Brandenburg (34,4), Berlin (35,9) und insbesondere Hamburg (37,2) zuteil. Während die Klassen in den beiden erstgenannten Ländern zwischen 8 und 13 Prozent mehr Unterrichtsstunden je Klasse erhalten haben als alle Klassen Deutschlands im Durchschnitt, übertraf die Stundenzahl je Klasse in Hamburg den Bundesdurchschnitt sogar um 16,7 Prozent. Ursache ist die Einführung der Verlässlichen Halbtagsgrundschule (vgl. Vorbemerkung). Die wöchentliche Stundenzahl der Primarschüler in Hamburg überschritt das Bundesmittel um beinahe ein Drittel.

7. b) Wie viel Prozent der Schülerschaft nehmen durchschnittlich daran teil?

Die Erhebung der gewünschten Daten aus allen Bundesländern konnte in der für die Beantwortung einer Großen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit und unter Berücksichtigung der Ferien in allen Bundesländern nicht durchgeführt werden.

8. In welchen Bundesländern gibt es Grundschulen, die als obligatorische Ganztagsschulen mit erweiterter Stundentafel geführt werden?

8. a) Wie sieht deren Stundentafel aus?

b) Wie viel Prozent der jeweiligen Schülerschaft profitieren von diesem Angebot?

Nach Auskunft ihres Sekretariats arbeitet die KMK zurzeit an einer entsprechenden Übersicht auf der Basis einer für alle Länder anwendbaren Definition des Begriffs Ganztagsschule. Sie wird voraussichtlich im Herbst 2002 vorliegen.

Die Erhebung der gewünschten Daten aus allen Bundesländern konnte in der für die Beantwortung einer Großen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit und unter Berücksichtigung der Ferien in allen Bundesländern nicht durchgeführt werden.

9. Wie viele Grundstunden sind in den Stundentafeln der sechsjährigen Grundschulen für die Klassenstufen 5 und 6 der Haupt- und Realschulen bzw. der Integrierten Haupt- und Realschulen, Regionalschulen, Regelschulen oder Sekundarschulen sowie der Gymnasien einschließlich der Orientierungs- und Förderstufen für die Klassenstufen 5 bis 9 bzw. 5 bis 10 in Hamburg und in anderen Bundesländern vorgesehen?

Vgl. Antworten zu 1. a) bis 1.d).

9. a) Wie viele Unterrichtsstunden sind jeweils für die Fächer Deutsch und Mathematik vorgesehen?

Einen Überblick über die aktuellen Wochenpflichtstunden für die Fächer Deutsch (D) und Mathematik (M) im Schuljahr 2001/02 in Hamburg und über die geplante Entwicklung dieser Fachstunden in den nächsten beiden Schuljahren geben die nachfolgenden Tabellen.