Schulden

Förderung der Hamburger Kammerspiele unter neuer und alter Intendanz

Während einer Pressekonferenz am 15. August wurde Dominique Horwitz als Intendant der Hamburger Kammerspiele ab der Spielzeit 2003/2004 vorgestellt. Für diese Aufgabe wünschen wir Dominique Horwitz alles Gute und viel Erfolg.

In einer Pressemitteilung der Kulturbehörde vom 15. August kündigt Senatorin Dana Horáková an, die Hamburger Kammerspiele unter der Leitung von Dominique Horwitz weiterhin mit 932000 Euro jährlich zu fördern. Darüber hinaus sollen der neuen Intendanz als Anschubfinanzierung 150000 Euro, verteilt auf drei Spielzeiten, zur Verfügung gestellt werden.

Die jetzigen Theaterleiter Ulrich Waller und Ulrich Tukur haben während ihrer mittlerweile siebenjährigen Intendanz die Kammerspiele zu einem der herausragenden deutschen Privattheater gemacht. (Im Juni 2002 wurde den Hamburger Kammerspielen wegen des gelungenen Grenzgangs zwischen aufklärerischem Anspruch und niveauvoller Unterhaltung der Pegasuspreis verliehen. Die FAZ vom 14. August 2002 spricht vom originellsten Privattheater Deutschlands.) Die seit Juli 2001 stattfindenden Umbauten bei laufendem Spielbetrieb haben in der Spielzeit 2001/2002 nach Angaben der Intendanz zu einem finanziellen Schaden in Höhe von 200000 Euro geführt.

Die Hamburger Kammerspiele Produktions Gesellschaft von Ulrich Waller und Ulrich Tukur hat in den vergangenen Jahren zusätzlich zur dauerhaften Förderung neben Zuschüssen für Baumaßnahmen und Beschaffungen in Höhe von umgerechnet rund 127000 E Sonderzuschüsse für einzelne Projekte sowie für den allgemeinen Spielbetrieb erhalten. Diese beliefen sich seit 1998 insgesamt auf umgerechnet 160900 E. Sie entsprechen damit der Anschubfinanzierung für die Intendanz Horwitz in Höhe von 150000 E (75000 E + 50000 E + 25000 E) zusammen mit Rechtsberatungskosten von 10000 E. Nur so wird also eine vergleichbare finanzielle Situation geschaffen.

Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt.

1. Aus welchem Haushaltstitel soll die zusätzliche Anschubfinanzierung an die Kammerspiele finanziert werden?

Die Anschubfinanzierung soll aus Mitteln des Einzelplans 3.3 ab 2003 geleistet werden. Über Einzelheiten ist noch nicht entschieden worden.

2. Warum hat der Senat auf die umbaubedingten Mindereinnahmen nicht mit einer einmaligen Zuwendung reagiert?

3. Plant der Senat Maßnahmen, damit die jetzige Theaterleitung zum Ende der Intendanz einen ausgeglichenen Haushalt übergeben kann? Wenn ja: Welche? Falls nein: Warum nicht?

Das hohe Defizit der Hamburger Kammerspiele Produktions Gesellschaft von Ulrich Waller und Ulrich Tukur ist bereits in mehreren Spielzeiten vor Beginn der Umbauarbeiten angefallen. Die zuständige Behörde hat unter Berücksichtigung der in den Vorjahren geleisteten Sonderzuschüsse keine weiteren zahlen können.

Daraufhin legte die Hamburger Kammerspiele Produktions Gesellschaft ein von einem Wirtschaftsprüfer geprüftes Sanierungskonzept vor, das von einem vollständigen Schuldenabbau bis zum Ende der Spielzeit 2002/2003 ohne weitere Sonderzuwendungen ausgeht.