1994 fand die Integration der Desinfektionsanstalt in die damalige Abteilung für Hygiene

Reorganisation. Die letzte umfangreiche Reorganisation des -HI- wurde auf der Grundlage eines externen Gutachtens im Jahr 1997 abgeschlossen. Im Zuge dieses Prozesses wurden zum Beispiel die Leitungsstrukturen - auch unter Beachtung notwendiger kaufmännischer Gesichtspunkte - verändert, die Abteilungsstrukturen gestrafft und diverse Ein- und Ausgliederungen von Anstalten und Instituten vorgenommen.

So wurde 1993 das Institut für Impfwesen und Virologie eingegliedert.

1994 fand die Integration der Desinfektionsanstalt in die damalige Abteilung für Hygiene statt.

1995 erfolgte dann die Ausgliederung des Zentralinstituts für Arbeitsmedizin weil dort - im Gegensatz zur dienstleistungs- und einnahmeorientierten Praxis des -HI- vornehmlich wissenschafts- und forschungsorientierte Aufgaben wahrgenommen wurden.

Ebenfalls 1995 wurde die Arzneimitteluntersuchungsstelle im Hinblick auf die Zentralisierung entsprechender Untersuchungen als Teil einer Norddeutschen Kooperation in Bremen aufgelöst.

1997 schließlich wurde die Veterinäruntersuchungsanstalt (VUA) organisatorisch und räumlich in das -HI- integriert.

Damit konnte nicht nur eine Stärkung des Verbraucherschutzes in Hamburg realisiert werden ­ durch die Konzentration der amtlichen Lebensmitteluntersuchung unter einem Dach wurden auch Kosteneinsparungen von jährlich rund 700 TDM erzielt.

1987 benannte die Umweltbehörde die Anstalt für Hygiene in Fachamt Umweltuntersuchungen um. Aufgaben und Personal nahmen zu, so dass in -H- 1992 insgesamt 144,5 Stellen vorhanden waren.

Im Jahr 1993 wurde ein leistungsfähiges Gentechniklabor eingerichtet.

Heute besteht -H- aus vier Fachabteilungen: H1: Medienübergreifende Aufgaben H2: Wasseruntersuchungen H3: Bodenbelastungen, feste Abfallstoffe, Umweltradioaktivität, Gentechnik H4: Luftuntersuchungen.

Infolge Personalrückgangs wurde seit 1992 verstärkt automatisiert und konsequent Aufgabenkritik betrieben.

So wurde zum Beispiel 1996 das Bodenbiologische Labor aufgelöst. Grund dafür war, dass sich biologische Sanierungen kontaminierter Böden am Markt nicht durchsetzen ließen. Wegen der preisgünstigeren Variante der Entsorgung wählten mehr und mehr potenzielle Kunden diese Möglichkeit.

1998 wurden die Abwasseruntersuchungen drastisch eingeschränkt; die Untersuchungen der Indirekteinleiter wurden vom Labor der Hamburger Stadtentwässerung übernommen. In der Folge wurde die Abteilung Wasseruntersuchungen mit erheblichen Personaleinschnitten umstrukturiert. Auf dem Grundstück Marckmannstraße 129 konnten somit zwei frei werdende Häuser anderen Nutzungen im Rahmen des Hamburger Gebäudemanagements zugeführt und sinnvoll weiter genutzt werden.

Im Jahr 2001 wurde die Dioxinanalytik eingestellt, weil eine aufwendige Ersatzbeschaffung erforderlich geworden wäre und leistungsfähige örtliche Privatlaboratorien zur Bewältigung der Aufgaben zur Verfügung standen.

2002 wurde das Radioaktivitätsmessnetz an der Elbe stillgelegt, weil die Notwendigkeit dafür aufgrund verschiedener Gegebenheiten entfallen war (Novellierung der Richtlinie Immissions- und Emissionsüberwachung kerntechnischer Anlagen, Ertüchtigung der kontinuierlich messenden Systeme des Bundes an der Elbe und Betrieb von länderübergreifenden KFÜ-Systemen). 2002 schließlich wurde das Labor für Organische Luftanalytik stark eingeschränkt.

Aktuelle Aufgaben und Leistungen

Das -HI- war im Laufe der Jahrzehnte vielen Veränderungsprozessen unterworfen, hat als staatliches Institut im Kern aber die beiden Hauptbereiche Medizinaluntersuchungen und chemische Lebensmitteluntersuchungen über alle Jahre als Schwerpunktaufgaben erhalten - abgesehen von der 1980 ausgegliederten Anstalt für Hygiene.

Im Vordergrund der Institutsaufgaben stehen heute bakteriologische, serologische, virologische und lebensmittelchemische sowie veterinärmedizinische Laboruntersuchungen. Darüber hinaus werden vom -HI- krankenhaushygienische Leistungen erbracht, eine breite Palette von Schutzimpfungen angeboten sowie Desinfektions- und Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen durchgeführt.

Im Jahr 2001 wurden im -HI- rund 543.000 Untersuchungen, Gutachten, Stellungnahmen, Beratungen, Impfleistungen sowie Maßnahmen zur Desinfektion und Schädlingsbekämpfung durchgeführt.

Das HI ist in wesentlichen Teilen seit 1998 akkreditiert. Damit entspricht das Qualitätsmanagementsystem des HI voll den Anforderungen der Europäischen Norm 45001 und den Grundsätzen der OECD für die Gute Laborpraxis (GLP). Kostenrechnung und Controlling sind seit Jahren wichtiger Bestandteil der HI-Administration.

-H- ist die zentrale Umweltuntersuchungsstelle der Hamburger Verwaltung und führt Untersuchungen von Wasser, Boden, Luft, Reststoffen und Pflanzen auf chemische Stoffe, Radioaktivität, Ökotoxizität sowie gentechnische Veränderungen durch. Es betreibt Messnetze zur Überwachung der Qualität von Luft und Oberflächengewässern. Wichtiger Teil des Aufgabenspektrums ist die Beratung von Politik und staatlichen Stellen bei der Durchführung von Umweltuntersuchungen und bei der Bewertung von Umweltbelastungen.

Im Jahr 2001 wurden bei -H- ca. 150.000 Umweltuntersuchungen durchgeführt und 29 Messnetzstationen betrieben.

-H- ist eine wissenschaftliche Untersuchungseinrichtung mit hohem Anspruch an Qualität und Know-how. Folglich wurde für nahezu alle Aufgabenbereiche ein Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO/IEC 17 025 aufgebaut, das von der Deutschen Akkreditierungsstelle Chemie akkreditiert ist (-H- ist bundesweit die einzige Landesumweltuntersuchungsstelle mit einer umfassenden Akkreditierung).

Um den Erfolg der Arbeit von -H- auch ökonomisch bewerten zu können, wurde in den letzten Jahren eine differenzierte Kosten- und Leistungsrechnung als Pilotprojekt für die Hamburger Verwaltung aufgebaut.

Entwicklungsschwerpunkte

Das Institut ist seit 1997 ein Regiebetrieb nach § 15 Abs. 2 LHO und fühlt sich in hohem Maß der Wirtschaftlichkeit, aber auch einer gewissen Eigenständigkeit in enger Absprache mit der Fachbehörde verpflichtet. Bereits in den vergangenen Jahren wurden zum Beispiel mit einer umfangreichen Reorganisation des -HI-, der staatlichen Akkreditierung und einer Zusammenlegung von Abteilungen einschließlich der Bündelung von Kompetenzen die Weichen für neue Herausforderungen gestellt. Ob es um die Stärkung des Verbraucherschutzes geht, die effiziente Einfuhrkontrolle der ständig zunehmenden Warenströme aus Drittländern, eine wirksame Bekämpfung von BSE über weitere Tierseuchen bis hin zum Bioterrorismus, das -HI- ist als amtliche Einrichtung bei diesen und vielen anderen Themen stets involviert.

Zum 01.01.2001 wurde innerhalb des -HI- ein zum Impfzentrum gehörendes Infektionsepidemiologisches Kompetenzzentrum geschaffen. Den Hintergrund dafür bildet das ebenfalls im Jahr 2001 in Kraft getretene Infektionsschutzgesetz, das den Ländern auferlegt, zentrale Einrichtungen zu schaffen, die statistische Daten über meldepflichtige Infektionskrankheiten sammeln, erfassen, interpretieren und an das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin weiterleiten. Das -HI- hat diese Aufgabe übernommen, durch interne Umstrukturierungen aus dem Bestand finanziert und inzwischen sehr gut etabliert.

Das Infektionsepidemiologische Zentrum arbeitet auch eng mit der neu strukturierten Abteilung Mikrobiologischer Verbraucherschutz zusammen. Diese Abteilung wurde mit Wirkung vom 15.08.2001 aus der Abteilung für Bakteriologie und den wesentlichen Teilen der Abteilung für Lebens-H- hat bereits sehr frühzeitig als Pilotbereich in der Hamburgischen Verwaltung eine eingeführt und damit die Grundlage für ein effizientes Controlling seiner Tätigkeit gelegt. Umfassende Laborautomation, konsequenter EDV-Einsatz und ständige Aufgabenkritik ermöglichten auch unter den Randbedingungen der Personalkonsolidierung flexible Reaktionen auf die Anforderungen aktueller Umweltprobleme und neuer rechtlicher Vorgaben sowie eine deutliche Steigerung der Wirtschaftlichkeit der Leistungserbringung.

Die Untersuchungen von -H- befassen sich insbesondere mit für die FHH wesentlichen Umweltfragen wie der Wasserqualität der Alster zur Gewährleistung einer reibungslosen Durchführung des Triathlon, den Auswirkungen der Elbeflutwelle auf Böden und Baggergut in Hamburg, den Voraussetzungen des Nahrungs- und Futtermittelanbaus auf Spülflächen.

Momentane Schwerpunkte sind: Umsetzung der Laborzulassungsbestimmungen einer Vielzahl von Umweltgesetzen auch auf der Basis der Laborbegutachtungen privater Akkreditierungsorganisationen als Maßnahme zur Deregulierung mit dem Ziel, belastbare Umweltanalysen im privaten Sektor als Grundlage staatlicher Entscheidungen (Planung, Ordnungsrecht) zu gewährleisten.

Weiterentwicklung der Fachinformationssysteme (Verfügbarmachung der Umweltdaten für Öffentlichkeit und Verwaltung in Inter-/Intranet, Ausbau der Abfrageroutinen in den Labor- und Messnetzdatenbanken).

Die Kosten-/Leistungsrechnung wird insbesondere zum mittelhygiene und Veterinärmedizinische Diagnostik zusammengeführt und erfuhr somit eine personelle und aufgabenstrukturelle Verstärkung.