Vierte Sperrung der B 247

Nach Presseberichten soll auch in diesem Jahr die B 247 in Luisenthal für mehrere Monate gesperrt werden. Da die B 247 nur eine der wenigen Kammquerungen über den Thüringer Wald darstellt, führt diese Sperrung erneut zu erheblichen Belastungen für die Wirtschaft, den Tourismus, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und den Individualverkehr.

Ich frage die Landesregierung:

1. In welchen Zeiträumen war die B 247 in Luisenthal ganz oder für einzelne Verkehrsarten in den letzten zehn Jahren gesperrt und aus welchen Gründen?

2. Was sind die Gründe für die erneute Sperrung der B 247 in Luisenthal?

3. Für welchen Zeitraum soll die B 247 voll bzw. für den LKW-Verkehr gesperrt werden?

4. Wie ist der Umleitungsverkehr in diesem Jahr geplant?

5. Gibt es Berechnungen über die volkswirtschaftlichen Verluste, die durch die erneute Sperrung eintreten werden; wenn ja, mit welchem Ergebnis?

6. Sieht die Landesregierung Möglichkeiten zur zeitlichen und räumlichen (halbseitige Sperrungen u.ä.) Einschränkungen der geplanten Sperrung?

7. Aus welchem Grund lässt sich die erneute Sperrung der B 247 nicht bis nach der Inbetriebnahme 71 zwischen Traßdorf und Suhl verschieben?

Das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Infrastruktur hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 17. Mai 2000 (Eingang: 23. Mai 2000) wie folgt beantwortet:

Zu 1.: - Die Sperrungen waren bzw. sind bedingt durch den grundhaften Ausbau einschließlich des Einbaus der gesamten unterirdischen Leitungen und Kabel (Infrastruktur).

- 1992/1993 erfolgte die Sperrung für den Schwerverkehr; für den PKW-Verkehr erfolgte eine örtliche Umleitung (Bau der Löwenbachbrücke und Bauabschnitt bis zur Ohrabrücke).

- 1995 wurde von der Ohrabrücke bis zur Gaststätte (Kurve) vor Hotel Lux gebaut.

- 1996/1997 wurde Aufstieg B 247 freie Strecke gebaut, dabei wurde eine Fahrtrichtung über Crawinkel umgeleitet.

- 1997/1998 erfolgte über zwei Jahre der Bau des 5. Bauabschnitts (BA) (zwischen Hotel Lux und Bauende südlicher Ortsausgang Luisenthal). Die Umleitung erfolgte in beiden Richtungen über Crawinkel.

- 1999 wurde der 1. BA 1. Teilobjekt (TO) zwischen (nördlicher Ortseingang) Bahnübergang und Lindenallee gebaut. In einer Richtung erfolgte die Umleitung über Crawinkel.

- 2000 wird der 1. BA 2. TO zwischen Lindenallee und Löwenbachbrücke (Reststücke von rund 700 m) gebaut.

Zu 2.: Die Bauarbeiten in Luisenthal können lediglich in den Zeiträumen durchgeführt werden, in dem der Schwerlastverkehr ohne Eisglätte über Crawinkel Wegscheide geführt werden kann. Die Sperrung des Durchgangsverkehrs wird begründet in der tiefen Lage der Abwasserkanäle (Trennsystem) und der zahlreichen Querungen für die Hausanschlüsse aller Medien. Ein halbseitiges Arbeiten unter Verkehr ist aufgrund der zahlreichen tiefen Aushube und der begrenzten Fahrbahnbreite (Alleebäume) nicht möglich. Eine örtliche Umleitung ist nur für den PKW-Verkehr möglich (Engstelle und Tonnagebegrenzung im Nebenstraßennetz).

Zu 3.: Die letztmalige Sperrung erfolgt in der Zeit vom 3. April 2000 bis Ende Oktober 2000.

Zu 4.: In beiden Richtungen erfolgt der Umleitungsverkehr über Crawinkel für den Schwerlastverkehr. Eine Richtung für den PKW-Verkehr zwischen Ohrdruf in Richtung Oberhof ist über eine innerörtliche Umleitung möglich.

Zu 5.: Zu volkswirtschaftlichen Verlusten gibt es keine Berechnungen, da jedes Schwerpunktobjekt in der Ortslage Luisenthal reibungslos angefahren werden kann. Laut Bundesfernstraßengesetz gibt es auch keine Forderung derartige Berechnungen anzustellen.

Zu 6.: Nein, alle Möglichkeiten wurden mit der Kommune und mit den wichtigsten Firmen abgestimmt. In einem Forum wurde 1999 die Einordnung der Bauleistung ausdrücklich für 2000 von den Bürgern gefordert.

Ebenso wurde vom Wasser- und Abwasserzweckverband die Baudurchführung 2000 gefordert, weil mit dem Lückenschluss alle bisher anfallenden Schmutzabwasser für ca. 7 500 Einwohner der Kläranlage Ohrdruf zur Reinigung zugeführt werden und ein wesentlicher Beitrag zum Abbau der Verschmutzung der Ohra geleistet wird. Der Oberlauf der Ohra erfährt durch dieses letzte Bauvorhaben - Lückenschluss der Abwasserleitungen - eine wesentliche Aufwertung.

Zu 7.: ergibt sich aus Antwort zu Frage 6.