Belegung der Frauenhäuser

Die Zuschüsse für Frauenhäuser und Frauenschutzwohnungen sind mit 3,5 Millionen Deutsche Mark die höchsten im Etat der Frauenbeauftragten der Landesregierung.

Ich frage die Landesregierung:

1. Wie ist die durchschnittliche Belegung der Frauenhäuser aufgeschlüsselt auf die einzelnen Einrichtungen?

2. Wie ist die durchschnittliche Verweildauer der Frauen in diesen Einrichtungen?

3. Können über wiederholten Aufenthalt von Frauen in Frauenhäusern Aussagen gemacht werden, wenn ja, wie stellt sich die Situation dar?

4. Wie viele Migrantinnen waren 1999 in Frauenhäusern?

Die Frauenbeauftragte der Thüringer Landesregierung hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 18. Juli 2000 wie folgt beantwortet:

Zu 1.: Bei den Frauenhäusern und -schutzwohnungen handelt es sich um Notaufnahmeeinrichtungen, im Jahresverlauf sehr großen Schwankungen unterliegt.

Die durchschnittliche Belegung der Frauenhäuser aufgeschlüsselt auf die einzelnen Einrichtungen sah im Haushaltsjahr 1999 folgendermaßen aus.

In den letzten Jahren hat sich im Betreuungsbereich ergeben.Aufgrund der entspannten Wohnraumsituation sind Kommunen schneller in der Lage, den betroffenen Frauen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Die vorhandene psychische Instabilität bei den von Gewalt betroffenen Frauen macht aber in vielen Fällen die ambulante Betreuung über einen längeren Zeitraum durch die Frauenhausmitarbeiterinnen erforderlich.

Zu 2.: Die durchschnittliche Verweildauer der Frauen in den Einrichtungen gliederte sich 1999 wie folgt.

Nach Auskünften der Frauenhäuser hält sich ein Teil der Frauen zum wiederholten Mal in diesen Einrichtungen auf.

Eine konkrete Zahl von wiederholten Aufenthalten kann nicht angegeben werden, da keine einheitliche Erfassung erfolgt.

Allgemein kann jedoch getroffen werden, dass Frauen, die wiederholt Schutz und Zuflucht im Frauenhaus suchen, sich überwiegend nur sehr kurz im Frauenhaus aufhalten. Grund hierfür ist, dass sich die betroffenen Frauen noch nicht endgültig aus der Gewaltbeziehung lösen konnten und nach kurzer Zeit wieder in diese zurückkehren.

Die Vielschichtigkeit von zwischenmenschlichen Beziehungen führt erfahrungsgemäß zu diesem Verhalten, was vielfach rational nicht nachvollziehbar ist.

Zu 4.: Im Jahr 1999 waren insgesamt 49 Migrantinnen in Thüringer Frauenhäusern und -schutzwohnungen.