Ausbau der Bundesstraße 4 (B 4)

Die Fertigstellung dieser Autobahn, die für 2005 von der Bundesregierung zugesagt ist, wird die Anbindung der Nordregion des Landes von West nach Ost und umgekehrt erheblich verbessern.

Von ebenso großer, möglicherweise noch größerer Bedeutung ist die Anbindung der Region um Nordhausen/Sondershausen an die Mitte Thüringens. Die B 4, die diese Aufgabe erfüllt, ist bereits zu DDR-Zeiten bis zum so genannten Andislebener Kreuz vierstreifig ausgebaut worden. Ca. 60 Kilometer führt die B 4 zwischen Erfurt und Nordhausen jedoch in zweistreifiger Verkehrsführung durch eine Vielzahl von Städten und Gemeinden.

Ich frage die Landesregierung:

1. Welche Verkehrsaufkommen bewegen sich täglich

a) zwischen Erfurt und Sondershausen,

b) zwischen Sondershausen und Nordhausen,

c) und wie stark ist der Anteil von LKW über drei Tonnen?

2. Ist beabsichtigt, die B 4 zwischen Nordhausen und Erfurt durchgängig vierstreifig auszubauen? Wenn nein, welche Baumaßnahmen sind konkret in welchen Zeiträumen geplant, um Nordthüringen an die Mitte anzubinden?

3. Wird dem Bau der Ortsumgehung Sondershausen dabei eine besondere Priorität eingeräumt?

4. Ist geplant, die B 4-Trasse zwischen Nordhausen und Sondershausen neu zu führen, gegebenenfalls wie weit ist beabsichtigt, diese Trasse vier- oder dreistreifig auszubauen und gegebenenfalls wann ist mit diesen Baumaßnahmen zu rechnen?

5. Wann ist mit dem Bau der Ortsumgehung Gebesee, Straußfurt und Greußen zu rechnen?

Das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Infrastruktur hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 10. August 2000 wie folgt beantwortet:

Zu 1.: Gemäß Straßenverkehrszählung für das Jahr 1999 wurde an der Zählstelle Gebesee zwischen Erfurt und Sondershausen insgesamt eine durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke (DTV) von insgesamt 15 218 Kraftfahrzeugen pro 24 Stunden bei einem Schwerverkehrsanteil von 1 751 DTV (11,5 %) ermittelt. An der Zählstelle Neuheide zwischen Sondershausen und Nordhausen wurde ein DTV-Wert von insgesamt 7 698 Kraftfahrzeugen pro 24 Stunden mit einem Schwerverkehrsanteil von 1 184 DTV (15,4 %) festgestellt.

Zu 2.: nein Folgende Maßnahmen sind von Seiten des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Infrastruktur (TMWAI) im Rahmen der Bedarfsplanfortschreibung zur Nach- bzw. Neubewertung an das Bundesministerium für Verkehr, Bauund Wohnungswesen gemeldet worden:

- B 4 A 38 bis nördlich Ortsumgehung Sondershausen (1. Bauabschnitt Neutrassierung im Bereich Sundhäuser Berge, 2. Bauabschnitt Neubau der zweiten Fahrbahn)

- B 4 Sondershausen bis Oberspier (Ortsumgehungen)

- B 4 Ortsumgehung Greußen

- B 4 nördlich Straußfurt bis Andisleben (Ortsumgehungen Straußfurt und Gebesee, zweite Richtungsfahrbahn)

Es wird von Seiten des Bundes als Baulastträger erwartet, ob die B 4 und Straußfurt 4-streifig ausgebaut werden muss oder ob es aus verkehrlicher Sicht zweckmäßiger ist, eine Bundesstraßenverbindung von Greußen über Weißensee nach Sömmerda mit Anschluss an die A 71 zu führen und damit die B 4 zu entlasten. zum zeitlichen Ablauf sind erst nach Überprüfung der Maßnahmen und Verabschiedung des neuen Bundesverkehswegeplans möglich.

Zu 3.: Ja; für die Ortsumgehung Sondershausen wird zurzeit die Vorentwurfs- und die Genehmigungsplanung erarbeitet. Es ist beabsichtigt, schnellstmöglich Baurecht zu erlangen.

Zu 4.: Im Rahmen der Überprüfung des Bundesverkehrswegeplans erwartet das TMWAI eine Aussage u. a. dazu, ob ein 4streifiger Ausbau zwischen Nordhausen und Sondershausen mit Anschluss an die A 38 zur Verbesserung der Erreichbarkeit und zur Beseitigung der Serpentinen im Bereich der Sundhäuser Berge als vordringliche Maßnahme in den Bedarfsplan für Bundesfernstraßen eingestellt werden kann.

Bezüglich der Frage, wann mit den Baumaßnahmen zu rechnen ist, können zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Angaben gemacht werden. Konkrete Aussagen sind erst nach Überprüfung der Maßnahmen und Verabschiedung des neuen Bundesverkehrswegeplans möglich.

Zu 5.: Hierzu sind gegenwärtig ebenfalls noch möglich, da die Überprüfung der Maßnahmen im Rahmen der Bedarfsplanfortschreibung noch nicht abgeschlossen und der neue Bundesverkehrswegeplan noch nicht verabschiedet worden ist.