Gastgewerbe

Der Anteil der Gefangenen, die über keinen schulischen Abschluss verfügen, ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Inzwischen ist bei 80 Prozent der Gefangenen ein schulisches Bildungsdefizit festzustellen; etwa 60 Prozent dieses Personenkreises besuchte zuvor eine Förderschule.

Zu 9.: In der Jugendstrafanstalt Ichtershausen erteilen Lehrkräfte der Regelschule in Arnstadt vollzeitschulpflichtigen Gefangenen Hauptschulunterricht. Daran können auch Gefangene teilnehmen, die nicht mehr der Vollzeitschulpflicht unterliegen.

Im Jahr 2005 haben sieben von 24 Teilnehmern den Hauptschulabschluss erworben.

Die meisten Gefangenen können einen Hauptschulabschluss aufgrund der häufig erheblich eingeschränkten Lernfähigkeit nicht erlangen. Deshalb wird diesen Gefangenen die Teilnahme am Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) angeboten, bei dem ein dem Hauptschulabschluss gleichwertiger Abschluss und damit die Berufsausbildungsreife erworben werden kann.

Den schulischen Teil der BVJ-Maßnahme vermittelt die staatliche Berufsschule Arnstadt; die praktische Ausbildung wird von Lehrkräften des privaten Bildungsträgers Berufsfortbildungswerk (bfw), einer gemeinnützigen Bildungseinrichtung des Deutschen Gewerkschaftsbundes, wahrgenommen.

Im Jahr 2005 haben 15 Gefangene einen dem Hauptschulabschluss erlangt; derzeit nehmen 14 Gefangene an einer Berufsvorbereitungsmaßnahme teil.

Für die weiblichen Jugendstrafgefangenen besteht in der JSA Chemnitz die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Hauptschulkurs; derzeit nehmen daran zwei Gefangene teil.

Zu 10.: In der JSA Ichtershausen können junge Gefangene im Rahmen der Vollausbildung die staatlich anerkannten Facharbeiterqualifikationen zum Hochbaufacharbeiter oder zum Teilezurichter erlangen.

Im Jahr 2005 erlangten insgesamt 13 Gefangene einen Facharbeiterabschluss (acht im Hochbau; fünf als Teilezurichter).

Im Jahr 2006 haben sieben Gefangene die von der Industrie- und Handelskammer durchgeführte Facharbeiterprüfung erfolgreich bestanden.

Derzeit befinden sich insgesamt 15 Gefangene in den beiden vorgenannten Berufen in der Vollausbildung.

Für weibliche Gefangene wird die Vollausbildung im Beruf der Modenäherin angeboten, derzeit nimmt daran eine Gefangene aus Thüringen teil.

Zu 11.

Im Jahr 2005 haben insgesamt 160 Gefangene an Maßnahmen dieser Berufsvorbereitung teilgenommen.

Derzeit erwerben 138 Gefangene im Rahmen der Berufsvorbereitung Qualifikationsbausteine, die auf eine spätere Berufsvollausbildung angerechnet werden können.

Für weibliche Gefangene bestehen folgende Angebote zur beruflichen Integration bzw. Wiedereingliederung:

- Teilnahme am Berufsvorbereitungsjahr,

- Vermittlung von Grundlagen in den Berufsfeldern,

- Fachlageristin,

- Gastgewerbe,

- Bauten- und Objektschutzbeschichtungen.

An diesen Maßnahmen nehmen derzeit acht Gefangene aus Thüringen teil.

Zu 12.: Die JSA Ichtershausen erhebt seit dem 1. Januar 2003 in anonymisierter Form Daten über die Gründe und Ursachen einer gegebenenfalls erneuten Inhaftierung der Verurteilten. Diese Daten können zu gegebener Zeit in eine Rückfallstatistik einfließen; verwertbare Aussagen sind frühestens nach einer fünfjährigen Datenerfassung möglich.

Zu 13. Ausbildungsplatzes, Hilfe bei der Überwindung persönlicher Verhaltensdefizite (Sucht, Hang zu Gewalt, Schulden). Schliemann Minister.