Zur Profilschärfung gehört auch eine zielorientierte Bündelung und Straffung der Veranstaltungsangebote im Medienbereich

Während sich das Symposium in der Vergangenheit stark auf Fragen der Medienkompetenz und des Rezeptionsverhaltens konzentriert hat, sollte aus Sicht der Landesregierung zukünftig die Weiterentwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Medienbereich noch stärker in den Mittelpunkt gestellt werden. Entsprechend gestaltete Veranstaltungen leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Unterstützung der Akquisitionsaktivitäten sowie zur Diskussion und Weiterentwicklung von Instrumenten des Standortmarketings und einer gezielten Ansiedelungspolitik.

Zur Profilschärfung gehört auch eine zielorientierte Bündelung und Straffung der Veranstaltungsangebote im Medienbereich. Dabei sind jedoch die verschiedenen Aspekten von Wirtschaft, Bildung, Kultur und Politik sowie die Vielfalt innerhalb der Branche unbedingt zu beachten.

3. Aus- und Fortbildung

Im wird die Aus- und Fortbildung als Teil der Vermittlung von Medienkompetenz beschrieben (§§ 53 Abs. 3, 44 a Abs. 2 Nr. 8). Folglich erstreckt sie sich nicht nur auf den Bürgerrundfunk (§ 35 Abs. 6), sondern auf alle Medienschaffenden (§ 1 Abs. 1). Angeboten werden unter anderem Kurse zu journalistisch ausgerichteten Themen über Technik, Marketing/Promotion bis hin zu medienrechtlichen Fragestellungen. Das Angebot wurde im Jahre 2005 fortgeschrieben und modulartig differenziert. Insgesamt findet das Ausbildungsangebot guten Anklang bei den Veranstaltern.

Einmal im Jahr veranstaltet die TLM einen Bürgerrundfunktag zur Begegnung der leitenden Personen des Thüringer Bürgerrundfunks untereinander und mit der TLM sowie zu einem gegenseitigen Meinungs- und Erfahrungsaustausch. Behandelt wird jeweils ein Schwerpunktthema, das für die Weiterentwicklung des Bürgerrundfunks von besonderer Bedeutung ist.

· 2004: Formenreichtum als Erfolgsprinzip

· 2005: Vernetzung

· 2006: Zukunftswerkstatt den zu den Fragen: Aufgaben, Organisation und Finanzierung des Bürgerrundfunks in Thüringen

4. Entwicklung und Stärkung des Medienstandortes Thüringen

Ein zentrales Anliegen der Thüringer Landesregierung, die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Medienstandortes Thüringen, findet sich auch im wieder. Dieser Zielsetzung dienen unter anderem auch zwei neue Tätigkeitsfelder der TLM. Sie hat die Aufgabe erhalten, rundfunkbezogene Projekte zur Stärkung des Medienstandortes durchzuführen (§ 44a Absatz 2 Nr. 8 sowie die Entwicklung des Medienstandortes Thüringen rundfunkbezogen zu unterstützen, besonders durch die Förderung von Einrichtungen, Projekten und Veranstaltungen zur Vernetzung und Beratung von Medienschaffenden in Thüringen (§ 44a Absatz 2 Nr. 9 Bei der Entwicklung des Standortprofils Kindermedienland Thüringen mit Erfurt als Kristallisationspunkt wurden im Berichtszeitraum deutliche Fortschritte erzielt. Vorrangig zu nennen sind der Bau des Kindermedienzentrums (bislang MAGZ) und eine deutliche Ausweitung der Thüringer Produktionen im Film- und Fernsehbereich.

Die Entscheidung der Stiftung Goldener Spatz, die Kinder-Film&Fernseh-Tage ab 2002 überwiegend nach Erfurt zu verlegen und das parallel in Erfurt und Gera anzubieten, trug in besonderem Maße zur Stärkung dieses wichtigen Bausteins der Thüringer Medienaktivitäten bei.

Mit die Verlagerung der langjährig in Saarbrücken durchgeführten Tauschbörse der EBU für Fernsehproduktionen für Kleinkinder zum KI.KA unter dem Namen Erfurt Exchange konnte die internationale Beachtung der Kindermedienstandortes Erfurt deutlich gestärkt werden.

Die zur Akademie für Kindermedien erweiterte bisherige Winterakademie des Goldenen Spatzen qualifiziert Medienakteure in den Bereichen Spielfilm, TVSerie und interaktive Anwendungen. Das von privater Seite konzipierte Weiterbildungsangebot von TP2 Talent Pool richtet sich vor allem an Absolventen und Studenten sowie junge Firmen und vermittelt neben erweitertem Fachwissen auch betriebswirtschaftliche und persönlichkeitsbildende Kenntnisse.

Als Instrument zur strukturellen Bündelung und Begleitung der Entwicklung des Medienstandortes wurde die Medieninitiative Thüringen 21 (mit21) geschaffen, in der auch die TLM mitwirkt. Wichtigstes Ergebnis der Tätigkeit dieser Arbeitsgemeinschaft Thüringer Medienakteure ist das Leitbild für den Medienstandort Thüringen, in dem eine mittelfristige Vision beschrieben und Handlungsempfehlungen für konkrete Maßnahmen vereinbart wurden.

In diesem Kontext beauftragte die TLM Herrn Prof. Dr. Wolfgang Seufert von der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Juni 2003 mit einer Untersuchung zum Stand und den Entwicklungsperspektiven der Thüringer Medienwirtschaft. Ziel der Untersuchung war, auf der Grundlage einer umfassenden Bestandsaufnahme, Strategien und Handlungsempfehlungen für ein stärkeres Wachstum zu entwickeln. Dazu wurde eine quantitative Strukturanalyse der Thüringer Medienwirtschaft durchgeführt mit schriftlicher Befragung von über 1.000 Thüringer Medienunternehmen und insgesamt 40

Gesprächen mit Medienunternehmen aus Thüringen sowie den Medienregionen Berlin, Frankfurt/M. und Leipzig. Die Studie (Band 16 der TLM-Schriftenreihe) unterstützt ausdrücklich eine Expansionsstrategie des Medienstandortes Thüringen auf Basis des Leitbildes Kindermedienland Thüringen und zeigt dazu Entwicklungsmöglichkeiten und Handlungsstrategien auf, aber auch Problemfelder.

Diese Untersuchung wurde mit einer Studie der Technischen Universität Ilmenau im Auftrag der Thüringer Staatskanzlei aktualisiert und auf den Bereich des Standortmarketings spezialisiert.

Der durch das ermöglichte, bereits im Februar 2003 beschlossene und Ende 2003 realisierte Umzug der TLM von Arnstadt nach Erfurt trug zur räumlichen Bündelung der Thüringer Medienaktivitäten bei. Damit wurde der Standort Erfurt durch eine weitere Medieneinrichtung aufgewertet, die um zwei Geschäftstellen in ihrem Tätigkeitsbereich ergänzt wurde. Dies betrifft die gemäß Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz in Erfurt errichtete Geschäftsstelle der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) und die zentrale Anlaufstelle für den Verein Erfurter Netcode.

Der Umzug nach Erfurt schuf zugleich ein größeres Umfeld für die Aktivitäten der TLM (Veranstaltungen, Fachgespräche), ermöglichte einen intensiveren Kontakt mit dem politischen Umfeld, den Verbänden und Veranstaltern und stärkte die Rolle der TLM in der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (ALM).

Die Effekte des Umzugs nach Erfurt haben die damit verbundenen Erwartungen - abgesehen von der ursprünglich beabsichtigten räumlichen Integration des Offenen Kanals Erfurt ­ teilweise erfüllt. Seitdem ist die Rolle der TLM als Anlaufstelle für Initiativen und Kooperationen stark gestiegen. In den Räumen der TLM finden weit häufiger als früher Sitzungen und Veranstaltungen aller Organisationsebenen der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten statt. Die Kommission für Jugendmedienschutz tagt regelmäßig in Erfurt. Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), die Gemeinsame Stelle Programm, Werbung und Medienkompetenz (GSPWM) und die Technische Kommission der Landesmedienanstalten (TKLM) nutzen vermehrt die Gelegenheit zu Sitzungen in der Steigerstraße, ebenso die für diese Stellen eingerichteten Arbeitsgruppen.

Die von den Landesmedienanstalten nachdrücklich gewünschte räumliche Integration der Geschäftsstelle der KJM in die TLM ermöglichte die Nutzung vielfältiger Synergieeffekte für die Geschäftsstelle, vor allem bei der Verwaltung und der Bürotechnik. Die TLM steht der Geschäftsstelle in technischen und organisatorischen Angelegenheiten beratend zur Verfügung.

Zu den Aktivitäten der TLM zur Förderung und Unterstützung des Medienstandortes Thüringen gehört auch die Vergabe von Forschungsprojekten, Preisen und Stipendien. Damit wird die Medienausbildung und die Medienforschung in Thüringen gestärkt.