In Waldschneisen ist bevorzugt eine forstwirtschaftliche Nutzung zu ermöglichen

Eingriffe in Waldbestände sind auf das unbedingt erforderliche Maß zu beschränken und auszugleichen. Art und Umfang der Kompensationsmaßnahmen sind mit den Forstbehörden abzustimmen.

· In Waldschneisen ist bevorzugt eine forstwirtschaftliche Nutzung zu ermöglichen. In Abstimmung mit den Forstbehörden und den Waldeigentümern sind diesbezüglich geeignete Bedingungen zu schaffen.

· Mit dem Bau der sind Beeinträchtigungen bei der Umsetzung der Planfeststellungsbeschlüsse des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit VDESchiene Nr. 8 auszuschließen.

· Beeinträchtigungen des Verkehrslandeplatzes Arnstadt ­ Alkersleben sowie der Sonderlandeplätze Niederwillingen und Pennewitz sind durch das geplante Vorhaben auszuschließen.

· Die erforderlichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sollen den von der Trassenführung besonders betroffenen Gemeinden zugute kommen. Es sollen vorrangig Maßnahmen vorgesehen werden, die zu einer Aufwertung des Landschaftsbilds sowie zu einer Verbesserung avifaunistischer Lebensräume führen.

· Die Maststandorte sind so zu positionieren, dass ökologisch wertvolle Bereiche, wie besonders geschützte Biotope oder Wiesenbrüterbereiche, umgangen bzw. überspannt werden.

· Zum Schutz wertgebender avifaunistischer Funktionsräume sind spezielle bau- und anlagebedingte Schutzmaßnahmen zu konzipieren.

· In benannten Abschnitten ist die Mitführung der bestehenden bzw. geplanten auf dem Gestänge der vorzusehen.

· Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sind durch Trassen- und Maststandortoptimierungen weitgehend zu mindern. Dies gilt insbesondere für die ortsnahen und fremdenverkehrsrelevanten Bereiche.

· Im Abschnitt vom Umspannwerk Vieselbach bis zur Autobahnanschlussstelle Erfurt-Ost ist ein Leitungsverlauf westlich der bereits bestehenden 380vorzusehen.

· Die in den Verfahrensunterlagen dargestellten emissions- und immissionsmindernden Maßnahmen für elektromagnetische Felder und Schall sind zu realisieren.

· Im Abschnitt südlich des Bahnhofs Neustadt/Gillersdorf in Richtung Südosten bis zum Umspannwerk Altenfeld ist die geplante Leitung westlich der Schleife der ehemaligen Bahnlinie zu führen.

· Im Rahmen der Feintrassierung ist dafür Sorge zu tragen, dass regional und überregional bedeutsame touristische Wege sowie landschaftsgebundene Ausflugs- und Erholungsziele in ihrem Bestand und ihrer Funktion gesichert werden. von Altenfeld zur bayerischen Landesgrenze bis nach Redwitz

Für den dritten Abschnitt der durch die Vattenfall Transmission geplanten wurde die dem Raumordnungsverfahren vorgelagerte Antragskonferenz durchgeführt, in der der Ablauf des Verfahrens und der Umfang der erforderlichen Unterlagen erörtert wurden. Nach der Antragskonferenz wurden durch die Vorhabensträger nochmals vertiefende Untersuchungen zu möglichen Trassenkorridoren und Grenzübergabepunkten durchgeführt. Um zwei neue Tras22 senkorridore und einen weiteren Grenzübergabepunkt mit in die Überlegungen einfließen lassen zu können, wurde ein Antrag zur Erweiterung des bereits festgelegten Untersuchungsraums gestellt. Einer dieser Vorschläge geht auf Antrag der Bürgerinitiative von Schalkau zurück.

Die Ohra Hörselgas Fröttstädt plant in den nächsten Jahren eine Erneuerung ihrer Gasleitungen im Thüringer Wald. Auch die Energieversorgung Inselsberg Walterhausen beabsichtigt die Erdgasleitung von Friedrichroda nach Tabarz zu erneuern. Es ist jedoch abzusehen, dass die Eingriffe in die Natur im Zusammenhang mit Gasleitungserneuerungsmaßnahmen relativ gering sind, da sie größtenteils unter Waldwegen verlaufen.

Fazit:

Der Naturpark Thüringer Wald umfasst 2.082 km², das entspricht etwa 12,9 % der Landesfläche. Hier leben zwischen Eisenach und Sonneberg nahezu 400.000 Menschen, d. h. etwa jeder 6. Thüringer. Darüber hinaus besuchen jährlich über 1 Million Urlauber den Thüringer Wald.

Die umfangreichen Schilderungen verdeutlichen, dass sowohl bei der Planung als auch bei den nachfolgenden Realisierungsmaßnahmen im und mit dem Naturraum Thüringer Wald stets behutsam umgegangen wurde. Besondere Priorität hatte die Minimierung des Flächenverbrauchs. Wo dies nicht immer möglich war, wurden bzw. werden die Eingriffe in Natur und Landschaft möglichst umfassend durch Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen kompensiert. Beispielhaft sind die im vorliegenden Bericht ausführlich dargestellten Planungen zu den Verkehrstrassen im Kammbereich des Thüringer Waldes zu nennen, wo ein großer Teil der Trasse der A 71 durch Tunnel geführt worden ist. Gleiches gilt für die Trassierung der geplanten ICE-Trasse. In besonders sensiblen Bereichen wurde erfolgreich eine Ökologische Baubegleitung durchgeführt.

Im Bereich des Naturparks Thüringer Wald wurden für alle Infrastrukturmaßnahmen laut EKIS-Liste bisher auf einer Fläche von ca. 25 km² Eingriffsmaßnahmen vorgenommen. Kompensiert wurden bzw. werden diese auf einer Fläche von etwa

29 km² durch eine Vielzahl von ökologischen Maßnahmen, so vor allem durch Erstaufforstungen sowie Anpflanzungen von Bäumen, Sträuchern und anderen Gehölzen, Entsiegelungsmaßnahmen, Sukzession wertvoller Acker- und Wiesenflächen sowie Sicherung und Pflegemaßnahmen von Grün-, Auen- und Flussbereichen (siehe Tabelle).

Die Politik der Landesregierung zielt auf eine nachhaltige Entwicklung aller Regionen, einschließlich des Thüringer Waldes ab. Dabei spielen das Erreichen gleichwertiger Lebensbedingungen für die Menschen ebenso eine Rolle wie der Zugang zu den Einrichtungen der technischen und sozialen Infrastruktur.

Durch die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, den Nachweis eines hohen öffentlichen Interesses im Rahmen einer Bedarfsermittlung und hierauf aufbauender Planungen wird gewährleistet, dass nur tatsächlich erforderliche Infrastrukturprojekte geplant und gebaut werden.

Mit dem Bericht wird dargelegt, wie in jeder Planungsphase zum Wohle der Bürger und ihrer Umwelt verantwortlich nachhaltig gedacht und entschieden wird, indem die Belange des Natur- und Umweltschutzes so umfassend wie nur möglich berücksichtigt wurden und werden.

Anlagen: Tabelle 1: Raumordnungsverfahren für Infrastrukturobjekte im Naturpark Thüringer Wald Tabelle 2: Übersicht über den Umfang von Eingriff und Kompensation aller Vorhaben im Naturpark Thüringer Wald (Auszug aus dem Eingriffskompensationsinformationssystem = EKIS-Liste) Tabelle 3: Eingriffs- und Kompensationsmaßnahmen der im Bericht dargestellten Infrastrukturvorhaben im Naturpark Thüringer Wald (EKIS-Liste) Karte 1: Abgrenzung Naturpark Thüringer Wald Karte 2: Trassenplan ICE (PFA 2.12 Thüringer Wald und 2.20 Ilmenau)