Kunstausstellung in Weimar Hotel van de Velde ­ Wohnutopien versus Überwachungsstrategien

Im Vorfeld des Umbaus der Van-de-Velde-Villa, wo sich bis 1989 die Weimar befand, initiierten Architekten und Künstler für April eine Kunstausstellung mit Begleitprogramm. Die Behörde unterstützte die Kuratorinnen durch Aussagen zur Hausgeschichte, weitere Recherchen, Mitgestaltung einer Abendveranstaltung, einen Katalogartikel und Klärung einer Rechtsfrage. Außerdem wurde das Erscheinen eines Bandes über die besten Ausstellungsobjekte und die Hausgeschichte durch den Kauf und die Verbreitung von 100 Exemplaren unterstützt.

Kunstausstellung in Erfurt als leitende Projektträger Konspirative Wohnungen/Conspiracy Dwellings

Im Rahmen des mehrjährigen Kunstprojektes über Konspirative Wohnungen entstanden im Vorfeld Kontakte zur der wissenschaftliche Projektteil war 2006 durch Aufnahme in die unterstützt worden. Im Zusammenhang mit den Bedingungen der Bundeskulturstiftung zur Kunstförderung erklärte sich die auf Anfrage der Ausstellungsmacher bereit, als Veranstalterin zu fungieren und die Mittel zu verwalten, wobei die inhaltliche Arbeit vertraglich mit der Kuratorin geregelt wurde. Die künstlerische Arbeit blieb von der Behörde unbeeinflusst. Zu den Arbeitsleistungen im Zusammenhang mit der Ausstellung zählen: Projektantragstellung und ­verwaltung, Planung und Realisierung der Eröffnung und der Veranstaltungsreihe, Unterstützung bei Ausstellungstechnik und bei Aufbauarbeiten, Öffentlichkeitsarbeit, Einladungen, Plakate, Schülerveranstaltung am Ausstellungsort etc.

Marina Böttcher u.a. Im Clinch mit dem SEDStaat

Vom Tag der offenen Tür des Landtages bis hin zum Jahresende wurde im Flur der Behörde im Landtagshochhaus eine Zusammenstellung von Bildern gezeigt, die alle von Künstlern stammten, die im Konflikt mit dem SED-Regime standen bzw. politischen Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt waren.

Das Gefängnis Andreasstraße und die Stasi-U-Haftanstalt in Erfurt

Die im Jahre 2005 in der Behörde erarbeitete und umgesetzte Ausstellung wurde über das komplette Jahr 2007 in der ehemaligen Stasi-Haftanstalt in der Erfurter Andreasstraße präsentiert. Zwischen Juni und September war sie Bestandteil des Gesamtangebotes im Rahmen der Sommerausstellung Einschluss III, außerhalb dieser Zeit war sie Besuchergruppen oder an den Samstag-Öffnungstagen des Fördervereins zu besichtigen.

Ausstellungen der Gedenkstätte Amthordurchgang während der BUGA

Die Behörde leistete technische Unterstützung für Initiativen der Geraer Gedenkstätte Amthordurchgang, die u.a. an einem der Eingänge des BUGA-Geländes ein Informations- und Ausstellungszentrum eingerichtet hatte. So wurde vor allem das von der erworbene Ausstellungsträgersystem bereitgestellt. Die Gedenkstätte bot damit folgende Einzelausstellungen an:

Politisches Bildungsangebot im Internet:

Auf der Behörden-Webseite www.thueringen.de/tlstu sind ständig etwa 170 Einzelseiten abrufbar. Hinzu kommen noch über 70 Download-Dateien verschiedener Art.

Aktualisierungen wurden an der Behördenwebseite regelmäßig vorgenommen. Auf der Start-Seite waren fast monatlich aktuelle Pressemitteilungen der Landesbeauftragten abrufbar; außerdem werden alle Behördenleistungen benannt. Für Schüler gibt es Nachschlageseiten, z. B. auch zu Arbeitsmethoden für Facharbeiten und Zeitzeugenforschung oder auch ein Quellenmaterial unter dem Titel Jenseits der Staatsjugend. Praktikanten erarbeiteten Texte über Staatssicherheit und politische Haft in Englisch, Französisch, Norwegisch und Serbokroatisch. Viele Einzeltexte und Faltblätter über Teilfragen der Staatssicherheit stehen zum Download zur Verfügung.

Die Behördenwebseite kann weitestgehend kostenneutral angeboten werden. Die Seiten werden technisch in der Behörde gestaltet und verändert und auf den Servern des Freistaates gehostet. Buchbestellungen, regelmäßige E-Mail-Anfragen zu diversen Aufarbeitungsthemen, Anfragen von Schülern mit entsprechenden Projektthemen, Praktikumsanfragen von Studenten geben ständig Feedback auf rege Nutzung des Angebotes innerhalb und außerhalb Thüringens gleichermaßen.

Die Webseite Einschluss mit den Inhalten und Angeboten für die Andreasstraße und speziell die Sommerausstellung Einschluss III wurde ebenfalls in der Behörde inhaltlich und technisch gestaltet. Sie bot Hintergrundinformationen, Öffnungszeiten, Künstlerinfos, Haftinfos im Rahmen der Sommer-Kunstausstellung Einschluss III. Ungeachtet der Öffnungszeit von Einschluss III bleibt das Webangebot ständig bestehen ­ auch über diesen Weg können Interessierte den Weg zu einem Öffnungstag oder zu einer Gruppenführung in die Gedenkstätte finden, was im Herbst auch mehrfach erfolgte. Die von der getragenen technischen Kosten für diese nicht unter thüringen.de laufende Webseite belaufen sich jährlich auf ca. 75 Euro.

3. Spezifisches Bildungsangebot für Jugendliche

Projekttage, Quellen-Zeitzeugen-Projekt aktuell

Im Berichtszeitraum führte der Dr. Wanitschke insgesamt fünf Quellen-Zeitzeugen-Projekte zu unterschiedlichen Personen bzw. Themenschwerpunkten mit (Berufs-) Schülern durch.

Vom 05. ­ 09.02. fand für Zivildienstleistende und Schüler, in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Jugend in Thüringen und dem dortigen Beauftragten für Friedensarbeit eine Projektwoche zum Thema der Bausoldaten in der DDR statt. Hierzu wurden für zwei Arbeitsgruppen zur Quellenkritik aufbereitet. Über den Zeitzeugen Rainer Eppelmann wurden in Berlin und in Erfurt ca. 7 laufende Meter Akten gesichtet. Um die pazifistische Gesinnungsethik Ulrich Töpfers, des zweiten Zeitzeugen, und seine Verantwortungsethik in der seelsorglichen Arbeit mit Wehrpflichtigen quellenkritisch thematisieren zu können, musste auf sein Privatarchiv zurück gegriffen, da die über ihn vernichtet worden waren.

Vom 14. ­ 15.02. beschäftigten sich Schüler des Lechenberg-Gymnasiums Altenburg, in Zusammenarbeit mit der Evangelische Akademie Thüringen im mit dem Prager Frühling 1968. Hierzu wurden für zwei Arbeitsgruppen zur Quellenkritik aufbereitet.

Vom 5. ­ 06.06. führte die für Berufsschüler des Kolping Bildungswerkes in Erfurt ein Quellen-Zeitzeugen-Projekt zum Thema der Ausreise- und von Maik Schnell durch, in vier Arbeitsgruppen in den Räumen der Außenstelle Erfurt.

Zum Thema des Offenen Widerstands und der inoffiziellen Mitarbeit aus (politischem) Idealismus arbeiteten vom 10. ­ 13.07. Schüler des Gymnasiums Georgianum Hildburghausen mit der Quellen-Zeitzeugen-Methode anhand zweier Zeitzeugen in den Räumen der Erfurt.

Am 12.12. befragten Umschüler des Kolping Bildungswerkes in Erfurt den Zeitzeugen Maik Schnell. Zuvor bereitete die Schule in Eigenregie die Quellenarbeit zum Aktenbeispiel der Ausreise- und Flucht-Geschichte vor.

Am 26.04. führte die eine Ganztagesveranstaltung für Lehrer (Fachberater für Geschichte und Sozialkunde) in den Räumen der Außenstelle Erfurt durch, eingeladen vom Nach Eröffnung durch den Außenstellenleiter der sowie dem Direktor des lernten Lehrer den Doppelschritt der am Aktenbeispiel einer Ausreise- und Flucht-Geschichte kennen. Die Befragung des Zeitzeugen Maik Schnell war am späten Nachmittag. Zuvor lernten die Lehrer die Andreasstraße bei einer Führung kennen.