Aktiengesellschaft

Ferner beschäftigt sich eine spezielle Arbeitsgruppe im Bildungszentrum Gotha mit der Entwicklung computergestützter Lernprogramme. Dabei entwickelte die Arbeitsgruppe selbst Lernprogramme oder war in andere - bundesweite bzw. EU - Projekte eingebunden.

Folgende Projekte wurden beispielsweise in den vergangenen Jahren begleitet:

- 2000: FISCUS Lernprogramm Vollstreckung (Simulation der in Nordrhein-Westfalen entwickelten Software Vollstreckung für die Vollstreckungsstellen der Finanzämter) - Eigenentwicklung im Rahmen des Projektes FISCUS in Zusammenarbeit mit der Prokoda Köln: Einsatz in Finanzverwaltung NRW

- 2000: Lernprogramm Vollstreckung (rechtliche Grundlagen und Übungen zur Vollstreckung) - Beteiligung im Rahmen der Medienplanungsgruppe des Bundes: Einsatz in den Finanzverwaltungen aller Bundesländer; in Thüringen Zugriff über das UNIFA-Portal durch alle Finanzamtsbedienstete möglich; Einsatz in der Ausbildung der Steueranwärter im Bildungszentrum Gotha

- 2002: Lernprogramm Halbeinkünfte (rechtliche Grundlagen und Übungen zum Halbeinkünfteverfahren) - Beteiligung im Rahmen der Medienplanungsgruppe des Bundes: Einsatz in den Finanzverwaltungen aller Bundesländer; in Thüringen Zugriff über das UNIFA-Portal durch alle Finanzamtsbedienstete möglich; Einsatz in der Ausbildung der Finanzamtsanwärter im Bildungszentrum Gotha

- 2004: Lernprogramm Aktiengesellschaft (rechtliche Grundlagen und Übungen zum Thema Aktiengesellschaft) - Eigenentwicklung, Einsatz in der Ausbildung der Finanzanwärter im Bildungszentrum Gotha; weitere Nutzung in verschiedenen Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung anderer Bundesländer

- 2005: Lernprogramm Umsatzsteuer - praxisnah und kompakt (rechtliche Behandlung und Übungen spezieller Themen der Umsatzsteuer) - Beteiligung im Rahmen der Medienplanungsgruppe des Bundes: Einsatz in den Finanzverwaltungen aller Bundesländer; in Thüringen Zugriff über das UNIFA-Portal durch alle Finanzamtsbedienstete möglich; Einsatz in der Ausbildung der Finanzanwärter im Bildungszentrum Gotha

- 2005: Lernprogramm Bilanzsteuerrechtliche Behandlung von Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens (rechtliche Grundlagen und Übungen zum Thema) - Eigenentwicklung, Einsatz in der Ausbildung der Steueranwärter im Bildungszentrum Gotha; weitere Nutzung in verschiedenen Landesfinanzschulen und Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung anderer Bundesländer

Neben den genannten Lernprogrammen werden in der Aus- und Fortbildung der Finanz- und Steueranwärter, aber auch der Bediensteten der anderen Ressorts und nachgeordneten Behörden, Videos der Fachhochschule für Finanzen NRW u. a. zum Thema Konflikte und Konfliktbewältigung eingesetzt. Im Fach Arbeits- und Selbstorganisation der Finanzanwärter bzw. analoger Fortbildungsveranstaltungen werden im Rahmen von Rollenspielen auch selbst Videos erstellt und zur Auswertung verwendet.

Zusätzlich stehen den Aus- und Fortbildungsteilnehmern sowohl im Intranet als auch in der Bibliothek Lernprogramme anderer Bildungseinrichtungen und Bundesländer zur Verfügung, z. B. Lernprogramme mit Inhalten zum Steuerrecht der Fachhochschule für Finanzen NRW und der Landesfinanzschule Bayern.

Am Bildungszentrum Gotha wird die Internetplattform (Aus- und Fortbildung in der Steuerverwaltung, www.aufis.de) gepflegt, in der u. a. der einzelnen Bundesländer kostenlos anderen Bundesländern zur Verfügung gestellt werden.

Vom 21. bis 23. November 2007 fand am Bildungszentrum Gotha der bundesweite Kongress Easy LEARNING in der Steuerverwaltung mit dem Ziel der Vermittlung von Medienkompetenz auf Bundes- und Landesebene statt.

Die Befähigung zur Nutzung elektronischer Medien ist auch Gegenstand spezieller Fortbildungsveranstaltungen im Bildungszentrum Gotha. So wurden von 2001 bis 2002 alle Bediensteten der Veranlagungsstellen, der Kfz-Steuerstellen und Grunderwerbssteuerstellen der Thüringer Finanzämter im Umgang mit der neuen Software UNIFA geschult.

Seit November 2005 werden die Mitarbeiter der einzelnen Thüringer Ressorts, die Landesmittel bewirtschaften, im Bildungszentrum Gotha in der Nutzung der Software zur Umsetzung von HAMASYS unterwiesen.

Unter Federführung des Bildungszentrums Gotha wurde das Strategiepapier zur Förderung der Akzeptanz von in den Finanzverwaltungen der Länder entwickelt. Dieses Strategiepapier steht kurz vor Abschluss der föderalen Abstimmung.

Im Bereich der Schulen stehen neben der schon angesprochenen Erweiterung des Kurses Medienkunde bis Klassenstufe 10 derzeit das Urheberrecht, der Daten- und Jugendmedienschutz als Themen in der Medienkompetenzvermittlung im Vordergrund.

Auf der Grundlage des von den Konferenzen der Innenminister, Kultusminister und Jugendminister beschlossenen Fortbildungskonzepts bereiten das Kultusministerium und das gemeinsam mit dem Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit und mit Unterstützung des Landeskriminalamtes und der Präventionskräfte der Polizei die Schulung von Multiplikatoren aus den Bereichen Schule und Jugendarbeit vor. Ziel ist es, die Teilnehmer zu befähigen, im Anschluss selbst als Ansprechpartner und Fortbildner in ihrer Region tätig zu werden.

Mit der Fortbildung erhalten sowohl Lehrkräfte als auch Mitarbeiter der Jugendsozialarbeit breite und solide Kenntnisse im Bereich des Jugendmedienschutzes. Durch kompetentes Handeln können Gefahren gebannt werden.

Am Ende sollen Kinder und Jugendliche bestärkt werden, das Internet differenziert zu betrachten und Nutzungsgewohnheiten kritisch zu prüfen.

Um unsere Kinder und Jugendlichen immer besser zu befähigen, neue Medien zweckdienlich und zielorientiert einzusetzen, werden Lehrkräfte darin bestärkt und geschult, Unterrichtsszenarien des E-Learning zu nutzen.

Dazu erstellt eine Arbeitsgruppe am Content, sogenannte Lernobjekte, die in der Mediothek des Thüringer Schulportals für alle Thüringer Lehrerinnen und Lehrer zur Ansicht und zum Download bereit stehen.

Im September 2008 startete in Kooperation des TKM, des und der Firma Hitachi das deutschlandweit größte Whiteboard-Projekt, wo 60 Thüringer Schulen ein interaktives Whiteboard kostenlos zur Verfügung gestellt bekamen, um es in verschiedenen Unterrichtsfächern einzusetzen. Dazu werden Lehrkräfte dieser Schulen am geschult. Die teilnehmenden Schulen stellen ihre Erfahrungen und Unterrichtsbeispiele im Thüringer Schulportal zur Verfügung. Nach dem Projektzeitraum verbleibt das interaktive Whiteboard an der Schule.

Das Staatliche Gymnasium Am Lindenberg Ilmenau setzt Inhalte aus der Mediothek, das interaktive Whiteboard und Schülernotebooks in einem Projekt Notebookklasse in zwei siebten Klassen ein. Ein ähnliches Szenario ist geplant und in Vorbereitung für die drei Thüringer Sportgymnasien, die mit dem Einsatz moderner Medien in E-Learning-Szenarien das Problem der auf Trainingslehrgängen oder Wettkämpfen befindlichen Schülerinnen und Schüler besser bewältigen können.

Medienpädagogische Angebote im Bereich des Kinder- und Jugendschutzes:

- Entwicklung landesweiter Kooperationsstrukturen im Medienbereich sowie Mitarbeit bzw. Aufbau des Arbeitskreises Medienschutz/Medienpädagogik als Fachgremium für Träger der freien und öffentlichen Jugendhilfe,

- Durchführung von Fachseminaren zu verschiedenen Themenbereichen des Medienschutzes, der Medienpädagogik und zu aktuellen Gefährdungsbereichen,

- Durchführung von Multiplikatorenschulungen in Zusammenarbeit mit Jugendämtern, Volkshochschulen, Schulen, - Betreuung von Medienprojekten mit Kindern und Jugendlichen mit spezifischer Schwerpunktsetzung, die in Kooperation mit Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen konzipiert, organisiert und durchgeführt werden.

Zur Umsetzung hat der LFD e. V. als Zentrum für Medienkompetenz und Service zahlreiche Projekte und Seminare, Kurse und Weiterbildungsangebote, insbesondere auf dem Gebiet Multimedia, neue Medien, Internet im Bereich der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit und auch der Erwachsenenbildung angeboten. Zu nennen wären beispielsweise im Jahr 2008 mehrere Fortbildungen zum Thema Internet und Jugendmedienschutz, Fotoseminare, Elternabende zum Thema. Das Internet im Schul- und Freizeitalltag der Schüler, ein Digitalfotoprojekt, Workshops zum Thema Videoproduktion im Rahmen der Semi6 nare des Thüringen Jahres, die Online-Jury beim Deutschen-Kinder-Medienfestival Goldener Spatz, Trickfilmprojekt mit behinderten Kindern und Jugendlichen sowie die Schulkinowochen und Videofilmtage.

Die Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Thüringen e. V. konzentriert sich auf die Vermittlung von rechtlichen Aspekten im Umgang mit (digitalen) Medien, dem Aufzeigen gesetzlicher Grenzen und Regelungen des Jugendmedienschutzes, von Verboten, Altersbeschränkungen und Indizierungsmaßnahmen. Durch Vorträge und Diskussionen in Schulen mit Schülern, Elternabende und Fachvorträge für Multiplikatoren in der sozialen Arbeit soll insbesondere Kindern und Jugendlichen ein sachkompetenter Umgang mit Medien ermöglicht werden. Sie sollen über den Lernprozess der selbstkritischen Analyse von Medien und Medienangeboten befähigt werden, souverän mit modernen Medien umzugehen.

Darüber hinaus existieren der Landesjugendserver yougend.com in Trägerschaft des Landesjugendringes Thüringen e. V. sowie die Onlineplattform Jugend-Info-Points, die im Jahr 2000 eingerichtet wurde und gegenwärtig vom LFD e. V. betreut wird.

Medienpädagogische Angebote für Eltern:

- Befähigung der Eltern, das Urteilsvermögen ihrer Kinder im Zusammenhang mit der Nutzung und deren altersangemessenen, bewussten Umgang mit Medien, insbesondere mit medialer Gewalt, zu unterstützen und zu fördern,

- Entwicklung von Unterstützungsangeboten zur Entwicklung und Reflexion des eigenen Medienverhaltens, der Medienbewertung und die Vorbildfunktion für ihre Kinder,

- Herausgabe von Informationen und Handreichungen einschließlich des Angebotes und der Durchführung von Elternseminaren insbesondere auch zu rechtlichen und gesetzlichen Grundlagen sowie zur Entwicklung entsprechender Persönlichkeitskompetenzen,

- Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen im Umgang und mit der Nutzung des Internets, Umgang mit Filterprogrammen und Programmfunktionen.

Zur Umsetzung wurde durch den LFD e. V. im Jahr 2002 das Projekt Medienerziehungskompetenz für Eltern konzipiert und in den Jahren 2003 und 2004 durchgeführt. Der Hauptschwerpunkt des Projektes lag in der Fort- und Weiterbildung von Multiplikatoren verschiedener vorschulischer, schulischer und außerschulischer Einrichtungen, welche in die Lage versetzt werden sollten, präventiv ausgerichtete kontinuierliche Bildungsangebote für Eltern aufzubauen und anzubieten. Themenschwerpunkte der Fortbildung waren dabei u. a. die Mediennutzung, Medienwirkung, Medienwahrnehmung, Medienkindheit sowie der pädagogische Umgang mit Medien.

Gemeinsam mit der Stiftung wurde dieses Projekt zur Förderung von Medienkompetenz in Thüringer Familien in Trägerschaft des LFD e. V. konzeptionell überarbeitet und als Maßnahme der Familienbildung mit der Bezeichnung Eltern bilden - Kinder stärken! - Medienwelten in der Familie neu etabliert. Das Projekt mit Laufzeit Januar 2009 bis Ende 2011 wird maßgeblich durch die Stiftung finanziert. Eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem LFD e. V. und der TLM steht bevor.

Im Übrigen wird auf die Antworten zu den Fragen 1, 2 und 4 verwiesen.

Zu 4.: Die Koordination erfolgt dort, wo sie direkt Wirkung entfalten kann.

a) TLM

Die TLM koordiniert anhand der folgenden Leitlinien:

- durch Aktualität, außerdem werden aktuelle Forschungsergebnisse wahrgenommen und in die Praxis überführt,

- durch Nachhaltigkeit,

- durch Vernetzung:

Das Konzept zur Förderung von Medienkompetenz in Thüringen der TLM sieht vor, die medienpädagogischen Aktivitäten der TLM in Zusammenarbeit mit den in Thüringen dafür bestehenden Initiativen weiter zu verstärken.