Einpendlerzahl

Der Zuwachs der Einpendlerzahl aus den westdeutschen Ländern (+4.00) ist dabei niedriger als der Zuwachs aus Ostdeutschland (+4.600).

Vor allem aus Sachsen (ca. +2.200) und Sachsen-Anhalt (ca. +2.100) und Bayern (+2.000) pendelten mehr Personen ein als im Jahr 2003. Insgesamt kamen 33.100 Männer und 15.100 Frauen nach Thüringen (Tabelle 61), um einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachzugehen.

Tabelle 61 (9.2) Pendlerbilanz ­ Einpendler nach Thüringen Rund ein Drittel aller Einpendler nach Thüringen stammt aus Westdeutschland, darunter jeweils rund ein Zehntel aus Bayern (12,8 %) und Hessen (9,97 %).

Die Mehrheit kommt jedoch weiterhin aus den neuen Ländern, davon 31,1 % aus Sachsen und 23,9 % aus Sachsen-Anhalt.

Die Einpendlerquote ­ der Anteil der Einpendler über die Landesgrenze an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort ­ erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr auf 6,5 % (2007: 6,6 %). Gegenüber 2003 stieg diese Quote um 1,2 %.

Insgesamt verzeichnet Thüringen einen Auspendlerüberschuss von 81.900 Personen, im Vergleich zu 2003 ein Rückgang von etwa 2.000. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Pendlersaldo jedoch deutlich um 3.000 Personen an (Tabelle 62). Diese Entwicklung zeigt, dass in Thüringen nach wie vor ein großes Reservoir an flexiblen Arbeitnehmern zur Verfügung steht, das bei entsprechenden Voraussetzungen in den Thüringer Unternehmen einen möglichen Fachkräftemangel abmildern könnte.

Einen negativen Pendlersaldo (Einpendler minus Auspendler) wiesen, wie schon in den Vorjahren, alle Thüringer Landkreise auf (Tabelle 63). Die höchsten Auspendlerüberschüsse waren im Wartburgkreis und in den Landkreisen Eichsfeld und Greiz anzutreffen, die geringsten in den Landkreisen Nordhausen und Sonneberg sowie dem Saale-Orla-Kreis. Einen Einpendlerüberschuss verzeichneten, wie ebenfalls bereits in den Vorjahren, alle Thüringer kreisfreien Städte. Den mit Abstand höchsten Einpendlerüberschuss verzeichnet die Stadt Erfurt, gefolgt von den Städten Jena und Eisenach.

Auf kleinräumiger Basis betrachtet stieg (trotz einer sinkenden Anzahl an Gemeinden) im Zeitraum 2003 bis 2008 die Auspendlerquote der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Thüringen um ca. 2,5 % auf ca. 64 %. Dieser hohe Wert bedeutet, dass der überwiegende Teil der Beschäftigten einen wohnortfernen Arbeitsplatz hat. Die Ursachen für diese langjährige Entwicklung sind einerseits in der zunehmenden Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, dem Wegfall von Arbeitsplätzen und auch in der Schaffung von Arbeitsplätzen an neuen Standorten zu vermuten. Zum anderen können auch andere Rahmenbedingungen, wie der Erwerb von Wohneigentum zur Erhöhung der Pendlerquote beitragen.

Einpendler minus Auspendler, negative Salden bedeuten Auspendlerüberschuss, positive Salden bedeuten Einpendlerüberschuss, die Veränderungen 2007 zu 2003 sind somit die relativen Änderungen gegenüber den speziellen Überschüssen (Einpendler/Auspendler) im Jahr 2003

Anteil der Auspendler an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort 2008

Die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Thüringens, die ihren Arbeitsweg 2004 steuerlich geltend machten, legten dabei im Durchschnitt täglich mehr als 31 Kilometer von ihrem Wohnort zu ihrem Arbeitsort zurück (einfache Fahrt). Im Bundesdurchschnitt beträgt dieser Wert ca. 23 Kilometer.

Die stabilere Entwicklung hinsichtlich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten entlang der Autobahnen spiegelt sich auch bei der Entwicklung der Ein- und Auspendler wider. Während entlang der neuen Autobahnen A 38, A 71 und A 73 die Anzahl der Einpendler bezogen auf den Beginn des Berichtszeitraumes insgesamt überdurchschnittlich anstieg, veränderte sich dieser Wert in den Gemeinden in größerer Entfernung zu einer Bundesautobahn in der Summe nur wenig. Auch hier liegen allerdings Wachstum und Schrumpfung räumlich oft eng beieinander. Ein bedeutender Anstieg der Auspendlerzahl entlang der neuen Bundesfernstraßen kann dagegen statistisch nicht nachgewiesen werden, dieser fiel in den Gemeinden entlang der bereits länger existierenden Autobahnen insgesamt höher aus.

Innerhalb des Freistaats Thüringen konzentrieren sich die Pendlerverflechtungen in hohem Maße auf die Städtekette zwischen Eisenach und Altenburg. Insbesondere der Raum zwischen Erfurt, Weimar, Jena und Apolda ist durch intensive Pendlerbewegungen mit den nachfolgenden Konsequenzen für die Auslastung der Verkehrsträger charakterisiert. Allein zwischen diesen vier Städten werden ca. 10.000 sozialversicherungspflichtige Pendler nachgewiesen. Werden die Städte Gera und Gotha in diese Betrachtung einbezogen, erhöht sich diese Zahl auf mehr als 15.500 Pendler.