Wie viele Geflügelmast

Juli 2011 hat folgenden Wortlaut:

Im Zuge der Dioxinfunde in Tierfuttermitteln und daran anschließend in Eiern und Schlachtfleisch ist die Thematik der Tierhaltung und die damit einhergehenden Vor- bzw. Nachteile in den Fokus der Öffentlichkeit getreten. Geflügelfleisch wird in Thüringen in großen Mengen - oft als vermeintlich gesunde Alternative zu Schweine- oder Rindfleisch - konsumiert. Auch in Thüringen gibt es zahlreiche Betriebe zur gewerblichen Geflügelproduktion.

Ich frage die Landesregierung:

1. Wie viele Geflügelmast- bzw. Geflügelzuchtanlagen gibt es derzeit in Thüringen (bitte differenziert nach Mast- oder Zuchtbetrieb und Geflügelrasse [Hühner, Enten, Gänse, Puten, etc.] auflisten und die Standorte der Betriebe benennen)?

2. Wie viele Legebetriebe gibt es derzeitig in Thüringen (bitte nach Art des Betriebes aufschlüsseln)?

3. Wie viele Tiere können maximal in den oben genannten Anlagen gehalten werden und wie hoch ist die durchschnittliche jährliche Belegung (bitte auflisten nach oben und -standorten)?

4. Wie viele Angestellte sind in den jeweiligen Betrieben beschäftigt und welche Umsätze wurden durch diese Betriebe erwirtschaftet (bitte auflisten nach Anlagetypen und -standorten)?

5. Wie viele Tonnen Geflügelfleisch werden in Thüringen jährlich produziert (bitte die Mengen aus ökologischer Produktion gesondert darstellen)?

6. Wie viel Geflügelfleisch wird jährlich in Thüringen konsumiert? Wie viel Prozent des in Thüringen konsumierten Geflügelfleisches wird in Thüringen produziert und wie viel wird aus anderen Bundesländern oder dem Ausland eingeführt (bitte aufschlüsseln nach Fleisch, das in Mastanlagen oder ökologisch produziert wurde)?

7. Wie viele Tonnen Kadavermaterial fallen jährlich in den Thüringer Geflügelbetrieben an (bitte auflisten nach oben genannten Anlagetypen und -standorten)?

8. Wie lang sind die Transportwege aus oben genannten Anlagen zu dem jeweiligen Schlachthof bzw. den weiterverarbeitenden Betrieben (bitte auflisten nach oben genannten Anlagetypen und -standorten)?

9. Wie hoch ist der Flächenverbrauch oben genannter Geflügelzucht- und Geflügelmastanlagen (bitte auflisten nach oben genannten Anlagetypen und -standorten)?

10.Wie groß ist der Futtermittelanteil, der in Thüringen erzeugt wird?

11.Woher stammen die übrigen Futtermittel (bitte nach Herkunftsort und -anteil aufschlüsseln und GVOProdukte kennzeichnen)? 12.Ist der Landesregierung bekannt, wohin die anfallenden Reststoffe der oben genannten Geflügelzuchtund Geflügelmastanlagen verbracht werden (bitte auflisten nach oben und -standorten)?

Das Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 18. August 2011 wie folgt beantwortet:

Zu 1.: Nach folgenden Rechtsgrundlagen sind die Inhaber bzw. Leiter von Unternehmen mit mindestens 3 000 Hennenhaltungsplätzen auskunftspflichtig: Gesetz über Agrarstatistiken (Agrarstatistikgesetz - in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 2009 (BGBl. I S. 3886), das zuletzt durch Artikel 36 des Gesetzes vom 9. Dezember 2010 (BGBl. I S: 1934) geändert worden ist, Anwendung finden auch Vorschriften des Gesetzes über die Statistik für Bundeszwecke (Bundesstatistikgesetz - vom 22. Januar 1987 (BGBl. I S. 462, 565), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 7. September 2007 (BGBl. I S. 2246).

In Thüringen gibt es derzeit 27 Betriebe mit 3 000 und mehr registrierten Legehennenplätzen.

Die Betriebe sind in der Anlage 1 nach der zugelassenen Produktionsform und den Hennenhaltungsplätzen aufgelistet. 1 080 000 ca. 54.000 ca. 1 000

c) Legehennenbetriebe:

In der Anlage 2 werden von den 27 in Thüringen registrierten Betrieben die maximalen Hennenplätze der durchschnittlich errechneten Auslastung von 74,3 Prozent in Deutschland nach Haltungsformen gegenübergestellt.

Für die Geflügelmast- und Geflügelzuchtbetriebe nach a) und b) liegen der Landesregierung bezüglich der durchschnittlichen jährlichen Belegung keine Angaben vor.

Zu 4.: Zu dieser Frage liegen der Landesregierung keine Angaben vor.

Zu 5.: Die Erhebung in Geflügelschlachtereien wird in Betrieben, die nach dem EG-Hygienerecht im Besitz einer Zulassung sind, durchgeführt. Seit 2010 handelt es sich um eine zentrale Bundesstatistik. Die Organisation und Datengewinnung ist Aufgabe des Statistischen Bundesamtes. Für Thüringen können aufgrund der statistischen Geheimhaltung (in TH weniger als 3 Betriebe, deshalb könnten bei Veröffentlichung ggf. Rückschlüsse auf einen Einzelbetrieb gezogen werden) keine Ergebnisse veröffentlicht werden.

Zur Geflügelfleischproduktion in Thüringen wurden für 2010 aus der Hochrechnung von Mastplätzen und Mastdurchgängen bzw.:

Zum Verbrauch von Geflügelfleisch in Thüringen gibt es keine Zahlenangaben.

Nach der Marktinfo Eier & Geflügel (MEG) lag in Deutschland 2010 der Pro-Kopf-Verbrauch an Geflügelfleisch bei 19,3 Kilogramm (Steigerung um 0,5 Kilogramm zu 2009).

Bei einer mittleren Jahresbevölkerungszahl von 2 241 559 Einwohnern werden rein rechnerisch pro Jahr 43 262 Tonnen Geflügelfleisch in Thüringen verbraucht.

Zu 7.: Laut Angaben des Beseitigungsbetriebes für tierische Nebenprodukte, der Firma Elxleben, wurden im Jahr 2010 aus Geflügelbetrieben ca. 650 Tonnen Geflügelkadaver abgeholt und beseitigt.

Die Daten je Anlagentyp und -standort liegen bei den Überwachungsbehörden nicht vor.

Zu 8.: Legehennen werden in der Regel in einem Schlachtbetrieb in Bremervörde (Niedersachsen) geschlachtet.

Masthühner werden in Schlachtstätten in Mockrehna (Sachsen) sowie in Hainspitz, Saale-Holzland-Kreis, geschlachtet.

Putenschlachtungen erfolgen in Altengönna (Saale-Holzland-Kreis), Rot am See (Baden-Württemberg), Brahmsche und Cloppenburg (Niedersachsen).

Zu 9.: Zu dieser Frage liegen der Landesregierung keine Angaben vor.

Zu 10.: Im Wirtschaftsjahr 2009/2010 wurden in Thüringen 88 100 Tonnen Mischfutter für Mast- und Nutzgeflügel hergestellt. Zum Gesamtfuttermittelverbrauch liegen der Landesregierung keine Daten vor. Eine Berechnung des Anteils ist daher nicht möglich.