Durch welche Firmen werden die gewerblichen gentechnischen Anlagen betrieben Welche Produkte werden in diesen Anlagen

September 1993 hat folgenden Wortlaut:

Ich frage die Landesregierung:

1. Wie viele zugelassene gentechnische Forschungslabore und gewerbliche Produktionsanlagen gibt es im Land Thüringen? An welchen Standorten befinden sich diese Anlagen und in welche Sicherheitsstufen wurden sie eingestuft?

2. Durch welche Firmen werden die gewerblichen gentechnischen Anlagen betrieben? Welche Produkte werden in diesen Anlagen hergestellt?

3. Wie viele gentechnisch arbeitende Forschungslabore und Produktionsstätten gab es im Land Thüringen vor der Wiedervereinigung?

a) Wo waren diese?

b) Woran wurde geforscht?

c) Welche wurden inzwischen aufgegeben?

d) Warum wurden sie aufgegeben?

e) Welche wurden aus der DDR in die BRD übergeleitet?

4. Wie viele gentechnische Forschungsprojekte und gewerbliche Arbeiten wurden in den Jahren 1990, 1991 und 1992 oder seit Inkrafttreten des Gentechnikgesetzes am 3. Oktober 1990 im Land Thüringen angemeldet oder genehmigt (Aufschlüsselung nach Sicherheitsstufen)?

5. Wie viele weitere Genehmigungsanträge für gentechnische Arbeiten und Anlagen liegen der Landesregierung vor oder sind ihr bekannt?

a) Für welche Sicherheitsstufen sind diese Anträge gestellt?

b) Für welche Art Produktionsanlagen sind die Anträge gestellt?

c) An welchen Orten sollen diese Arbeiten oder diese Anlagen durchgeführt bzw.

errichtet werden?

Das Thüringer Ministerium für Soziales und Gesundheit hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 11. Oktober 1993 wie folgt beantwortet:

Zu 1.: Im Land Thüringen existieren 17 gentechnische Anlagen zu Forschungszwecken, denen eine Zustimmung bzw. Genehmigung erteilt wurde.

Alle Anlagen befinden sich in Jena.

Standort Anlagendavon Sicher- davon Sichergesamt heitsstufe 1 heitsstufe 2

Hans-Knöll-Institut e.V. Beutenbergstraße 11 9 9

Institut für Molekulare Biotechnologie e.V. Sie waren Einrichtungen des Zentralinstitutes für Mikrobiologie und Experimentelle Therapie.

b) - Entwicklung von Hochzelldichteverfahren für Bacillus subtilis-Wirte zur Bildung rekombinanter Genprodukte (Humaninterferon-alpha 1, -alpha 2, Fibrinolytika);

- Molekularbiologische Untersuchung von Genen der Antibiotikabiosynthese und Plasmiden in Streptomyceten;

- Untersuchung zur Expression rekombinanter Proteine in E.coli im Schüttelkolben- und Laborfermentermaßstab;

- Steroidtransformation mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen;

- Genetische Kontrolle des Paarungsverhaltens der Hefe Yarrowia lipolytica;

- Molekulargenetische Analyse der Streptokinase-Region des Chromosoms von Streptococcus equisimilis H46A und Expression von Hybridstreptokinasen;

- Aufklärung der antigenen und wirts-proteinbindenden Eigenschaften von M-Proteinen und anderen Zellwandrezeptoren von Streptococcus pyogenes;

- Molekularbiologische Untersuchungen zur Replikation von Plasmiden sowie zur Genexpression und Proteinsekretion in Bacillus subtilis;

- Untersuchungen zu phänotypischen Einflußgrößen auf Wachstum und Produktbildung genetisch manipulierter Mikroorganismen, Fermentationsoptimierung;

- Molekularbiologische Charakterisierung des Stammes Proteus mirabilis LVI (L-Form-Stamm);

c) Eine Arbeit wurde nach 1990 nicht fortgeführt (letztgenannte von Nr. 3 b).

d) Aus persönlichen Gründen des Projektleiters.

e) Neun Einrichtungen des ehemaligen Zentralinstituts für Mikrobiologie und Experimentelle Therapie (ZIMET), s.o. Nr. 3 b).

Zu 4.: Acht gentechnische Anlagen zu Forschungszwecken davon:6 Anlagen Sicherheitsstufe 1

2 Anlagen Sicherheitsstufe 2

1990 keine Anmeldung, keine Genehmigung 1991 4 Zustimmungen Sicherheitsstufe 1 und 7 Zustimmungen als Überleitung aus der ehemaligen DDR Sicherheitsstufe I 1 Genehmigung Sicherheitsstufe 2und 2 Genehmigungen als Überleitung aus der ehemaligen DDR Sicherheitsstufe 2

1992 2 Zustimmungen Sicherheitsstufe 1

1 Genehmigung Sicherheitsstufe 2

Zu 5.: Drei Anträge für gentechnische Anlagen zu Forschungszwecken liegen vor.