Für diejenigen die Interesse haben liegt hier noch die CD Virtuelles Jülich aus

Für diejenigen, die Interesse haben, liegt hier noch die CD Virtuelles Jülich aus. Sie können Sie gerne mitnehmen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

(Allgemeiner Beifall) Landrat Wolfgang Spelthahn (Kreis Düren) trägt vor: Sehr geehrter Herr Vorsitzender Wirtz! Verehrte Damen und Herren Abgeordnete! Herr Bürgermeister! Herr Präsident Peppekus! Meine Damen und Herren! Ich will der Verlockung, jetzt ein Großwort zu halten und ergänzend zu dem hervorragenden Vortrag des Bürgermeisters noch den Kreis Düren vorzustellen und alle Facetten dieses Kreises zu beschreiben, tapfer widerstehen ­ denn das würde die Tagesordnung sprengen ­ und mich direkt auf den für mich wesentlichen Punkt des heutigen Tagesordnungspunktes Landesleistungszentrum für den Schwimmsport beziehen.

Wenn Sie damit einverstanden sind, werde ich kurz die Einbindung und die Zielsetzung des Projektes beschreiben und Herr Müller wird im Benehmen mit dem Architekten Herrn Schüssler nachher das Projekt im Detail vorstellen.

Deshalb will ich direkt zum Kern des Ganzen kommen, was den Kreis Düren veranlasst, den Vorschlag zu unterbreiten, in dieser wunderschönen alten Festungsstadt Jülich ein Landesleistungszentrum für den Schwimmsport zu errichten. Die Ausgangslage ist relativ einfach zu definieren. Wir sind der einzige Bezirk im Schwimmverband Nordrhein-Westfalen, der noch keine 50-m-Bahn in seinen Bezirksgrenzen vorhält, was unsere ­ das ist eine recherchierte Zahl, die sicherlich auch zum Erstaunen führen wird ­ mehr als 5.000 organisierten Schwimmerinnen und Schwimmer, sehr viele davon im Hochleistungsbereich angesiedelt, sicherlich das eine oder andere mal zur Verzweifelung getrieben hat. Es tut als engagierter Kommunalpolitiker immer wieder weh, wenn man zur Kenntnis nehmen muss, dass unsere motivierten Sportlerinnen und Sportler bis weit in den Euregionalen-Bereich oder weit ins Land Nordrhein-Westfalen hinein und darüber hinaus ausweichen müssen, um ihrem Sport zu frönen.

Darüber hinaus haben wir im Kreis über die Parteigrenzen hinweg in größter Einmütigkeit ­ es hat nicht nur in den letzten Jahren, sondern auch in letzten Jahrzehnten noch keine Entscheidung des Sportausschusses gegeben, die nicht einstimmig war ­ beschlossen, eine Offensive für den Sport zu starten. Wir haben mit der Errichtung einer modernen Mulifunktionshalle mit Sitz Düren begonnen. Dann haben wir ein Leistungszentrum für die Leichtathletik geschaffen und sind uns jetzt darüber einig, dass als nächstes Ziel Möglichkeiten für den Schwimmsport zu schaffen seien.

Dann kam uns ein Glücksumstand zur Hilfe, nämlich die Entscheidung des Landes Nordrhein-Westfalen, die Euregionale 2008 in unsere Region, sprich in die Euregio, zu vergeben. Wir haben auf eine Studie der zugreifen können, die sich damit beschäftigt hat: Welche Zukunft hat unsere Region nach dem Tagebau.

Ich will Sie jetzt nicht mit allen Facetten einer Tagebaunachfolgelandschaft hier konfrontieren, sondern mich auf den Punkt Freizeit und nachhaltige sportliche Nutzung beziehen.

Ein Teil dieser Ausführungen der Studie der Kathy-Bey-Stiftung war, dass es in der Nachfolgestrukturierung des Tagebaus opportun erscheint, dass wir hier Konzentrationsflächen ausweisen, wo sportliche Nutzung mit einem nachhaltigen Anspruch versehen stattfinden soll.

Wir haben dann schnell feststellen dürfen, dass die Stadt Jülich mithin dieser Brückenkopf-Park die prädestinierte Standortwahl für ein Leistungszentrum für den Schwimmsport ist.

Bürgermeister Stommel hat schon ausgeführt, dass der Park schon eine Menge an Infrastruktur beinhaltet und dass wir hier auf einem soliden Niveau aufbauen können.

Jetzt ist die Frage, wie man dieses Leistungszentrum in wirtschaftlich schwierigen Zeiten vernünftig positionieren kann. Und da will ich auf drei Aspekte besonders eingehen.

Erster Auftrag kann es nur und muss es sein, die entsprechende Nutzung darzustellen. Hier konnten wir durch Erhebungen ­ ich habe eben schon die 5.000 organisierten Schwimmerinnen und Schwimmer erwähnt, die mit dem Schwimmen im engeren und weiteren Sinne verbunden sind ­, durch einen hohen Einzugsbereich und eine guten Erreichbarkeit punkten und den Nachweis erbringen, dass eine solche Anlage eine durchschnittlich hohe Auslastung erreichen dürfte, die jetzt schon nach einer ersten Marktbeobachtung deutlich jenseits der 85 % liegt.

Zweitens: Wie kann man die explodierenden Kosten im Bereich eines Schwimmbades und eines Leistungszentrums in diesem Bereich in den Griff bekommen?

Meine Damen und Herren, es hieße, Eulen nach Athen zu tragen, wenn ich hier die nötige Fachkenntnis nicht voraussetzen dürfte. Sie wissen mit Sicherheit, dass der größte Kostenfaktor neben dem Personal die energetische Bewirtschaftung eines solchen Centers ist.

Deshalb haben wir in engem Benehmen ­ ich darf hier den Abgeordneten Josef Wirtz nennen ­ mit den Verantwortlichen hier vor Ort ein Konzept geschaffen, das die Versorgung mit Energie dieses Leistungszentrums mit heimischen Produkten, sprich mit Einbindung der heimischen Landwirtschaft gewährleisten kann. Mit diesem Konstrukt, das wir in engem Benehmen mit der Fachhochschule, dem Forschungszentrum und anderen Institutionen erarbeitet haben, konnte der Nachweis erbracht werden, dass wir eine energetische Versorgung dieses Zentrum zu 100 % durch einheimische Produkte sicherstellen können, darüber hinaus noch Energie gewinnen, die wir dann ins Netz einspeisen müssen. Ich darf hier das Stichwort Biomasse erwähnen, die wir hier zur Versorgung heranziehen wollen.

Der dritte Aspekt ist schlichtweg der: Wie können wir Personal- und Synergieeffekte erzielen? Hier ist beabsichtigt ein Bürgerbad zu organisieren.

Wir wollen dann mit dem Landessportbund, dem Schwimmverband und mit dem örtlichen Kreissportbund hier eine Trägergemeinschaft bilden und die fachliche, das heißt technische Überwachung soll mit dem Freizeitbad Kreuzau zusammengekoppelt werden. Da sind mit der Geschäftsführung auch schon entsprechende Gespräche geführt worden.

Zusammengefasst ergibt sich daraus folgendes Bild: Wir werben dafür ­ ich danke sehr für Ihre Bereitschaft, hier nach Jülich zu kommen und damit diesem Projekt Ihre Aufmerksamkeit zukommen zu lassen ­, in der alten traditionsreichen Festungsstadt Jülich ein modernes Leistungszentrum mit acht 50-m-Bahnen und entsprechenden Seminar- und sonstigen Räumen zu gestalten, das einen Versorgungsbereich für den gesamten alten Regierungsbezirk Aachen und darüber hinaus entfalten soll. Wir werben weiterhin dafür, dass wir durch die Einbindung des Jugendgästehauses die Möglichkeit schaffen, Trainingslager und mehrtägige Veranstaltungen durchzuführen, und wir wollen das Ganze in ein energetisches und personelles Gesamtkonzept einbinden, was die Folgekosten für das Projekt nachhaltig zu reduzieren hilft.

Jetzt zur Finanzierung! Da weiß ich, dass die Kassen Landes ­ das ist genauso bei den kommunalen Kassen zurzeit sehr angegriffen.