Mittlerweile bieten einige Heizungsbauer auch Wärmepumpen an

Die zweite Frage bezog sich auf die Qualifikation meiner Kollegen. Dort führen wir ein großes Klagelied. Wir haben vor drei Jahren angefangen. Eigentlich wollten wir als Kältefachbetrieb mit dem Heizungsbauer kooperieren und ihm die Kältetechnik nahebringen. Leider Gottes funktionierte das nicht. 80 % der Heizungsbauer beschäftigen sich lieber mit offenen Flammen - sprich: Gas und Öl.

Mittlerweile bieten einige Heizungsbauer auch Wärmepumpen an. Dort kommen dann Wärmepumpen auf den Markt, bei denen - gerade im Sanierungsbereich - gesagt wird, 60 oder 70 °C Vorlauftemperatur seien überhaupt kein Thema. Wenn sich dieser Trend weiter fortsetzt und wenn die Hersteller nicht massiv dagegen vorgehen, werden wir mit der Wärmepumpe dasselbe erleben, was wir in den Jahren 1970 bis 1975 schon einmal erlebt haben, als es einen Wärmepumpenboom gab. Damals wurde ein Haufen Schrott verkauft. Aufgrund dieser falsch ausgelegten Anlagen sind die Wärmepumpenkunden natürlich unzufrieden.

Vorsitzender Franz-Josef Knieps: Schönen Dank, Herr Hausmann. - Ich möchte die Frage von Herrn Prof. Bollermann nach der Qualifikation noch ergänzen. Tatsache ist, dass wir von der Ausbildung her sicherlich den höchsten Stand haben, den man haben kann; denn zumindest in der überbetrieblichen Unterweisung werden alle diese Anlagen gelehrt.

Ich möchte jetzt aber einmal ein praktisches Beispiel nennen. Ein Kölner der sowohl Heizungen als auch Klimatechnik anbietet, suchte für das neue Lehrjahr sechs Auszubildende. Von den vielen Bewerbern hat er 20 kommen lassen.

Von diesen 20 sind zwei übrig geblieben, die er auch angenommen hat. Einer ist nach einer Woche schon überfällig; einer ist geblieben.

Das liegt aber nicht daran, dass sie nicht wollen, sondern daran, dass die notwendige Qualifikation einfach nicht vorhanden ist. Aufgrund der Anforderungen der Technik im gesamten Klimabereich kann man keine weniger Befähigten mehr gebrauchen. Die Bewerber müssen eine hohe technische Aufnahmefähigkeit haben; sonst geht das nicht. Wenn Sie dann junge Leute bekommen, die von den Grundkenntnissen - Rechnen, Schreiben, Lesen - her nicht qualifiziert sind, ist in diesem Bereich ein Defizit erkennbar.

Dieses Defizit ist tatsächlich gegeben. Gerade in den technisch hochstehenden Handwerksberufen kommen wir nicht auf die Ausbildungszahlen. Ich weiß, wovon ich rede.

Wir haben im Kölner Kammerbereich zwar ein Plus von 3,2 %, aber gerade in diesen technisch hochwertigen Bereichen fehlen uns junge Leute.

Wolfgang Hausmann (Klima-Plan & Co. KG): Da kann ich Ihnen nur zustimmen. Wir bilden auch aus, obwohl wir ein junger, kleiner Betrieb sind. Wir haben zwei Lehrlinge - das sage ich nach wie vor -, die bei uns im ersten und im zweiten Lehrjahr ausgebildet werden. Wir haben die Stellen ausgeschrieben. Es war wahnsinnig schwer, geeignete, qualifizierte Auszubildende zu bekommen. Die Klagen über das Lehrstellenangebot kann ich daher nicht mittragen.

Wir bilden übrigens nicht nur im Handwerk aus, sondern auch im kaufmännischen Bereich. Dort haben wir dasselbe Desaster erlebt. Mädchen mit Vieren und Fünfen in Rechtschreibung haben sich für die kaufmännische Lehre vorgestellt. Als ich sie gefragt habe, wer ihnen denn empfohlen hat, in die kaufmännische Richtung zu gehen, habe ich noch zur Antwort bekommen: das Arbeitsamt. - Da sträuben sich mir die Haare.

Vorsitzender Franz-Josef Knieps: Das war ein kleiner Ausflug in diesen Bereich. Jetzt kommen wir aber wieder zum eigentlichen Thema zurück.

Ingo Schäfer (Geologischer Dienst NRW): Zunächst eine kurze Ergänzung zu dem, was ich vorhin gesagt habe: Meine Ausführungen zur Übertragbarkeit in Bezug auf die Geologie bezogen sich in allererster Linie auf die Kraftwerkstechnik, also auf die Tiefengeothermie. Im Oberrheintalgraben, im norddeutschen Becken und in der Molasse ist die Technik schon vorhanden und an die Geologie angepasst. Das hat in Nordrhein Westfalen noch nicht stattgefunden.

Nun zu Ihrer Frage nach den Kosten der oberflächennahen Anlagen: Der Betreiber beziehungsweise Anwender muss wissen, dass die oberflächennahe Geothermie - so steht es ja auch in dem Papier, das wir bekommen haben - beim heutigen technischen Stand auf 90 % der Fläche technisch effizient eingesetzt werden kann. Dass dieser Einsatz sich nach sieben bis neun Jahren amortisiert, ist wohl das, was für den Betreiber wichtig ist. Wenn ich ein großes Haus beheize, muss ich natürlich mehr bezahlen; denn dann brauche ich eine größere Wärmepumpe und mehr Sondenmeter.

Generell ist der Einsatz von Geothermie also möglich. Die Planungsgrundlage, die Nordrhein-Westfalen in diesem Zusammenhang zur Verfügung stellt, ist in der Bundesrepublik einmalig. Damit haben die Anlagenplaner ein Instrument zur Hand, mit dem sie einen Ausdruck anfertigen können und dem Kunden sagen können: Nicht ich sage dir, dass das geht, sondern der Geologische Dienst und die Landesinitiative Zukunftsenergien NRW sagen, dass es geht. - Die Aussage, dass 90 % technisch effizient nutzbar sind und nach Abzug der Restriktionsflächen immer noch 70 % effizient nutzbar sind, ist das, was an dieser Stelle transportiert werden muss. Man kann in der Tat sagen, dass der Einsatz von Geothermie sich wirtschaftlich lohnt.

Wir bekommen auch überaus viele Anfragen. Wenn heute jemand neu baut, vergleicht er fast immer Holzpellets, Solarenergie und Geothermie. Diesen Vergleich kann ihm natürlich niemand abnehmen. Das ist eine Fleißarbeit. Man kann ihm nur wünschen, dass er an vernünftige Handwerker gerät, die das Ganze dann auch vernünftig umsetzen.

Vorsitzender Franz-Josef Knieps: Schönen Dank, Herr Schäfer. - Herr Leuchtenberg.

Uwe Leuchtenberg (SPD): Zunächst möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass es vom Geologischen Dienst eine schöne CD gibt, die man nur empfehlen kann. Auf dieser CD kann jeder einmal nachschauen, wie denn die Temperaturen unter seinem Haus und in seiner Region sind. Ich habe sie jetzt leider nicht dabei. Sie liegt zu Hause, weil ich sie für eine morgen stattfindende Veranstaltung brauche.

Eine solche CD gibt es also. Ich weiß übrigens gar nicht mehr, ob ich etwas dafür bezahlt habe. Man sollte sie vielleicht jedem Kommunalpolitiker und jedem Planer an die Hand geben.

(Prof. Dr. Gerd Bollermann [SPD]: Herr Vorsitzender, können Sie diese CD für den Ausschuss bestellen?)

Bei der heutigen Anhörung hat niemand gesagt, Geothermie sei etwas Schlechtes. Alle haben gesagt: An der Tiefengeothermie müssen wir noch ein bisschen arbeiten; das ist noch eine große Baustelle. An der oberflächennahen Geothermie könnten aber alle Spaß haben; das Ganze ist in Nordrhein-Westfalen flächendeckend umzusetzen; es rentiert sich in fast allen Bereichen nach sechs bis zehn Jahren.

In diesem Zusammenhang sind bei mir noch zwei Fragen aufgetaucht. Ich weiß nicht, ob jemand sie beantworten kann oder ob sie so im Raum stehen bleiben müssen.

Erstens. Wie sieht es diesbezüglich mit öffentlichen Gebäuden in den Kommunen und beim Land Nordrhein-Westfalen aus? Muss man nicht Vorreiter sein und sagen: Wenn es machbar ist und wenn es sich rechnet, wären wir doch blöd, wenn wir es nicht tun würden? Zweitens. Herr Stratmann, ich stelle mir gerade vor, dass sich die Stadtwerke bei einem Projekt, wie Sie es durchgeführt haben, im Rahmen eines Wärme-Contractings engagieren. Wir wollen jetzt nicht über den § 107 der Gemeindeordnung diskutieren, also über die Frage, ob die Stadtwerke sich noch anderweitig betätigen dürfen oder nicht.

Ich frage Sie aber: Wäre es eine Möglichkeit, mit den Stadtwerken ein solches Projekt durchzuführen, wenn man dort einen Ansprechpartner hat, der Kompetenz nach außen abstrahlt?

(Christian Weisbrich [CDU]: Lasst das doch sein! Dafür gibt es doch Installateure!)

- Ja. Dann lasst Installateure das Wärme-Contracting anbieten. Dagegen habe ich auch nichts. Im Moment finde ich aber niemanden, der so etwas tut. Irgendjemand muss an dieser Stelle doch einmal den Anfang machen.

Drittens. Meine letzte Frage, die ich wirklich gerne beantwortet hätte, lautet: Wir haben in den nächsten Jahren tatsächlich ein Problem der Altbausanierung vor uns. Nach der neuen Wärmeschutzverordnung müssen einige Heizungen in den älteren Wohngebäuden verschwinden. Herr Hausmann, Sie sprachen gerade über Vorlauftemperaturen von 50 bis 60 °C, die man in den Wohnungen braucht, in denen es keine Fußbodenheizung, sondern Radiatoren gibt. Existiert eine zuverlässige Technik, um Altbauten bei der Sanierung entsprechend umzurüsten? Oder muss ich bei der Altbausanierung nach wie vor sagen: Leute, lasst euch etwas anderes einfallen; das Ganze ist ein Projekt für den Neubau? Vorsitzender Franz-Josef Knieps: Herr Leuchtenberg, ich gehe davon aus, dass sich Ihre erste Frage an Herrn Weiß richtet. Sie lautete, ob es Kommunen gibt, die auf diesem Gebiet schon eine Vorreiterrolle spielen, wenn es sich denn amortisiert.