Fördermittel

Frage 17. Handel und Verarbeitungsunternehmen agieren zunehmend großräumiger, sodass keine Zuordnung zu einzelnen Bundesländern möglich ist.

Der Pro-Kopf-Verbrauch als statistische Kennzahl zur Ermittlung der Ve rsorgung wird auf der Basis bundesweiter Produktions- und Vermarktungszahlen geschätzt, regionale Unterschiede sind hierbei nicht abbildbar.

Gesonderte Angaben zur Versorgung mit ökologischen Produkten sind nicht möglich. Nach der letzten Änderung des Agrarstatistikgesetzes ist zwar die statistische Erfassung der Produktionszahlen des ökologischen Landbaues ab 2003 geregelt, derzeit stehen allerdings noch keine Daten zur Verfügung.

Die in der als Anlage 3 beigefügten Tabelle dargestellten Selbstversorgungsgrade wurden auf der Basis der in Hessen produzierten Mengen und des vom Statistischen Bundesamt für das jeweilige Produkt angegebenen Pro-KopfVerbrauchs (multipliziert mit der in Hessen lebenden Bevölkerung) errechnet.

Frage 18. Marketing-Aktion "Empfang bei Hof":

a) Was ist das Ziel der Aktion?

b) Wer führte die Aktion im Auftrag der Landesregierung durch?

c) Welche Kosten verursachte die Aktion?

d) Wo fanden Einzelaktionen statt und welche Personen des öffentlichen Lebens waren eingebunden?

e) Wie viele Brutto-Kontakte und wie viele direkte Kontakte mit Verbrauchern fanden bei der Aktion statt?

f) Wie beurteilt die Landesregierung diese Marketing-Aktion?

g) Sind zukünftig weitere Aktionen dieser Art geplant?

Zu a) Ziel war es, auf breiter Ebene mit den Verbrauchern zu Themen der hessischen Landwirtschaft ins Gespräch zu kommen und die Bevölkerung positiv für die Landwirtschaft zu sensibilisieren. Insbesondere sollten auch die Menschen erreicht werden, die ansonsten wenig Berührungspunkte zur bäuerlichen Nahrungsmittelproduktion finden oder eine verklärte Vorstellung von Landwirtschaft haben. Das Thema "Bedeutung der Landwirtschaft für die Gesellschaft", Fragen zu erwarteten Veränderungen in der Landwirtschaft, Fragen zu Produktsicherheit und Kontrollen, zum QS-System und produktspezifische Themen standen im besonderen Mittelpunkt des Interesses der Verbraucher.

Ziel war des Weiteren, dem Endverbraucher die Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft im Allgemeinen und der Urproduktion im Speziellen darzustellen und in einer Kombination zwischen Information und Produkten an exponierten Plätzen zu präsentieren, die stark frequentiert sind und die zusätzlich die Möglichkeit boten, die entsprechenden Präsentationen mit aufmerksamkeitsstarken zusätzlichen Maßnahmen zu ergänzen. Darüber hinaus gehörte es zu den Inhalten des Konzeptes, auf die besonderen Aktivitäten der Landwirtschaft hinsichtlich des Erhalts unserer Kulturlandschaft hinzuweisen. So wurden Informationenz.B.über die Bewirtschaftung der Grünflächen im Westerwald gegeben und der Erhalt von Streuobstwiesen im Odenwald vorgestellt und es wurde auf die Notwendigkeitder Erhaltung alter Nutztierrassen hingewiesen. Im Rahmen der Präsentation einer leistungsfähigen hessischen Landwirtschaft wurde auch die moderne Technik der Landwirtschaft vorgestellt (z.B. Demonstration von Ackerschleppern).Außerdem wurden Verkostungen von Nahrungsmitteln angeboten. Unternehmen der Landund Ernährungswirtschaft haben ihr Produktangebot präsentiert.

Zu b) Die Marketinggesellschaft "Gutes aus Hessen" e.V. führte die Imagekampagne "Empfang bei Hof" federführend im Auftrag der Landesregierung durch.

Sie verfügt als die Organisation in Hessen, die sich schon seit Jahren auch im Bereich der Image-Pflege und der Öffentlichkeitsarbeit für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse einsetzt, über eine reichhaltige Erfahrung.

In Zusammenarbeit von Marketinggesellschaft mit den hessischen Kreisbauern- und Landfrauenverbänden, der Landjugend aus der jeweiligen Region wurde gezeigt, welchen wichtigen Beitrag die Landwirtschaft zur Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln leistet. Unterstützt wurden sie außerdem von der Landesvereinigung Milch, den Raiffeisenorganisationen, der Südzucker-AG, den Unternehmen der hessischen Ernährungswirtschaft und des hessischen Ernährungshandwerks, der CMA, dem Hausfrauenbund Hessen, dem Hessischen Rundfunk (hr1, hr3, hr4) und der Deutschen Eisenbahnreklame.

Zu c) Die Kosten für die Imagekampagne "Empfang bei Hof" beliefen sich auf insgesamt 263.432,20. Davon übernahmen das Land Hessen und die CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH jeweils Fördermittel in Höhe von 131.716,10.

Zu d) Im Zeitraum von sechs Wochen wurden vor 17 Bahnhöfen der wichtigsten hessischen Städte Wiesbaden, Wetzlar, Marburg, Treysa, Kassel, Fulda, Gießen, Limburg, Friedberg, Bad Homburg, Gelnhausen, Hanau, Babenhausen, Bensheim, Rüsselsheim, Darmstadt und Frankfurt an 34 Tagen Aktionen zur Thematik Nahrungsmittelerzeugung und -weiterverarbeitung durchgeführt.

Folgende Personen des öffentlichen Lebens waren bei den Aktionen einbezogen: Herr Ministerpräsident Koch, Herr Finanzminister Weimar, Frau Staatssekretärin Dr. Gundelach, Herr Bär, Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Herr Generalsekretär Dr. Kuhlmann, Abgeordnete des Hessischen Landtags, Vorsitzende der hessischen Kreisbauernverbände und des Landfrauenverbandes, Oberbürgermeister, Bürgermeister, Landräte (vgl. Anlage 4).

Zu e) Die Marketinggesellschaft GUTES AUS HESSEN e.V. hat schätzungsweise 35,7 Mio. Bruttokontakte aus Presse, Anzeigen und Radio (Funkspots, Berichterstattung durch die Redaktion des hr3 an den Samstagvormittagen) ermittelt. Die Gesamtkontakte liegen mit Sicherheit höher, da z. B. bei den Zeitungen die Zweit- und Drittleser unberücksichtigt blieben. Die Plakate sind nur schwer zu beurteilen und somit unberücksichtigt geblieben. Im Rahmen ihrer Gespräche mit den Verbrauchern wurden durch Verteilaktionen 60.

Kartoffeltüten, 25.000 Milchpackungen und rund 3.500 Äpfel an die Verbraucher ausgegeben, sodass die Marketinggesellschaft von rund 80.000 Direktkontakten ausgeht. Nicht berücksichtigt wurden die Kontakte der Verbraucher an den Informationsständen, die keine Kartoffeltüte erhielten oder sich spontan informierten (vgl. Anlage 5).

Zu f)

Die Landesregierung beurteilt diese Marketing-Aktion als eine gelungene Maßnahme, die in Zeiten des gesunkenen Vertrauens der Verbraucher in die Erzeugnisse der Nahrungsmittelproduktion ein Stück mehr Vertrauen der Bevölkerung in die Landwirtschaft und in die aus der landwirtschaftlichen Erzeugung stammenden Nahrungsmittel getragen hat.

Die Marketinggesellschaft "Gutes aus Hessen" hat die Imagekampagne "Empfang bei Hof" entwickelt und in Zusammenarbeit mit den vorgenannten Gruppierungen mit großem Elan umgesetzt. Der Zuspruch und das Interesse der Verbraucher an dieser Aktion waren sehr groß. Sehr viele haben die Möglichkeit zur Information über die hessische Landwirtschaft genutzt. Durch eine kontinuierliche Pressearbeit in den überregionalen und regionalen Zeitungen während der gesamten Laufzeit der Kampagne wurde ein sehr positives Image der hessischen Landwirtschaft vermittelt. Die Beurteilung der Maßnahme durch die MGH selbst fällt ebenfalls sehr positiv aus (vgl. Antwort zu Frage 18 e)).

Zu g)

Gemäß dem Hessischen Agrarmarketingvertrag hat die MGH folgende Prioritäten gesetzt: Anstelle der Verwaltung übernimmt die Marketinggesellschaft "Gutes aus Hessen" e.V. die Agrarmarketingberatung der hessischen landwirtschaftlichen Betriebe, des Nahrungsmittelhandwerks, der Nahrungsmittelindustrie und des Handels, führt weitere Agrarmarketingmaßnahmen durch, auch eigene Projekte, und finanziert Projekte von Dritten wie z. B. von Wirtschaftspartnern, setzt die Qualitätsmarke "Geprüfte Qualität - Gutes" um, entwickelt sie weiter und baut eine eigene Kommunikationsstruktur zum Agrarmarketing auf.

Im Rahmen "weiterer Agrarmarketingmaßnahmen" kann die MGH die Maßnahme "Empfang bei Hof" auch fortführen.

Frage 19. Wie hoch war in Hessen im Verlauf der letzten fünf Jahre die Energieerzeugung auf Basis nachwachsender Rohstoffe

a) aus gezieltem Anbau auf (stillgelegten) landwirtschaftlichen Nutzflächen,

b) aus der Verwertung von Reststoffen (Schwachholz, Grünschnitt, etc.) zur Herstellung von Holzhackschnitzeln, Biogas oder Ähnlichem?

c) Beabsichtigt die Landesregierung, die Energieerzeugung auf Basis nachwachsender Rohstoffe zu verstärken, wenn ja, mit welchen Maßnahmen?

d) Welche Möglichkeiten sieht die Landesregierung, die Anzahl von Bio-DieselTankstellen zu erhöhen?

Zahlen, die unmittelbar Auskunft über die Energieerzeugung auf Basis nachwachsender Rohstoffe in Hessen geben, liegen nicht vor. Deshalb werden im Folgenden Daten angegeben, die mittelbar Auskünfte erlauben.

Zu a) In Hessen werden vor allem auf stillgelegten landwirtschaftlichen Nutzflächen nachwachsende Rohstoffe angebaut. Der Stilllegungssatz wird jährlich neu festgelegt und beeinflusst damit maßgeblich den Anbauumfang von nachwachsenden Rohstoffen. Bezüglich des Anbaus von Energiepflanzen auf Stilllegungsflächen stellt sich die Situation in den letzten fünf Jahren wie folgt dar: Somit wurden im Jahr 2001 in Hessen auf ca. 12.000 ha Energiepflanzen angebaut; das entspricht 2,4 v.H. der gesamten Ackerfläche. Dabei handelt es sich zu fast 100 v.H. um Winterraps, der über Ölmühlen und Veresterungsanlagen vermarktet bzw. verwertet wird. Hierzu ist in Hessen eine Erzeugergemeinschaft für nachwachsende Rohstoffe tätig. Zum Anbau von Energiepflanzen auf landwirtschaftlichen Flächen, die nicht stillgelegt sind, liegen keine Zahlen vor.

Zu b) Die Energieerzeugung mit Hilfe von Biogasanlagen, die nach dem Hessischen Energiegesetz gefördert wurden, betrug:

Die Grundlage für die vorstehenden Angaben bilden die Planwerte der fachtechnischen Prüfung der Förderanträge.

Seit 1993 werden in Hessen landwirtschaftliche Biogasanlagen gefördert.

Projekte wurden insgesamt bis heute mit ca. 2,5 Mio. unterstützt. Seit 1997 wurden 17 Biogasanlagen, davon seit Beginn dieser Legislaturperiode 13 Biogasanlagen, gefördert. In diesen Biogasanlagen werden neben der Gülle aus der Tierzucht auch Kofermente, wie z. B. Grünschnitt, Maissilage, Rüben oder ähnliche Rohstoffe, vergoren. Die Energieerzeugung ist nur als Gesamtenergieerzeugung aus allen Einsatzstoffen der Biogasanlagen ermittelbar. Sofern nachwachsende Rohstoffe in den Biogasanlagen zum Einsatz kommen, kann man von einem Anteil von 10 bis 20 v.H. ausgehen, wobei der Biogasertrag der Kofermente sehr unterschiedlich ist. Die geplante Energieerzeugung aller 23

Biogasanlagen wird 15,5 Mio. kWh/Jahr (Strom und Wärme) betragen.

Seit 1986 werden in Hessen Holzhackschnitzelfeuerungsanlagen gefördert. 42

Projekte (davon 40 Holzhackschnitzelfeuerungsanlagen und 2 Holzhackschnitzellager) wurden insgesamt bis heute mit ca. 5,1 Mio. unterstützt. Seit 1997 wurden 34 Holzhackschnitzelfeuerungsanlagen und 2 Holzhackschnitzellager, davon seit Beginn dieser Legislaturperiode 31 Holzhackschnitzelfeuerungsanlagen und 2 Holzhackschnitzellager, gefördert.

Holzhackschnitzeleinsatz: